So entsteht Ohrendruck
Erkältungsbedingt verstopft oft die Verbindung zwischen Nase und Mittelohr (Ohrtrompete). Sekret und Luft können nicht mehr frei zirkulieren, der Druck steigt und Schmerzen entstehen.
Hausmittel gegen Ohrenschmerzen sind oft die erste Linderung, wenn ein starkes Stechen im Ohr plötzlich auftritt. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche natürlichen Maßnahmen schnell Linderung bringen, welche Ursachen hinter den Beschwerden stecken, welche Therapien helfen und wann Sie besser sofort professionelle medizinische Hilfe suchen.
Lesezeit: / aktualisiert:
Ohrenschmerzen sind kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom mit vielen möglichen Auslösern. Häufig steckt eine Erkältung dahinter, doch auch Wasser im Gehörgang, Zahnprobleme oder Druckschwankungen beim Fliegen können der Auslöser sein.
Häufige Auslöser | Typische Begleitsymptome | Ärztliche Untersuchung |
---|---|---|
Erkältungsviren (Rachen → Mittelohrentzündung) | Druck-/Pochschmerz, Fieber, Hörminderung | Otoskopie, evtl. Hörtest |
Wasser im Gehörgang (Baden/Schwimmen) | Juckreiz, ziehender Schmerz, kaum Fieber | Braucht in der Regel keine ärztliche Untersuchung; ggf. Blick in den Gehörgang |
Kiefer/Zähne (z. B. Weisheitszahn) | Ausstrahlender Schmerz beim Kauen oder auch in Ruhe | Zahnstatus, ggf. Röntgen |
Druckschwankungen (Flug, Tauchen) | Stechender Schmerz, Knacken, Hörverlust | Braucht in der Regel keine ärztliche Untersuchung; ggf. Ohrdruck‑Test, Trommelfellkontrolle |
Gut verträgliche Hausmittel können leichte bis mäßige Ohrenschmerzen effektiv lindern. Wärme, pflanzliche Wirkstoffe und sanfte Reize fördern die Heilung und wirken schmerzlindernd. Bei akuten Ohrenschmerzen ist es jedoch wichtig, frühzeitig einen Arzt aufzusuchen, da unbehandelte Beschwerden zu bleibenden Schäden führen können.
Erkältungsbedingt verstopft oft die Verbindung zwischen Nase und Mittelohr (Ohrtrompete). Sekret und Luft können nicht mehr frei zirkulieren, der Druck steigt und Schmerzen entstehen.
Sanfte Wärme zählt zu den ältesten Hausmitteln gegen Ohrenschmerzen: Sie erweitert die Blutgefäße, regt den Lymphfluss an und kann so den Entzündungsschmerz mindern. Gleichzeitig entspannt sie die feinen Muskeln rund um Trommelfell und Kiefergelenk, was das Druckgefühl reduziert. Wichtig ist, dass die Temperatur angenehm warm – niemals heiß – bleibt, damit Haut und Gewebe nicht zusätzlich gereizt werden. Im Folgenden finden Sie bewährte Methoden, mit denen Sie Wärme sicher ans Ohr bringen.
Auch bei Ohrenschmerzen können die ätherischen Öle, Enzyme und sekundären Pflanzenstoffe vieler Heilpflanzen für eine Linderung von Symptomen sorgen. Richtig angewendet wirken sie sanft, aber gezielt und ohne nennenswerte Nebenwirkungen. Dennoch gilt auch hier: Verwenden Sie frische, hygienisch saubere Zutaten und beenden Sie die Anwendung, sobald sich Reizungen zeigen. Die folgenden Rezepte haben sich als Hausmittel gegen Ohrenschmerzen bewährt, insbesondere dann, wenn die Ohrenschmerzen mit oberen Atemwegsinfektionen und/oder Zahnerkrankungen assoziiert sind. Wichtig ist aber immer, dass die zugrundeliegende Erkrankung behandelt wird. Im Zweifel sollte mit einem Arzt-/Zahnarztbesuch nicht gewartet werden:
Senfwickel: Senföle steigern die Durchblutung und helfen so, Schmerzen zu lindern. Einen Esslöffel Senfmehl mit warmem Wasser mischen, dünn auf ein Tuch streichen und für maximal fünf Minuten hinter dem Ohr platzieren. Nicht für Kinder unter sechs Jahren geeignet.
Mit dem Otoskop beurteilt die Ärztin oder der Arzt das Trommelfell, prüft dessen Beweglichkeit und kann bei Bedarf einen Hörtest anschließen. So lässt sich rasch klären, ob eine Entzündung, Flüssigkeit oder eine Verletzung vorliegt.
Freie Atemwege erleichtern den Druckausgleich zwischen Nase und Ohr und verringern den Ohrendruck. Nutzen Sie insbesondere bei Atemwegsinfektionen mit Ohrenschmerzen isotone Salzlösung zur Inhalation oder abschwellendes Nasenspray bis zu dreimal täglich.
Wenn Hausmittel nicht mehr ausreichen, sind bewährte ärztliche Therapien gefragt. Sie reichen von schmerzlindernden Wirkstoffen über gezielte Antibiotika bis zu lokal wirkenden Ohrentropfen und abschließenden Kontrolluntersuchungen. Welche Kombination sinnvoll ist, hängt vom Auslöser, dem Alter der Patientin oder des Patienten sowie dem Zustand des Trommelfelles ab.
Hausmittel können viel bewirken, ersetzen aber keine ärztliche Diagnose. Wenn Sie folgende Warnzeichen beobachten, sollten Sie unverzüglich eine Fachpraxis aufsuchen:
Regelmäßige Nasenpflege, gründliches Trocknen der Ohren, Allergiebehandlung und rauchfreie Umgebung schützen können hilfreich sein. Außerdem schützt alles, was vor oberen Atemwegsinfektionen schützt, auch vor Ohrenschmerzen.
Bei starken Schmerzen, hohem Fieber oder bakterieller Infektion sind Medikamente notwendig:
Hausmittel gegen Ohrenschmerzen lindern erste Beschwerden effektiv, ersetzen aber nicht die ärztliche Diagnose und Behandlung. Achten Sie auf Warnsignale und holen Sie frühzeitig medizinischen Rat ein, um Komplikationen zu vermeiden.
Starker, pochender Schmerz, Fieber, Hörminderung, Schluckbeschwerden und ein gerötetes, vorgewölbtes Trommelfell (vom Arzt sichtbar) sind typische Anzeichen. Bei Kindern fällt oft vermehrtes Weinen, schlechtes Schlafen oder häufiges Fassen ans Ohr auf.
Paracetamol und Ibuprofen gelten in altersgerechter Dosierung als sicher. Vermeiden Sie Acetylsalicylsäure (ASS) bei Kindern, um das seltene Reye‑Syndrom auszuschließen. Lesen Sie stets die Packungsbeilage oder fragen Sie Ihren Kinderarzt.
Druckschwankungen verstärken die Schmerzen und können das Trommelfell belasten. Abschwellendes Nasenspray kurz vor Start und Landung, Schlucken, Trinken oder Kaugummikauen erleichtern den Druckausgleich. Bei starker Entzündung oder Fieber besser auf das Fliegen verzichten.
Verbessern sich die Beschwerden nach spätestens 48 Stunden nicht oder nehmen sie sogar zu, sollten Sie ärztlichen Rat einholen – besonders bei Kindern.
Ohrenschmerzen selbst sind nicht ansteckend. Allerdings lassen sich die zugrunde liegenden Erkältungsviren übertragen. Achten Sie auf gute Handhygiene und vermeiden Sie engen Kontakt, bis die Erkältung abgeklungen ist.