Sommergrippe oder Corona?
Gibt es Anzeichen, die für Corona und gegen eine Grippe oder Erkältung sprechen? Ein Arzt klärt auf.
Auch bei sommerlichen Temperaturen kann es uns mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit erwischen. Viele reden dann von einer „Sommergrippe“. Doch gibt es solch eine Art der Grippe überhaupt – oder handelt es sich um einen Mythos?
Eigentlich gelten Herbst und Winter als Erkältungssaison – und nicht der Sommer. Das bedeutet jedoch nicht, dass man sich nicht auch im Sommer einen grippalen Effekt zuziehen kann. Denn obwohl im Wort „Erkältung“ das Wort „Kälte“ steckt, braucht es nicht notwendigerweise kalte Außentemperaturen für einen entsprechenden Infekt. Die Kälte an sich spielt nur eine indirekte Rolle. Viel entscheidender ist es, dass eine ausreichende Anzahl von Krankheitserregern die passende Lücke im Immunsystem unseres Körpers finden. Das geschieht zwar seltener im Sommer, ist aber dennoch möglich.
Tatsächlich handelt es sich bei der „Sommergrippe“ um eine rein umgangssprachliche Beschreibung – und nicht um einen präzisen medizinischen Begriff: Wenn Menschen davon sprechen, handelt es sich in den meisten Fällen um eine ganz gewöhnliche Erkältungskrankheit – und nicht um eine echte Grippe. Die echte Grippe, auch Influenza genannt, macht sich mit hohem Fieber meist über 39 Grad Celsius sowie starken Kopf- und Gliederschmerzen bemerkbar. Wenn von einer „Sommergrippe“ die Rede ist, geht es meist um Schnupfen, Husten, Heiserkeit und gelegentlich leichtes Fieber. Es ist nichts anderes als das, was Ärzte als grippalen Infekt bezeichnen, ausgelöst von ganz gewöhnlichen und eher harmlosen Erkältungsviren. Es gibt somit kein spezielles Sommergrippe-Virus.
Gibt es Anzeichen, die für Corona und gegen eine Grippe oder Erkältung sprechen? Ein Arzt klärt auf.
Allerdings gibt es im Sommer immer wieder spezielle Bedingungen, die es diesen Erkältungsviren leicht machen:
Unabhängig davon gilt natürlich: Auch im Sommer haben Erkältungsviren nur dann eine reale Chance, wenn unsere Körperabwehr geschwächt ist. Wer unter Stress steht, wer generell körperlich nicht fit ist und wer sich ungesund und insbesondere vitaminarm ernährt, ist im Sommer wie im Winter anfälliger für Erkältungskrankheiten.
Und wie bei allen Erkältungskrankheiten ist es auch bei der so genannten „Sommergrippe“ das Beste, die Erkrankung in aller Ruhe auszukurieren. Vermeiden Sie unbedingt eine verschleppte Erkältung. Stellt sich Fieber ein, ist Bettruhe nötig – auch wenn dies gerade im Hochsommer wenig Freude bereitet. Bei angegriffenen Schleimhäuten bieten Kräutertees Linderung. Thymian und Salbei enthalten ätherische Öle mit schleimlösender und entzündungshemmender Wirkung. Mit vitaminreicher Kost wiederum unterstützen Sie Ihr Immunsystem im Kampf gegen die Erreger.
Bei einem schweren Verlauf, z.B. mit Fieber oder wenn sich die Erkältung auf die Bronchien oder die Nasennebenhöhlen legt, sollten Sie jedoch immer zum Arzt gehen.