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Ingwer – eine Wunderknolle?

In Suppen, Smoothies, Schokolade und zum Verfeinern vieler Gerichte: Ingwer ist wortwörtlich in aller Munde. Und nicht nur in der Küche ist das Gewürz mit dem charakteristischen scharfen Geschmack beliebt. Ingwer ist ein Hausmittel, dass gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt wird. Überschätzen sollte man die Heilungskräfte der Knolle aber nicht.

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Ingwer ist uns Menschen seit Jahrtausenden bekannt; er ist so alt, dass seine ursprüngliche Heimat umstritten ist. Die ältesten Belege für seine Domestizierung finden sich bei den indigenen Völkern des asiatisch-pazifischen Raums. Seine medizinische Verwendung wurde zuerst in Südostasien, Indien und China dokumentiert. In der chinesischen Medizin hat Ingwer jeher einen hohen Stellenwert. Konfuzius wird nachgesagt, dass er zu jeder Mahlzeit immer auch ein Stück Ingwer zu sich nahm. Auch das antike Rom schwörte auf die heilende Wirkung des Gewürzes. Schon im 9. Jahrhundert war Ingwer im deutschen Raum bekannt.

Gewürz voller guter Inhaltstoffe

Das Ingwergewürz vereint eine Vielzahl an Inhaltsoffen, des täglichen Bedarfs, darunter: Vitamin C, Kalzium, Eisen Magnesium, Kalium, Natrium und Phosphor. Die Heilkräfte des Ingwers stammen aber vor allem von den enthaltenden ätherischeren Ölen wie Cineol, Schogaol und Borneol. Sie nehmen Einfluss auf Schmerzrezeptoren oder hemmen bestimmte Enzyme.

Die wohl beste Wirkung entfaltet Ingwer bei der Bekämpfung von Magen-Darm-Problemen. Ingwerwasser hilft bei Übelkeit, Brechreiz, Koliken, Blähungen oder Reiseübelkeit.
Als Hausmittel wird Ingwer noch bei einigen weiteren Beschwerden angewendet:

  • Erkältungssymptomen
  • Migräne (Schmerzlinderung)
  • Gelenkschmerzen (Arthrose und Rheuma)
  • Menstruationsbeschwerden
  • Verdauungsanregung

Die schmerzlinderen, antiemetischen und entzündungshemmenden Eigenschaften von Ingwer sind wissenschaftlich gut belegt. Wie bei vielen traditionellen Heilmitteln mangelt es aber auch beim Ingwer an fundierten Erkenntnissen zu einigen der nachgesagten Wirksamkeiten. Mit großer Vorsicht sind die antibakteriellen, virenhemmenden oder gar tumorschrumpfenden Wirkungen von Ingwer zu betrachten. Hier liegen, wenn überhaupt, nur vereinzelte Laborstudien mit spezifischem Versuchsaufbau vor, von denen niemals auf eine allgemeine Wirksamkeit geschlossen werden darf. Bei akuten Beschwerden kann der Gang zum Arzt und der Rückgriff auf die Schulmedizin durch kein Gewürz ersetzt werden.

Rote Beete und Ingwer auf einem Tisch. Daneben ein Glas mit dem Saft davon und Pfeffer.

Rezept: Ingwer und Rote Bete als Smoothie

Rote Beete und Ingwer auf einem Tisch. Daneben ein Glas mit dem Saft davon und Pfeffer.

Rote Bete kannst du mit unzähligen Zutaten kombinieren. Unser Vorschlag, schnell zubereitet und erfrischend: als Smoothie mit Apfel und Ingwer.

5 Fakten zum Ingwer

  1. Die essbare Ingwer-„Wurzel“ ist eigentlich ein Rhizom, eine verdickte Sprossachse.
  2. Ingwer gehört zur selben Pflanzenfamilie wie Kurkuma und Kardamom (Ingwergewächse).
  3. Reifer Ingwer, wie er im Supermarkt verkauft wird, wird nach 10-12 Monaten geerntet.
  4. Ingwer wird in tropischen Regionen ganzjährig angebaut. Größte Produzenten sind Indien, Nigeria und China
  5. Auch in Deutschland wird seit ein paar Jahren Ingwer in Gewächshäusern geerntet. Das Frankenland ist hier Vorreiter.