Bei einem Schock wird der Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt, was zu Bewusstlosigkeit führen kann. Darum ist es sinnvoll sich mit damit auseinanderzusetzen, um im Notfall erste Hilfe leisten zu können.
Autor:hkk Redaktionsteam
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Das Wichtigste in Kürze
Notruf 112 wählen.
Bewusstsein kontrollieren: Die betroffene Person deutlich ansprechen und anfassen (vorsichtig an Schultern rütteln).
Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung: stabile Seitenlage ausführen und Betroffene zudecken (z. B. mit einer Rettungsdecke aus dem Erste Hilfe Kasten).
Bei Bewusstsein: Ruhe bewahren, die betroffene Person beruhigen und gegebenenfalls von der Situation abschirmen und zudecken.
Bis der Rettungsdienst eintrifft: Betroffene betreuen und weiterhin beobachten.
Eine Notfallsituation kann schnell überfordern – grundsätzlich sollten Sie folgendes tun: Notruf wählen, „Hilfe“ rufen, Ruhe bewahren und je nach Situation die betroffene Person beispielsweise in die stabile Seitenlage bringen, eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchführen oder eine Blutung stillen. Es ist wichtig sich in Ruhe mit konkreten Situationen zu beschäftigen, um im Notfall handlungsfähig zu sein.
Was ist ein Schock?
Bei einem Schock ist der Blutfluss eingeschränkt. Das führt dazu, dass das Gewebe mit zu wenig Sauerstoff versorgt wird. Der Körper benötigt mehr Sauerstoff als verfügbar ist, was zu lebensbedrohlichen Situationen führen kann.
Es gibt verschiedene Arten eines Schocks:
Ein hypovolämischer Schock entsteht bei zu geringer Blutmenge im Körper.
Der distributive Schock (z. B.: Septischer Schock oder Anaphylaktischer Schock) entsteht, wenn das Blut im Körper wegen einer falschen Verteilung nicht richtig zirkuliert, meist durch eine Störung der Blutgefäße verursacht.
Ein obstruktiver Schock ist durch eine Blockade größerer Blutgefäße oder des Herzens verursacht.
Der kardiogene Schock entsteht, wenn das Herz nicht mehr richtig pumpt und so weniger Blut durch den Körper befördert.
Diese Zeichen treten nicht immer alle und nicht immer gleichzeitig auf. Die Person ist zunächst meist bei Bewusstsein.
Im Anfangsstadium (beginnender Schock) ist die betroffene Person ansprechbar, aber unruhig, ängstlich und friert. Die Haut ist zum Teil kaltschweißig und blass (nicht bei septischem Schock). Die Atemfrequenz ist normal bis leicht erhöht und der Puls ist zwar schnell, aber gut tastbar.
Das zweite Stadium ist der beginnende Schock: die Betroffene ist noch bei Bewusstsein aber teilnahmslos oder unklar. Die Atmung ist flach und die Atemfrequenz erhöht, während der Puls stark beschleunigt und schlecht tastbar ist. Außerdem ist die haut bläulich/gräulich verfärbt und weiter kaltschweißig.
Verliert die betroffene Person das Bewusstsein, ist sie im dritten Stadium, dem manifesten Schock. Die Atmung ist flach, unregelmäßig, verlangsamt und der Puls schnell und kaum noch tastbar. Die Haut sieht gräulich aus.
Gefahr: Wird der Schock nicht zeitnah beseitigt, kann unter Umständen der Tod durch Sauerstoffmangel eintreten.
Was tun bei einem Schock?
Sollte die Person bewusstlos sein und nicht mehr atmen, gilt es eine Herz-Lungen-Wiederbelebung zu beginnen.
Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung sollten Sie die Person in die stabile Seitenlage bringen. So ist sichergestellt, dass die Atemwege frei sind. Anschließend sofort den Notruf 112 wählen!
Eine starke Blutung (hypovolämischer Schock) muss gestillt werden. Dafür einen Druckverband anlegen, um die Blutung bestenfalls zu stoppen.
Bei einer allergischen Reaktion, einem anaphylaktischen Schock, sollten Sie umgehend den Notruf wählen. Ist die Allergie bekannt, haben Betroffene oft ein Notfallset bei sich. Setzen Sie dieses zur Soforthilfe ein.
Ist die betroffene Person bei Bewusstsein, dann sollte sie auf dem Rückenliegen. Die Beine sollten im 30 bis 60 Grad Winkel angehoben werden. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Stuhl oder ein Rucksack. Dadurch wird der Blutrückfluss zu den wichtigsten Organen erleichtert.
Wichtig: Bei einem Verdacht auf einen Herzinfarkt sollte der Oberkörper hochgelagert werden.
Gegen das Frieren sollte die Person zugedeckt werden. Dafür eignet sich eine Rettungsdecke oder eine Jacke.
Außerdem sollten Sie der Person gut zureden, um sie zu beruhigen. Zum Beispiel: „Ich bleibe an deiner/Ihrer Seite“. Es kann auch helfen der Person zu erklären, was man tut: „Ich hole jetzt eine Rettungsdecke. Gleich wird dir/Ihnen wieder wärmer.“.
Vermeiden Sie Aussagen, die „nicht“ oder „kein“ beinhalten. Im gestressten Zustand kann das Gehirn dieses Wort kaum verarbeiten und möglicherweise bleibt der „schlechte“ Teil des Satzes im Gedächtnis. Anstatt „Mach dir keine Sorgen“ lieber „Du kannst beruhigt sein“ und anstatt „nicht aufregen“ lieber „alles wird gut“.
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