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Rechtzeitig impfen vor der Grippesaison

In der Sommerzeit denkt verständlicherweise kaum jemand an die Grippe – geschweige denn, sich dagegen impfen zu lassen. Doch wer sich schützen möchte, sollte sich damit beschäftigen, bevor die Erkältungszeit so richtig losgeht.

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Es ist nicht neu, dass auf den Sommer Herbst und Winter folgen – mit Stürmen, trüben Tagen und niedrigen Temperaturen. Damit einher gehen oftmals Husten, Schnupfen und Heiserkeit. Auch diesen Winter ist neben Corona wieder mit einem saisonalen Anstieg der Grippe-Erkrankungen zu rechnen, also der „echten“ Influenza. Wer sich mit einer Impfung schützen möchte, der sollte dies möglichst tun, bevor die Grippewelle durch das Land schwappt. Meistens häufen sich erste Erkrankungsfälle bereits im Dezember. Influenza-Hochsaison ist jedoch typischerweise im Januar und Februar – wobei der Verlauf jedes Jahr anders sein kann.

Das Influenzavirus ist sehr wandlungsfähig und verändert laufend seine Struktur. Außerdem sind stets verschiedene Virenstämme im Umlauf. Diese werden mit einer Zahlen-Buchstabenkombination gekennzeichnet. So hat das Virus H1N1 wahrscheinlich die sogenannte Spanische Grippe nach dem Ersten Weltkrieg ausgelöst, die zwischen 50 und 100 Millionen Todesopfer forderte und als schwerste Grippewelle aller Zeiten gilt. Andere Subtypen wiederum sind beispielsweise verantwortlich für die Vogelgrippe, an der gelegentlich auch Menschen erkranken.

Da die verschiedenen Virenstämme unterschiedlich auftreten und es auch laufend innerhalb der Subtypen zu Veränderungen kommt, ist für einen effektiven Impfschutz jedes Jahr eine Wiederholung mit einem neuen Impfstoff notwendig.

Grippeimpfung: Am besten immer vor der herbstlichen Schnupfenwelle

Der Impfstoff steht für gewöhnlich zum Ende des Sommers bzw. ab Herbstanfang zur Verfügung – also noch vor der Erkältungssaison. Zwar ist eine gewöhnliche Erkältung eine andere Erkrankung als die „echte“ Grippe: Es handelt sich um weitaus harmlosere Viren, die in der Regel Schnupfen, Husten und Heiserkeit auslösen. Doch das Immunsystem wird gleichwohl geschwächt und wegen der Grippe-Impfung zusätzlich belastet. Und schließlich löst der eigentlich harmlose Impfstoff eine gezielte Immunreaktion aus. Es handelt sich um unschädlich gemachte Erreger, welche die Körperabwehr quasi trainieren – und so auf den Ernstfall vorbereiten. Laboriert man jedoch zum Zeitpunkt der Impfung an einer anderen Infektion, sieht sich das Immunsystem gezwungen, seine Kräfte aufzuteilen. Die „echte“ Erkältung kann einen dann möglicherweise heftiger erwischen als notwendig.

Unabhängig davon kann es nach der Impfung zu Symptomen wie Müdigkeit, Gliederschmerzen, Frösteln und sogar einem leichten Fieberschub kommen. Hierbei handelt es sich jedoch um eine harmlose Trainingsreaktion der Körperabwehr und nicht um die Erkrankung selbst. Auch eine leichte Rötung und Schwellung der Einstichstelle ist möglich. Bis das Immunsystem den vollen Impfschutz aufgebaut hat, vergehen bis zu zwei Wochen.

Empfehlung für Risikogruppen

Die jährliche Grippeimpfung wird insbesondere Menschen ab 60 sowie Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen empfohlen, aber auch Schwangeren. Denn während der Schwangerschaft ist die Immunabwehr herabgesetzt, so dass das Ansteckungsrisiko erhöht ist und nach erfolgter Ansteckung der Krankheitsverlauf schwerer sein kann. Außerdem sollten sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene impfen lassen, wenn sie an bestimmten chronischen Krankheiten leiden (beispielsweise Diabetes, Asthma oder Herzprobleme) genauso wie Personen mit einer Immunschwäche. Ratsam ist die Impfung zudem für Mitarbeitende in Krankenhäusern, Altersheimen sowie generell bei Tätigkeiten, bei denen man ständig auf andere Menschen trifft.

Allerdings bietet die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz davor, an einer Influenza zu erkranken. Grund dafür ist häufig, dass sich das Virus verändert hat. Gerade bei hochbetagten Menschen finden die Viren oft trotz Impfung einen Weg, sich im Körper einzunisten. Dennoch profitieren gerade diese Personen am meisten von der Impfung. Denn selbst wenn die Grippe trotz Impfung ausbricht, ist der Verlauf in der Regel deutlich harmloser als ungeimpft. Die Influenza – anders als ein gewöhnlicher Schnupfen oder ein sogenannter grippaler Infekt – kann den Körper ganz erheblich schwächen. Typischerweise kommt es nicht nur zu starken Erkältungssymptomen und starken Kopf- und Gliederschmerzen. Die echte Grippe geht fast immer mit mehrtägigem, hohem Fieber einher. Körperlich fitte Menschen laborieren daran meist mindestens eine Woche. Aber auch ein 14-tägiger Verlauf ist nicht selten. Das Immunsystem ist erheblich beansprucht, so dass sich zusätzlich andere Erreger ausbreiten können. Daher kommt es in manchen Fällen parallel zu einer Lungenentzündung, die schnell lebensbedrohlich werden kann.

Tatsächlich fordert die Grippe jedes Jahr zahlreiche Todesopfer. Zwar handelt es sich hierbei insbesondere um hochbetagte Menschen oder Personen mit erheblichen Vorerkrankungen. Dies zeigt jedoch umso deutlicher, dass man die Influenza nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.

In jedem Fall gilt:

Wenn Sie Fragen zur „echten“ Grippe und der Impfung dazu haben: Jetzt ist die Zeit, um mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen und nicht erst dann, wenn die Erkältungssaison in vollem Gange ist.

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