Ob wir es wollen oder nicht: Jede Nacht verabschieden wir uns aus dem Alltag, um in eine andere Realität abzutauchen. Wir erleben Buntes und Bizarres, Alltägliches und Banales. Naturgesetze und Logik gelten hier nicht. In Träumen können wir fliegen, durch Wände gehen oder Zeitsprünge machen. Jeder Traum ist eine eigene Welt. Am Morgen wachen wir auf – und erinnern uns oft nicht. Doch die Stimmung unserer Träume begleitet uns in den Tag.
Viele Menschen behaupten, sie würden nie oder nur selten träumen. Das stimmt nicht. Alle Menschen träumen – jede Nacht. In ca. drei bis sechs Episoden, je nachdem, wie viele Schlafzyklen wir durchlaufen, produziert unser Gehirn ein buntes Unterhaltungsprogramm. Vom Liebesdrama bis zum Horrorstreifen ist alles drin – bewusst auswählen können wir jedoch nicht. Wir sind auch mehr als bloße Zuschauer: Wir sind Regisseure und Hauptdarsteller, mal distanziert, mal mittendrin.
Doch warum das alles? Und wo kommt er her „der Stoff, aus dem die Träume sind“? Träume – darin ist sich die Forschung einig, haben eine biologische Funktion, sie sind für unsere psychische Gesundheit und Stabilität wichtig. Über ihre genaue Bedeutung für Körper und Seele gibt es jedoch unterschiedliche Thesen. Für Sigmund Freud war der Traum eine Reise in das eigene Unterbewusstsein. Neue Erkenntnisse weisen eher darauf hin, dass wir im Traum Alltagserlebnisse aufarbeiten und kreative Lösungen finden. Künstler und Sportler berichten zum Beispiel, dass sie in ihren Träumen Bewegungsabläufe nochmals durcharbeiten und Kunstwerke erschaffen: Bilder von Salvador Dalí sowie der Beatles-Song „Yesterday“ sollen im Traum entstanden sein.