Auf einem grünen Hintergrund sind Viren zu sehen.

Erkältung

lindern und sich richtig schützen

Erkältungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland. Im Schnitt erwischt es Erwachsene zwei- bis viermal im Jahr. Doch was sind die Ursachen, wie erkennen Sie die Symptome und was hilft wirklich bei Vorbeugung und Behandlung? Die wichtigsten Fakten auf einen Blick. Gute Besserung!

Das wichtigste in Kürze

  • Ursachen und Übertragung von Erkältungen: Erkältungen sind meist durch Rhinoviren verursachte Infektionen der oberen Atemwege. Sie verbreiten sich hauptsächlich über Tröpfcheninfektionen, Aerosole und kontaminierte Oberflächen.
  • Typische Erkältungssymptome: Häufige Beschwerden sind Schnupfen, Husten, Halskratzen, Kopfschmerzen und Müdigkeit. Die Symptome klingen meist nach 7 bis 10 Tagen ab, Husten kann länger bestehen bleiben.
  • Abgrenzung zur Grippe und COVID-19: Erkältungen verlaufen in der Regel milder als Influenza oder COVID-19. Eindeutige Unterscheidung bringt nur ein PCR-Test.
  • Behandlung und wirksame Hausmittel: Erkältungen heilen meist ohne Medikamente. Symptome lindern Schmerzmittel, Nasensprays (kurzzeitig) sowie bewährte Hausmittel wie Thymiantee, Zwiebelsud gegen Husten oder warme Kartoffelkompressen bei Nebenhöhlenbeschwerden.

Erkältung: Was ist das eigentlich?

Eine Erkältung (auch grippaler Infekt genannt) ist eine Virusinfektion der oberen Atemwege, also von Nase, Nasennebenhöhlen und Rachen. Meist sind Rhinoviren die Auslöser. Der ICD-Code lautet J00, J01 (für eine Erkältung, die vor allem die Nebenhöhlen betrifft), J06 oder in Einzelfällen auch J11.

Mögliche Ursachen einer Erkältung

Erkältungen werden immer durch Viren ausgelöst - und die sind alles andere als selten: Es gibt mehr als 200 verschiedene Arten. Dabei müssen es die Viren gar nicht weit in den Körper hineinschaffen: Schon das Besiedeln der Schleimhäute in Nase, Rachen oder den Nebenhöhlen reicht aus, um sich zu vermehren.

Die Ansteckung erfolgt meist über Tröpfcheninfektion oder Aerosole: Beim Husten, Niesen oder Sprechen gelangen Viren in die Luft und werden eingeatmet. Auch Schmierinfektionen sind möglich, etwa über Hände oder kontaminierte Oberflächen, wenn man Mund, Nase oder Augen berührt. Besonders hoch ist das Risiko in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen, wie Büros, Schulen oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

Man spricht nicht umsonst von einer Erkältung, denn Kälte allein verursacht zwar keine Infektion, kann diese aber begünstigen: Die Durchblutung der Schleimhäute nimmt ab, die Abwehrkräfte in Nase und Rachen sinken. Gleichzeitig halten wir uns in der kalten Jahreszeit häufiger in Innenräumen auf, wo die Ansteckungsgefahr ohnehin steigt. Wie stark Kälte und Wetter das Immunsystem beeinflussen, ist individuell sehr unterschiedlich. 

Das Immunsystem baut im Laufe des Lebens eine Immunität gegen viele Erkältungsviren auf. Doch Viren verändern sich ständig, sodass das Immunsystem immer wieder nachziehen muss. Und manchmal kommen – wie in der Covid-Pandemie – auch ganz neue Viren hinzu. So kann der Schutz nachlassen, und eine Ansteckung bleibt möglich.

Erkältung: Symptome und Diagnose

Eine Erkältung kann ganz unterschiedlich verlaufen – von fast unbemerkt bis hin zu spürbaren Beschwerden. Die Symptome variieren in Art und Stärke.

Erkältungen verlaufen meist harmlos und klingen nach 7 bis 10 Tagen ab. Nur der Husten kann sich länger halten.

Deutlich heftiger verlaufen kann eine echte Grippe (Influenza) oder eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2. Auch hier verlaufen zwar die meisten Infektionen ähnlich wie eine Erkältung. Es gibt aber auch häufiger schwere Verläufe. Eine schwere Influenza oder eine schwere COVID-19-Erkrankung startet plötzlich, mit hohem Fieber, Schüttelfrost und starken Muskelschmerzen. Beide Erkrankungen können zudem mit Geruchs- oder Geschmacksverlust einhergehen, was allerdings auch bei Rhinoviren vorkommen kann.

Wie Sie herausfinden, welche Infektion Sie gerade erwischt hat, erfahren Sie hier:

Erkältungen vorbeugen und abwehren

Zuverlässig verhindern lässt sich eine Erkältung zwar nicht oder nur sehr schwer, aber es gibt viele Möglichkeiten, ihr entgegenzuwirken. Wie Sie Ihr Immunsystem stärken und welche Maßnahmen helfen, eine Ansteckung zu vermeiden, erfahren Sie in den folgenden Artikeln:

Behandlung und Alltagstipps bei Erkältung

Antivirale Medikamente zeigen bei Erkältungen kaum Wirkung. Die Beschwerden klingen in der Regel von selbst ab.

Einzelne Symptome lassen sich jedoch gut lindern: Abschwellende Nasensprays helfen bei Schnupfen, sollten aber nur wenige Tage angewendet werden, da sie abhängig machen können. Tipp: Auch bei Erwachsenen reichen in der Regel die abschwellenden Nasentropfen in Kinderdosis. Gegen Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen sowie Fieber wirken Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Lutschtabletten oder Gurgellösungen mit entzündungshemmender Wirkung können Halsschmerzen und Heiserkeit mildern, allerdings ist ihre Wirksamkeit umstritten.

In den folgenden Artikeln finden Sie weitere Tipps zur Behandlung – inklusive drei bewährter Hausmittel.

Hausmittel gegen Erkältungen

Geeignete und wirkungsvolle Hausmittel gegen eine Erkältung finden sich häufig im Küchenregal.

Bewährtes Heilkraut: Thymian

Thymian aus dem Supermarkt hat zwar keine Arzneimittelqualität – ganz wirkungslos ist er aber nicht, vor allem bei Husten. Die Konzentration ätherischer Öle ist zwar geringer, dennoch lässt sich daraus ein hilfreicher Erkältungstee zubereiten. Wer also keinen Apotheken-Tee zur Hand hat, kann einfach auf den Küchenvorrat zurückgreifen: Thymian mit heißem Wasser übergießen, 5–10 Minuten ziehen lassen und möglichst heiß trinken.

Zwiebelsud: Basis für Hustensaft

Typische Hustenbeschwerden lassen sich mit Zwiebelsud lindern: Zwei bis drei Zwiebeln klein schneiden, mit etwas Zucker in etwa 125 ml Wasser fünf Minuten köcheln lassen. Anschließend mehrere Stunden – am besten über Nacht – ziehen lassen und auspressen. Fertig ist der selbstgemachte Hustensaft.

Kartoffeln gegen Nasennebenhöhlenentzündung

Auch bei verstopften Nasennebenhöhlen kann ein Hausmittel helfen: eine heiße Kartoffelkompresse. Dabei wirkt nicht der Inhaltsstoff, sondern die Wärme, die das Gewebe lockert.

Zwei bis drei Kartoffeln in der Schale kochen, in Küchenpapier und ein Handtuch wickeln, zerdrücken und etwas abkühlen lassen. Die Temperatur ist ideal, wenn das Päckchen noch heiß ist, aber keine Schmerzen auf der Haut verursacht. Dann neben die Nase legen und wirken lassen – bis es abkühlt oder unangenehm wird. Ergänzend dazu können ätherische Inhalationen bei Nasen- und Nebenhöhlensymptomen helfen und für eine bessere Befreiung der Atemwege sorgen.

Häufige Irrtümer gegen Erkältungen

Rund um Erkältungen gibt es viele Mythen und Missverständnisse. Finden Sie heraus, was wirklich stimmt und welche Ratschläge in die Irre führen.