Im Newsletter: Aktuelle Gesundheitsinfos
Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter.
Karies bleibt oft unbemerkt und richtet später großen Schaden an. Weltweit ist etwa jeder Dritte betroffen. Dabei lässt sich die Zahnerkrankung mit richtiger Pflege, Ernährung und Vorsorge gut vermeiden. Wie Karies entsteht, woran Sie erste Anzeichen erkennen und was Sie tun können, bevor es weh tut, lesen Sie hier.
Lesezeit: / aktualisiert:
Die Karies (ja, richtig: es heißt DIE Karies, der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Fäulnis“) ist eine schleichende Erkrankung. Ursache ist das Bakterium Streptococcus mutans im Mund. Es ernährt sich von Zucker und produziert dabei Säuren, die den Zahnschmelz angreifen. So entsteht über Wochen, Monate oder Jahre ein Loch im Zahn – zunächst mikroskopisch klein, später sichtbar und spürbar. Medizinisch wird Karies unter dem ICD-10-Code K02 geführt.
Anders als oft gedacht ist Karies nicht einfach nur Zahnbelag (Plaque). Dieser ist weich, lässt sich wegputzen und besteht aus Speichel, Speiseresten und Bakterien. Karies dagegen entsteht durch einen chemischen Prozess: Die Säuren entkalken den Zahn und verursachen dauerhafte Schäden.
Kinderzähne sind besonders anfällig für Karies. Ihr Zahnschmelz ist noch nicht vollständig ausgehärtet, dadurch durchlässiger und weniger widerstandsfähig gegen Säuren. Gleichzeitig lieben viele Kinder zuckerhaltige Snacks und putzen oft nicht gründlich genug – perfekte Bedingungen für Kariesbakterien.
Oft stecken sich Kinder auch in der Familie an – etwa, wenn Eltern denselben Löffel verwenden oder den Schnuller ablecken. Das Bakterium Streptococcus mutans wird so von der Mundflora der Erwachsenen auf das Kind übertragen.
Karies im Anfangsstadium zeigt sich oft nur als kreidig-weißer Fleck auf dem Zahnschmelz – eine sogenannte Demineralisierungszone. Diese Stelle fühlt sich rau an und liegt häufig an schwer zugänglichen Stellen: zwischen den Zähnen, in den Fissuren der Backenzähne oder am Zahnfleischrand. In dieser Phase lässt sich Karies meist noch ohne Bohren behandeln, etwa durch Fluoridierung beim Zahnarzt, eine zuckerarme Ernährung und vor allem gründliches Zähneputzen.
Wenn Schmerzen auftreten, ist die Schädigung meist schon ins Dentin (das Zahnbein) vorgedrungen. Dann reagiert der Zahn empfindlich auf Süßes, Kaltes oder Warmes. Der Zahnarzt geht nun unterschiedlich vor: Bei oberflächlicher Karies stärkt er den Zahn oft mit Fluorid, bei größeren Schäden entfernt er die kariösen Stellen und füllt den Zahn auf. Ist die Karies sehr tief, kann eine Wurzelbehandlung oder eine Krone notwendig werden.
Unter Zahnersatz wie Kronen oder Brücken kann sich Karies oft verstecken. Grund dafür sind sogenannte „Mikrospalten“ am Übergang zwischen Krone und natürlichem Zahn. Dort nisten sich Bakterien unbemerkt ein und können über Jahre Schäden verursachen. Da die Krone den Zahn außen schützt, bleibt die Karies lange unsichtbar – bis sie tief ins Zahninnere vordringt. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Röntgenbilder beim Zahnarzt sind deshalb entscheidend, um solche verborgenen Schäden früh zu erkennen.
Zucker gilt als Hauptverursacher von Zahnkaries – und das zu Recht. Denn Kariesbakterien lieben Zucker: Sie verwandeln ihn in Säure, die den Zahnschmelz angreift. Besonders riskant sind klebrige Süßigkeiten, gesüßte Getränke und ständiges Naschen zwischendurch. Entscheidend ist nicht nur die Zuckermenge, sondern vor allem, wie oft die Zähne damit in Kontakt kommen.
Auch Zahnstein erhöht das Risiko. Er entsteht, wenn Plaque beim Putzen nicht vollständig entfernt wird und durch Mineralien aus dem Speichel verhärtet. Zahnstein ist rau und porös – perfekte Bedingungen für Bakterien. Deshalb sollte er bei der professionellen Zahnreinigung regelmäßig entfernt werden, um Karies vorzubeugen. Auch an der Plaque-Bildung ist Zucker übrigens beteiligt: Streptococcus mutans verwandelt Zucker nicht nur in Säure, sondern nutzt ihn auch für die Bildung von Molekülen, mit denen sich die Bakterien fester im Zahn verankern können. So tragen sie dazu bei, dass die Plaque schneller wächst.
Fluoridhaltige Zahnpasta ist der Schlüssel, um Karies vorzubeugen. Sie stärkt den Zahnschmelz, macht ihn widerstandsfähiger gegen Säure und hilft, erste Schäden zu reparieren. Besonders kariesgefährdete Gruppen (Kinder, Schwangere und Menschen mit viel Zuckerkonsum) sollten zusätzlich einmal pro Woche ein fluoridhaltiges Gel nutzen.
Auch die Zahnbürste zählt: Weiche bis mittlere Borsten und ein kompakter oder länglicher Bürstenkopf sorgen für gründliche Reinigung, besonders an schwer erreichbaren Stellen wie Zahnzwischenräumen oder hinter Kronenrändern. Besonders effektiv sind hier zudem Zahnseide und Interdentalbürsten, die Bakterien und Speisereste in den Zwischenräumen gezielt entfernen. Entscheidend ist aber vor allem die Regelmäßigkeit beim Putzen.
Zahnschonende Lebensmittel wie Käse, Joghurt und Nüsse neutralisieren Säuren im Mund und liefern Kalzium sowie Phosphat. Dies sind wichtige Bausteine für starke Zähne. Rohes Gemüse wie Karotten oder Sellerie reinigt durch Kauen und regt die Speichelproduktion an – ein natürlicher Schutz gegen Kariesbakterien. Auch zuckerfreie Kaugummis mit Xylit fördern den Speichelfluss und hemmen Bakterien.
Manche Hausmittel, etwa das Spülen mit grünem oder Salbeitee oder mit Kokosnussöl („Kokosölziehen“) werden oft als Mittel gegen Karies genannt. Bewiesen ist ihre Wirkung allerdings nicht. Solche Hausmittel können eine gründliche Zahnhygiene nicht ersetzen und sind auch nicht effektiver als gute Zahnpasta.
Übrigens: Mehr zu den Themen Ernährung, Fitness, Arbeit, Leben und Familie - sowie spannende Neuigkeiten von der hkk erhalten Sie über den hkk Newsletter.
Anträge, Vorsorge und vieles mehr erledigt man in der neu gestalteten hkk Service-App einfach und bequem. Auf Wunsch erhalten Sie auch Ihre Briefe von der hkk online.