Essen in aller Munde
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Petersilie, Thymian, Salbei und Co. sind nicht nur für ihre Würzkraft bekannt, sondern kommen schon seit Jahrhunderten als Heilkräuter zum Einsatz. Und im Garten, auf dem Balkon oder sogar auf der Fensterbank kann man sie selbst anbauen.
Grundsätzlich sind es zwei Arten von Bestandteilen, die Kräuter so wertvoll machen. Zum einen die ätherischen Öle, die beispielsweise die Schleimhäute beruhigen, antiseptisch wirken oder sogar schädliche Bakterien bekämpfen. Auch für den Geschmack sind diese Öle verantwortlich, die beim Trocknungsprozess zu einem Teil erhalten bleiben. Nicht so jedoch die zweite Art von Inhaltsstoffen: Vitamine und deren Verwandte, die so genannten sekundären Pflanzenstoffe. Diese sind zum Teil sehr flüchtig und gehen beim Trocknen weitgehend verloren.
Deshalb gilt: Je frische Kräuter sind, desto besser! Das gilt sowohl in Bezug auf den Geschmack als auch in punkto Gesundheitswirkung. Es macht daher absolut Sinn, einige davon im kleinen Rahmen selbst zu ziehen. So haben Sie jederzeit Zugriff auf frische und köstliche Ware – egal ob sie die Kräuter als Gewürz oder für Tees einsetzen.
Hier erfahren Sie, welche typischen Küchenkräuter wofür gut sind – und was man beim Anbau beachten sollte:
Basilikum ist vielleicht das beliebteste aller Küchenkräuter, was sicher mit der Popularität der italienischen Küche zusammen hängt. Denn eigentlich ist das Kraut gar nicht heimisch, fühlt sich aber im Sommer nach den letzten kalten Tagen auch bei uns im Freien in einem stetig feuchten Boden wohl. Die Pflanze verträgt keinen Frost und wächst erst ab 12 Grad Celsius. Für eine erfolgreiche Zucht kommt daher allemal das Küchenfenster in Frage. Basilikum regt den Stoffwechsel, die Fettverdauung und den Appetit an.
Bei Magenverstimmungen und sogar bei Zahnschmerzen können die in den Blättern enthaltenen ätherischen Öle Linderung verschaffen. Aber Achtung: Die Inhaltsstoffe sind kräftig. Von einem dauerhaften intensiven therapeutischen Einsatz ist daher abzuraten. In der Dosierung als Gewürz kann man es jedoch problemlos verwenden.
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Auch die Petersilie stammt ursprünglich nicht von hier, sondern wahrscheinlich aus dem östlichen Mittelmeerraum. Allerdings kommt sie weitaus besser mit kalten Temperaturen klar als das Basilikum. Die Pflanzen brauchen ebenfalls einen feuchten und nahrhaften Boden, sind aber ansonsten anspruchslos. Ideal gedeihen sie im Halbschatten, egal ob im Garten, auf dem Balkon oder dem Fensterbrett.
Petersilie ist sehr reich an Vitamin C und stärkt somit die gesamte Körperabwehr. Aber auch die Vitamine A und B sind in größeren Mengen enthalten. Dabei spielt es keine Rolle, ob man sich für die krause oder die glatte Sorte entscheidet. In der Naturheilkunde kommt Petersilie außerdem zur Linderung von Menstruations- sowie von Nieren- und Blasenbeschwerden zum Einsatz. Denn das in der Petersilie enthaltene ätherische Öl bewirkt eine kräftige Harnausscheidung.
Damit der intensive Geschmack der Petersilie erhalten bleibt, wird sie meist roh verwendet - insbesondere auch in der türkischen und arabischen Küche. Allerdings verleiht das Kraut auch jeder Gemüsebrühe einen intensiven Geschmack, wenn man sie von Anbeginn mit gart. Bei längerer Garzeit gehen jedoch gerade die wertvollen Vitamine verloren, so dass es sich lohnt, einen Teil immer roh zu verspeisen.
Salbei zählt zu den besonders leicht anzubauenden Kräutern. Mit mitteleuropäischen Temperaturen hat die Pflanze keine Probleme. Und an den Boden stellt sie keine besonderen Anforderungen. Aufgrund der dicken Blätter kommt sie auch gut mit kürzeren Trockenperioden zurecht – und wird von gefräßigen Schnecken gemieden.
Im Namen der Pflanze steckt das lateinische Wort „salvare“ – also heilen. Und in der Tat ist Salbei eines der Kräuter, für das Heilwirkungen seit dem Altertum überliefert sind. Medizinisch wirksam sind nicht nur ätherische Öle, sondern auch der hohe Gerbstoffanteil. Bei Halsschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden hat sich das Kraut bewährt. Sie haben einen entzündungshemmenden, schmerzstillenden Effekt und unterstützen die Wundheilung. Und Forscher haben beobachtet: Bestimmte Inhaltsstoffe des Salbeis können das Wachstum von Tumorzellen bremsen.
Salbei ist ein Sammelbegriff für zahlreiche Untergattungen, von denen auch einige winterhart sind. Wer diese im eigenen Garten anbaut, kann also auch während der kalten Jahreszeit auf Frisches zugreifen. Allerdings ist es sinnvoll, die Pflanzen vor allzu heftigem Frost durch Tannenzweige o.ä. zu schützen. Auch getrocknet ist Salbei wertvoll.
Viele werden Salbei vor allem als Tee kennen. Aber auch in der Küche lässt sich die Pflanze gut einsetzen. Wegen ihres intensiven Geschmacks harmoniert sie ideal mit deftigen Braten. In Großbritannien darf sie beispielsweise nicht in der Füllung des Truthahns fehlen. Roh sind die Blätter wegen ihrer groben, ledrigen Konsistenz allerdings nicht jedermanns Sache.
Aufgrund des intensiven Eigengeschmacks ist das Risiko des Überwürzens vergleichsweise groß. Salbei daher immer mit Bedacht einsetzen. Ideal sind kräftige, würzige Speisen.
Auch Schnittlauch – ein Verwandter der Zwiebeln, des Knoblauchs und natürlich des Porree – erfordert keine besonderen Kenntnisse im Gartenbau. Die Pflanze gedeiht im Topf auf der Fensterbank und im Garten. Am besten ist ein sonniger Standort mit feuchtem, lockerem Boden. Sogar als Zierpflanze kann man den Schnittlauch verwenden. Denn bleibt er unbeschnitten, beginnt er violett zu blühen.
Schnittlauch enthält reichlich Vitamin A und C sowie die Mineralstoffe Kalium und Phosphor. Das Lauchgewächs zählt aufgrund seines sehr intensiven Aromas hierzulande seit Generationen zu den beliebtesten Gewürzkräutern.
Hierbei handelt es sich nach Ansicht vieler um das Küchenkraut, das an den Garten sehr geringe Ansprüche stellt. Trockene und etwas steinige Böden sind dem Thymian gerade recht. Auch Frost kann ihm vergleichsweise wenig anhaben.
Thymian ist eine ausgesprochen robuste und anspruchslose Gartenpflanze, wenn sie einen sonnigen Standort erhält. Und obwohl die Pflanze ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, kommt sie mit unseren Wintern problemlos klar. Zwar ist die beste Erntezeit der Hochsommer. Aber einem üppig wachsenden Busch schadet es auch nicht, wenn man im Winter den ein oder anderen Zweig erntet.
Die im Thymian enthaltenen ätherischen Öle wirken schleimlösend, entzündungshemmend, antibakteriell und beruhigend, womit dieses Kraut ein sehr gutes Erkältungsmittel ist, zum Beispiel als Tee zubereitet. Aber auch in einer kräftigen Brühe und würzigen Suppe sowie in der Bratensoße macht sich Thymian gut.
Auch Kerbel enthält eine gute Portion an Vitamin C - und einen relativ hohen Anteil an Vitamin A. Hinzu kommen wertvolle Flavonoide, so genannte sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Eigenschaften haben und somit schädliche Substanzen auf molekularer Ebene im Organismus neutralisieren. Und auch die Mineralien Eisen, Magnesium und Zink stecken im Kerbel. In der Pflanzenheilkunde kommt das Kraut traditionell unter anderem bei Abszessen, Ekzemen, Gicht und unreiner Haut zum Einsatz.
Kerbel gehört zu den schnellwachsenden Pflanzen - und ist nach etwa zwei Monaten erntereif. Je nach Region kann man ihn daher auch noch im Oktober aussähen, um so mit dem ersten Frost frische Kräuter ernten zu können. Auch im Topf auf dem Fensterbrett gedeiht die Pflanze gut. Kerbel ist allerdings nur einjährig, maximal zweijährig, sät dafür jedoch stark aus. In jedem Fall macht es Sinn, üppig zu ernten - und ggf. häufiger neu auszusäen.
Kerbel ist für seinen würzig-feinen Geschmack bekannt - und spielt insbesondere in der französischen Küche eine wichtige Rolle. Aber auch in der so genannten "Frankfurter Grünen Sauce" zählt er zu den Grundbestandteilen. Mit Kerbel lassen sich insbesondere helle Fleisch- und Fischgerichte verfeinern, aber auch Omeletts, Saucen und Suppen. Und auch für schmackhafte Kräuterquarks bildet diese Pflanze die entscheidende Grundlage.
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