Beim Eisbaden ziehen sich die äußeren Blutgefäße zusammen. Der Körper verhindert so ein schnelles Auskühlen. Dies stellt zweifellos ein Training für den Kreislauf dar, vergleichbar mit dem Wassertreten bei einer Kneippkur oder Wechselduschen. Allerdings ist der Effekt beim Baden im kalten Wasser weitaus extremer, so dass unter Umständen nicht nur die äußersten Blutgefäße entsprechend reagieren.
Der Kälteschock ist dennoch nicht für jeden zu empfehlen. Bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen stellt er selbstredend ein großes Risiko mit potenziell gefährlichen Folgen dar. Schlimmstenfalls drohen Herzrhythmusstörungen, ein Herzinfarkt oder Schlaganfall. Generell ist es auch für Menschen ohne Vorerkrankungen sinnvoll, vor dem erstmaligen Kältebad den Hausarzt aufzusuchen, um Risiken abzuklären. Im Zweifel gilt es, auf Nummer sicher zu gehen und sich bei Alarmsignalen wie Panik oder Hyperventilation sofort aus dem Wasser zu begeben. Keiner sollte den Gang ins kalte Wasser auf die leichte Schulter nehmen. Es handelt sich für den Körper um eine Extremsituation.
Daher bietet es sich für Ungeübte an, den Körper langsam an die niedrigen Wassertemperaturen zu gewöhnen, indem man schon im Frühherbst bei moderater Kälte beginnt und sich dann mit den sinkenden Temperaturen langsam steigert. Zur Sicherheit sollte immer mindestens eine weitere Person dabei sein. Anfangs sollte man sich in flach abfallendes Wasser begeben und dabei stehen oder sitzen. Schwimmen entzieht dem Körper noch schneller die Wärme und gerade in eisigem Wasser läuft man Gefahr, dass koordinierte Schwimmbewegungen nicht möglich sind. Die Hände sollten in die Luft gehalten werden, weil sie sonst schnell unterkühlen. Generell haben wenige Sekunden bereits einen großen Effekt auf den Körper. Diese lassen sich mit wachsender Erfahrung auf wenige Minuten steigern. Doch Achtung: Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum sollten nur sehr erfahrene Eisbadende länger als einige Sekunden im Wasser bleiben, da der Körper sehr schnell unterkühlt.