Cranberry erleben seit einiger Zeit einen regelrechten Boom. Bei einem genauen Blick in die Regale von Supermärkten oder Bioläden lassen sich die Beeren in allerlei Varianten entdecken: Trockenbeeren, Direktsaft oder Mix-Getränk, Pulver und vieles mehr. Der Markt ist mittlerweile groß und scheint schier unerschöpflich. Aber was ist dran an den begehrten Früchten?
Vor Jahren schwappte die Cranberry-Welle aus dem Hauptanbaugebiet USA nach Europa. Bei den amerikanischen Frauen gilt der Saft seit jeher als Hausmittel, der bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung getrunken wird. Die deutschen Leidensgenossinnen greifen nun auch nach roten Beeren. Die enthaltenen Gerbstoffe der Cranberry sollen sich schützend an den Schleimhäuten der Harnwege sowie denen in der Blase legen und den Bakterien das Einnisten erschweren. Zudem wird der tägliche Konsum zur Prophylaxe von Harnwegsinfekten propagiert. Bis heute ist die Wirkung der Cranberry gegen Blasenentzündungen nicht eindeutig bewiesen. Diverse klinische Studien und Laborstudien behandelten in den vergangenen Jahren das Thema sehr kontrovers. In jedem Fall ist bei einer Blasenentzündung der Gang zum Arzt empfehlenswert, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden.
Antioxidantien als Vorteil
Auch in anderen Kontexten werden die Beeren als Superfood gehandelt. Gewichtsreduktion, verbesserte Mundhygiene oder den Alterungsprozess zu verlangsamen – dies sind einige der Stichpunkte, die der Cranberry zugeschrieben werden. Tatsächlich verfügen sie über einen hohen Anteil an Antioxidantien, die als Radikalfänger gelten und denen eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben wird. Außerdem enthalten 100 g der frischen Früchte rund 14 mg Vitamin C und 60 mg Vitamin A. Beim Koch- oder Trocknungsprozesse zerstören diese Inhaltsstoffe. Zu bedenken ist außerdem, dass 100 g der getrockneten Früchte ganze 319 kcal aufweisen.
Herkunft
Cranberry wachsen an Zwergsträuchern in torfigen Gebieten und sind verwandt mit Heidelbeersträuchern. Heimisch ist die Cranberry (Moosbeere) in den USA und wird dort großflächig angebaut. In Europa gibt es ebenfalls einige Anbauflächen. Die Erntezeit ist im Herbst. Der weltweit größte Produzent sind die USA. Die meisten Produkte in unseren Supermärkten stammen von dort. Der ökologische Fußabdruck ist daher nicht ideal.