Ein Mädchen putzt einem Mann die Zähne.
Ein Mädchen putzt einem Mann die Zähne.

Zähne putzen: Tipps & Techniken

Gerade beim Zähneputzen kommt es auf die richtige Technik an. Denn die falsche Methode kann mehr schaden als nutzen. Und das, was im Kindealter richtig war, ist für Erwachsene nicht unbedingt optimal. Hier finden Sie Tipps zum richtigen Zähneputzen.

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Die meisten von uns haben als Kinder gelernt, dass man die Zähne in kreisförmigen Bewegungen putzt. Doch diese so genannte Rotationsmethode ist alles andere als ideal, vor allem für das ausgewachsene Gebiss. Und eigentlich gibt es nur einen Grund, weswegen man Kindern sie beibringt: Sie lässt sich besonders einfach erlernen.

Gerade Erwachsene sollten sich das Kreisen wieder abgewöhnen. Denn dabei besteht die Möglichkeit, dass die Borsten der Zahnbürste schädliche Bakterien und Zahnbeläge unter den Zahnfleischrand schieben. In der Folge kann es zu Entzündungen kommen, die auf Dauer die Zahngesundheit schwächen können.

Fegetechnik statt kreisen

Für Erwachsene lautet daher die Empfehlung beim Zähne putzen: Fegetechnik statt Rotationstechnik. Dabei setzt man am Übergang vom Zahn zum Zahnfleisch an und löst die Zahnbeläge mit einer wischenden Bewegung ab. Wichtig ist, dass diese Bewegung auf der Zahnoberfläche immer von rot nach weiß durchgeführt wird - also vom Zahnfleisch weg. So gelangen beim Putzen keine Bakterien
unter das Zahnfleisch.

Eine Variation dieser Fegetechnik ist die so genannte Basstechnik. Hierbei ergänzt man die Wischbewegung durch ein Rütteln. Dadurch lässt sich der Zahnbelag noch gründlicher entfernen. Allerdings ist der dabei zu vollziehende Bewegungsablauf recht anspruchsvoll, so dass ein Großteil der Zahnärzte eher die Fegetechnik empfiehlt. Denn das Rütteln muss sehr sanft erfolgen - und darf auf keinen Fall in ein Schrubben ausarten. Schrubben führt besonders häufig zur Reizung des Zahnfleisches.

Übersicht der gängisten Zahnputztechniken

  • Rotationsmethode (Kreisbewegungen): Die Zahnbürste wird in kreisförmigen Bewegungen geführt. Häufig für Kinder empfohlen, da leicht erlernbar. Aber nicht optimal für Erwachsene, da Bakterien unter den Zahnfleischrand geschoben werden können.
  • Fegetechnik: Zahnbürste wird vom Zahnfleisch zu den Zähnen hin in einer ausfegenden Bewegung geführt (von Rot nach Weiß). Schont das Zahnfleisch und verhindert das Eindringen von Belägen. Empfehlung: Die beste Methode für Erwachsene, da sie effektiv und leicht umsetzbar ist.
  • Modifizierte Bass-Technik: Kombination aus Fegetechnik und sanftem Rütteln, um Plaque gründlich zu entfernen. Sehr effektiv, aber anspruchsvoll in der Anwendung. Empfehlung: Für geübte Anwender geeignet, die auf eine präzise Technik achten können.
  • Schrubbtechnik: Zahnbürste wird horizontal bewegt. Kann Zahnbeläge entfernen, führt aber häufig zu Schäden am Zahnfleisch und Zahnschmelz. Empfehlung: Nicht empfohlen, da schädlich für das Zahnfleisch.

Obacht auf das Zahnfleisch

Gerade beim Schrubben stoßen typischerweise immer wieder einige Borsten der Zahnbürste auf das empfindliche Zahnfleisch - und führen dort zu Reizungen oder gar leichten Verletzungen. Geschieht dies regelmäßig, kommt es nicht nur zu Entzündungen. Das Zahnfleisch zieht sich dann mit der Zeit auch zurück, so dass die Zahnhälse offen liegen. Diese sind jedoch nicht - anders als die eigentlichen Kauflächen - durch den besonders harten und stabilen Zahnschmelz geschützt. Offen liegende Zahnhälse machen die Zähne gegen allerlei Reize - kalt, heiß, süß, sauer - empfindlich. Und weitaus problematischer: Offene Zahnhälse sind ein Einfallstor für Kariesbakterien. 

Aus diesem Grund ist es wichtig, das Zahnfleisch beim Zähneputzen möglichst wenig zu reizen - und mit der Zahnbürste nicht zu viel Druck auszuüben. Auch deswegen empfehlen Zahnärzte, Bürsten mit eher weichen Borsten zu verwenden und bei der gewählten Putztechnik entsprechend darauf zu achten.

Zwei Zahnbürsten und eine Tube Zahnpasta in einem Glas

Elektrische Zahnbürste oder Handzahnbürste?

Eine weitere Technikfrage zum Thema Zahnpflege betrifft die Frage, ob die elektrische Zahnbürste der Handbürste überlegen ist. Schließlich hat es gerade bei elektrischen Zahnbürsten in den vergangenen Jahren zahlreiche Innovationen gegeben. So warnen bestimmte Modelle den Benutzer, wenn er beim Putzen zu viel Druck ausübt. Oder die Bürste kontrolliert die empfohlene Putzdauer - und gibt ein Zeichen, wenn eine bestimmte Stelle lange genug gereinigt worden ist. 

Es ist daher nicht verwunderlich, dass es einige Untersuchungen gibt, die die elektrische Methode leicht im Vorteil sieht. Allerdings steht auch fest: Die manuelle Reinigung ist nicht schlechter, wenn sie gründlich vorgenommen wird. Außerdem ist die elektrische Zahnbürste auf Strom angewiesen und funktioniert nur mit geladenem Akku. Eine Handzahnbürste sollte daher so oder so für alle Eventualitäten immer bereit liegen.

Wann und wie oft sollten die Zähne geputzt werden?

Idealerweise sollten Sie die Zähne zweimal täglich, morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen, für etwa drei Minuten putzen. Nach dem Verzehr säurehaltiger Lebensmittel, wie Zitrusfrüchten oder Fruchtsäften sollte mindestens 30 Minuten gewartet werden. Das schützt den Zahnschmelz.

So reinigen Sie die Zahnzwischenräume

Was gerne vergessen wird, ist die tägliche Reinigung der Zahnzwischenräume. Denn in den kleinen Spalten zwischen den einzelnen Zähnen sammeln sich regelmäßig Speisereste und Beläge an. Mit Zahnbürsten lassen sich diese nicht entfernen. Das geht nur mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. 

Und gerade für die Zahnzwischenräume gilt: Ob sich mittels Zahnseide oder Interdentalbürsten ein besseres Putzergebnis erzielen lässt, kann man nicht pauschal beantworten. Vielmehr hängt dies von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel der Größe der Zwischenräume. So lautet die Empfehlung, bei größeren Lücken eher zu den kleinen Bürstchen zu greifen. Andererseits nimmt die Zahnseide die Wölbung des Zahns an - und schmiegt sich immer perfekt an. Interdentalbürsten können das nicht.

Letztlich ist aber entscheidend, womit der Einzelne besser zurecht kommt. In der Hauptsache zählt nämlich, dass die Zahnzwischenräume überhaupt regelmäßig geputzt werden - und sich dort keine schädliche Karies breit macht. Eine professionelle Zahnreinigung kann zusätzlich dabei helfen, schwer erreichbare Beläge gründlich zu entfernen.

Weitere Hilfsmittel: Mundspüllösungen, Zahnpflegekaugummis & Co.

Zuckerfreie Zahnpflegekaugummis können nach den Mahlzeiten den Speichelfluss anregen und so zur Neutralisation von Säuren beitragen. Wie in unserem Beitrag „Ist Kaugummi kauen gesund für die Zähne“ beschrieben, ist der positive Effekt insgesamt aber gering. Genauso können Mundspüllösungen zwar eine sinnvolle Ergänzung zur täglichen Zahnpflege sein, ersetzen jedoch keinesfalls das Zähneputzen oder die Reinigung der Zahnzwischenräume. Schließlich ist auch die Zunge nicht zu vergessen: Die Verwendung entsprechender Zungenschabern kann zudem helfen, Bakterien von der Zunge zu entfernen und so Mundgeruch vorzubeugen.

Tipps für Kinder beim Zähneputzen

Viele Kinder benötigen besondere Unterstützung und Motivation, um eine effektive Zahnpflege zu erlernen. Mit folgenden Tipps und Empfehlungen gewährleisten Sie eine optimale Zahngesundheit:

  • Spielerischer Ansatz: Machen Sie das Putzen der Zähne zu einem spaßigen Ritual. Verwenden Sie farbenfrohe Zahnbürsten oder Zahnputzlieder, um die Motivation zu fördern.
  • Regelmäßigkeit etablieren: Bringen Sie Kindern bei, die Zähne mindestens zweimal täglich zu putzen, idealerweise morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen.
  • Altersgerechte Zahnpasta: Nutzen Sie Kinderzahnpasta mit einer reduzierten Fluoridkonzentration (500 ppm), um eine Überdosierung zu vermeiden.
  • Kleine Mengen Zahnpasta: Eine erbsengroße Menge Zahnpasta ist ausreichend, um die Zähne von Kindern gründlich zu reinigen.
  • Aufsicht durch Erwachsene: Kinder sollten bis etwa zum achten Lebensjahr beim Zähneputzen unterstützt werden, um sicherzustellen, dass alle Zahnflächen erreicht werden.
  • Spezielle Zahnbürsten: Kinderzahnbürsten mit weichen Borsten und einem kleinen Bürstenkopf sind ideal, um die empfindlichen Milchzähne zu reinigen.

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