Eine Frau und ein Mann, beide oberkörperfrei. Die Frau umarmt den Mann verführerisch.
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Bei der Partnerwahl immer der Nase nach

Die Partnerwahl war und ist seit jeher zentraler Bestandteil der Fortpflanzung. Das eigene Erbgut weiterzugeben und den Nachwuchs mit einem robusten Immunsystem auszustatten, sind dabei die primären Ziele. Wie kommt es zum Auswahlprozess und was hat der Geruchssinn damit zu tun?

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Aus biologischer Perspektive besteht die Hauptaufgabe des Menschen darin, sich fortzupflanzen, um die eigene Art zu erhalten. Der Mensch kann gar nicht anders, denn es steckt in seinen Genen. Wie zwei Menschen schließlich zueinander finden und sich verlieben, ist aber immer noch ein Mysterium.

Unbewusstes Riechen

Manche Säugetiere, wie zum Beispiel Mäuse, finden einen passenden genetischen Partner über den Geruchssinn. Das geschieht durch die Wahrnehmung der sogenannten chemosensorischen Duftstoffe. Sie werden auch Pheromone genannt, diese kommen bei Säugetieren und Menschen vor. Während Mäuse die Pheromone mit dem Jacobson-Organ tatsächlich riechen können, ist dies beim Menschen nicht der Fall. Der Mensch besitzt zwar auch dieses Organ, jedoch ist es bei ihm nur rudimentär ausgebildet. Bei ihm findet der Prozess der Pheromon-Wahrnehmung unbewusst statt. Auch wenn bislang ungeklärt ist, wie das genau abläuft, kann der Mensch anhand des Botenstoffs erkennen, ob jemand zum eigenen Familienkreis gehört, jemand Angst oder Freude verspürt und ihm jemand sympathisch ist oder nicht.

Je verschiedener, desto besser

Die Pheromone eines Menschen werden vor allem dann als angenehm empfunden, wenn sich dessen Immunsystem vom eigenen leicht unterscheidet. Der sogenannte MHC-Komplex, eine Gruppe von Immungenen, spielt dabei eine zentrale Rolle. Die MHC-Gene sind nämlich für die Abwehr von Krankheitserregern verantwortlich. Mit ihrer Hilfe baut der Körper Moleküle, die es dem Immunsystem ermöglichen, Erreger zu erkennen und zu bekämpfen. Da es eine Vielzahl von Erregern gibt, sollten demnach möglichst viele unterschiedliche MHC-Varianten vorhanden sein. Ist das der Fall, steht dem Menschen eine bestens ausgerüstete Immunabwehr zur Verfügung.

Kultureller Kontext

In einer Studie der Psychologin Prof. Ilona Croy von der Universitätsklinik Dresden wurden die immungenetischen Daten von 3.691 deutschen Ehepaaren untersucht und ausgewertet. Im Vergleich zu anderen, zufällig zusammengestellten Paaren unterschied sich die genetische Variabilität der MHC-Gene der Probanden nicht besonders. Prof. Croy und ihr Team schlussfolgern daraus, dass die Wahl des Partners für eine langfristige Beziehung also nicht nur von den Immungenen abhängt. Es spielen darüber hinaus auch im großen Maße kulturelle Erwartungen, der sozioökonomische Status, gemeinsame Interessen oder, je nach kultureller Tradition, ebenfalls Familienarrangements eine große Rolle.

Besonders auf sexueller Ebene hat der Geruch einen starken Einfluss. Das konnte Prof. Croy ebenso in einer Studie herausfinden: Menschen, die sich „gut riechen“ können, empfinden ihre Sexualität als angenehmer im Vergleich zu Menschen, bei denen das Gegenteil der Fall ist.

Pheromone

Pheromone sind Duftstoffe, mit denen Artgenossen in der Tierwelt kommunizieren. Dabei geht es primär um die Fortpflanzung. Mithilfe der Pheromone können Tiere potenzielle Partner orten. Männchen erkennen am Duft, wenn ein Weibchen fruchtbar ist.

Beim Menschen haben Pheromonzellen einen eigenen Zugang zum Gehirn – Pheromonrezeptoren. Deshalb werden sie anders als normale Gerüche verarbeitet. Während wir etwas riechen, wenn Geruchsmoleküle auf normale Riechrezeptoren treffen, nehmen wir keinen Geruch wahr, wenn die Botenstoffe an Pheromonrezeptoren andocken.

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