Psychische Gesundheit von Männer
Psychische Gesundheit von Männer

Psychische Gesundheit von Männern

Die Folgen einer unerkannten und nicht behandelten psychischen Erkrankung können schwerwiegend sein. Obwohl Frauen bei Depressionen die Statistik anführen, ist der Anteil von Männern bei Suiziden überdurchschnittlich hoch. Dass psychische Leiden bei Männern oft unentdeckt bleiben und sie seltener Hilfe suchen, hat mehrere Gründe.

Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist

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Wie Psychotherapeuten Männer erreichen wollen

Einige Psychotherapeuten haben Männer als Marktlücke entdeckt. Wer im Internet nach „Psychotherapie für Männer“ sucht, landet auf der ein oder anderen Seite, die irgendwie „kerliger“ wirkt. Man findet Homepages in schwarz-weiß, eine Hamburger Praxis wirbt mit Ankern und schwarz-weißem Küsten-Motiv. Woanders sind Fotos rauer Männergesichter zu sehen, ein Therapeut hat humorvoll eine Landkarte mit stereotypen männlichen Eigenschaften versehen. Die Werbung mit der Therapie von Mann zu Mann – sie ist ein Versuch, eine besonders scheue Klientel zu erreichen.  

Wie scheu der Mann ist, wenn es darum geht, über psychische Probleme zu reden, damit hat Dr. Till Jansen, klinischer Psychologe und habilitierter Soziologe, einige Erfahrung. Ein Fokus seiner Arbeit liegt auf Problemen an der Schnittstelle von Karriere und Privatleben, wie Burnout, Depressionen und Ängsten. In seiner Laufbahn hat er sich besonders häufig auch mit Dynamiken in Familienunternehmen beschäftigt, einer häufig sehr männlich geprägten Welt. „Das Hauptproblem von Männern liegt darin, dass sie überhaupt nicht kommen. Oft werden sie geschubst oder mitgeschleift, dann zum Beispiel im Rahmen einer Paartherapie.“ Diese Männer sind erst einmal sprachlos. „Sie wissen vage, was sie wollen, aber können es gar nicht so richtig sagen. Das unterscheidet sie von Frauen“, sagt der Experte.  

Die psychische Gesundheit von Männern

Dass Männer und Frauen unterschiedlich mit dem Thema seelische Gesundheit umgehen, ist mehr als eine Beobachtung oder ein Klischee – verschiedene Zahlen und Studien weisen darauf hin. Zum Beispiel die Anträge auf eine Psychotherapie: Von den hkk-Versicherten, die 2022 Kontakt zu einem Psychotherapeuten hatten, war lediglich ein Drittel männlich. Auch die hkk-Statistik zu diagnostizierten psychischen Erkrankungen weist ein Geschlechter-Gefälle auf: Im Jahr 2022 meldeten sich 6,7 Prozent der hkk-versicherten Frauen wegen einer psychischen Erkrankung arbeitsunfähig, aber nur 4,6 Prozent der Männer.  

Wenn man diese Zahlen sieht, liegt die Frage nahe, ob Männer möglicherweise seltener an psychischen Erkrankungen leiden. Eine weitere Statistik legt nahe, dass das vermutlich nicht so ist: Die Verteilung der Suizide. Drei Viertel aller Menschen, die sich in Deutschland das Leben nehmen, sind Männer. Ein Hinweis darauf, dass es bei psychischen Erkrankungen unter Männern eine Dunkelziffer gibt.

Depressionen liegen vorn

Die Corona-Pandemie hat sowohl bei Männern als auch bei Frauen ihre Spuren hinterlassen, wenn es um die psychische Gesundheit geht. Der Krieg in der Ukraine, die wirtschaftlichen Entwicklungen und die sich verschärfende Klimakrise sind weitere Stressoren, die Männer und Frauen belasten. Die Zahl von Depressionen ist bei beiden Geschlechtern angestiegen, ab Anfang 2022 bei Männern stärker als bei Frauen. Der Abstand zwischen den Geschlechtern ist dadurch geschrumpft.

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Auswertungen des Robert-Koch-Instituts zeigen:

Bei Männern war nicht nur bei Depressionen ein stärkerer Anstieg als bei den Frauen zu beobachten, auch bei Angststörungen war der Zuwachs erheblich.

Einfluss von Rollenbildern auf psychische Männergesundheit

Auch wenn sich im vergangenen Jahr mehr Männer mit ihren seelischen Problemen an einen Arzt oder Psychotherapeuten gewandt haben – viele setzen sich weiterhin lieber im Verborgenen mit ihren Problemen auseinander. Warum das so ist, ist eine relevante Frage, um Männer mit Hilfsangeboten künftig besser erreichen zu können. Das Robert-Koch-Institut, zuständig für die öffentliche Gesundheit in Deutschland, nennt mehrere mögliche Gründe: Zunächst einmal eignen sich die gängigen Diagnosemethoden nicht so gut, um Depressionen bei Männern zu erkennen, denn die Hauptsymptome der Depression bei Männern, wie Sucht, Aggression und mangelnde Impulskontrolle, sind keine Symptome der Depression nach ICD-10. Das Hilfesuchverhalten der Männer ist zudem anders und auch traditionelle Rollenbilder könnten sie davon abhalten, über seelische Leiden zu sprechen oder eine Psychotherapie zu beginnen.

„Männer haben’s schwer, nehmen’s leicht. Außen hart und innen ganz weich. Werd'n als Kind schon auf Mann geeicht.“ Mit dem Song „Männer“ landete Herbert Grönemeyer im Jahr 1984 einen Hit, indem er stereotypisch männliche Eigenschaften charmant aufs Korn nahm. Der Song spiegelt einen gesellschaftlichen Umschwung der damaligen Zeit wider und greift einen Kerngedanken der „neuen Psychologie des Mannes“ auf, der in den 1980er Jahren aufkam. Inspiriert von der feministischen Theorie hinterfragte die psychologische Forschung erstmals männliche Geschlechterrollen und erforschte deren Auswirkungen auf die seelische Gesundheit von Männern.  

Bis zu diesem Punkt hatte Männlichkeit als eine naturgegebene Eigenschaft gegolten. Stärke, Unabhängigkeit, Dominanz, Rationalität, Mut, weniger Betonung von Emotionen – all das galt als typisch männlich. Die Psychologen argumentierten mit der „neuen Psychologie des Mannes“, dass Geschlechterrollen die emotionale Entfaltung von Männern hemmen. Sie wollten Stereotypen dekonstruieren, um eine breitere Palette von Ausdrucksmöglichkeiten für Männer zu fördern: emotionale Intelligenz, Empathie, Vulnerabilität und eine gesündere Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen und Beziehungen.  

Ein echter Mann sucht keine Hilfe

Traditionelle Maskulinität prägt jedoch weiterhin das Verhalten vieler Männer. Und dazu gehört auch: keine Schwäche zu zeigen. Dass ein Zusammenhang zwischen traditionellen Rollenbildern und seelischer Gesundheit besteht, belegte im Jahr 2017 eine Studie von Forschern der amerikanischen Indiana University in Bloomington, für die fast 20.000 Teilnehmer befragt wurden.

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Das Ergebnis:

Besonders die Anpassung an männliche Normen wie Unabhängigkeit oder Macht über Frauen ausüben hat einen moderat negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit und die Bereitschaft, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Einen Fehler sollte man bei der Auseinandersetzung mit Rollenbildern allerdings nicht machen, sagt Psychologe Till Jansen. „Das Männliche wird im Diskurs häufig als defizitär wahrgenommen. Da heißt es dann: Männer können nicht über ihre Gefühle reden und gehen nicht zur Therapie, deswegen haben sie ein Problem. Das finde ich wenig hilfreich.“ In aktuellen Debatten wird Männlichkeit häufig als toxisch bezeichnet. Die Frage ist jedoch: Wie schafft man es, Männer besser zu erreichen – ganz gleich, wie sehr sie durch traditionelle Rollenbilder geprägt sind? 

Unterschiede der Depression bei Männern

Eine psychische Erkrankung, zum Beispiel eine Depression, muss zunächst einmal als solche erkannt werden. Doch die Diagnose ist bei Männern oft besonders schwierig. Gängige Screeninginstrumente sind gegenüber einer männlichen depressiven Symptomatik nicht sensitiv genug, bestimmte Symptome wie z. B. Ärgerattacken kommen in den diagnostischen Kriterien der Klassifikationssysteme gar nicht vor. Hinzu kommt ein Genderbias in der Diagnostik: Bei gleichen Beschwerden wird bei Frauen eher psychosomatisch, bei Männern eher somatisch diagnostiziert. Die Folge: Eine Unterdiagnostizierung der Depression bei Männern oder Fehldiagnosen.

Eine Tatsache, die vielen nicht bekannt ist: Depressionen äußern sich bei Männern und Frauen unterschiedlich. Symptome bei Frauen sind häufig Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, Schuldgefühle und innere Leere. Auch Schlafstörungen, Gewichtsveränderungen, Müdigkeit oder Kopfschmerzen gehören dazu.

Symptome eine Depression bei Männern

Bei Männern äußern sich Depressionen jedoch oftmals anders. Zu den Symptomen gehören: 

  • Vermehrte Reizbarkeit  
  • Ärgerattacken  
  • ein erhöhtes Risiko- und Suchtverhalten 
  • sexuelle Störungen   
     

Wie Männer mit Depressionen umgehen

Männer gehen insgesamt seltener zum Arzt, zum Beispiel um Vorsorgetermine wahrzunehmen. Zudem achten sie weniger auf einen gesunden Lebensstil, zum Beispiel in Form einer guten Ernährung. Ihre Lebenserwartung ist durchschnittlich fünf Jahre geringer. Auch bei psychischen Leiden ist dies nicht anders: Männer lassen diese gerne mal unter den Tisch fallen und suchen sich lieber eigene Bewältigungsstrategien. Diese sehen anders aus als die der Frauen.

„Bloß nicht damit auseinandersetzen“

Dr. Till Jansen, klinischer Psychologe und habilitierter Soziologe

Es gibt viele Wege, sich nicht mit dem eigentlichen Problem beschäftigen zu müssen, erzählt er. Die einen wählen Computerspiele oder den Hobbykeller. Andere stürzen sich in die Arbeit oder sind sportlich aktiv. Dabei geht es darum, sich ein Selbstbild von Stärke zu bewahren. Männer, die versuchen, durch ihre Arbeit die Kontrolle zu behalten, agieren nach dem Motto: Wenn ich erfolgreich bin, dann wird alles besser. „Karriere, beruflicher Erfolg und Status sind häufig Sachen, die auch mit hineinspielen. Kombiniert mit einer Vorstellung von ich muss es leisten, ich kann es leisten. Wenn ich es nicht selbst leiste, bin ich nicht gut genug. Habe ich ein Problem, muss ich mich stärker anstrengen.“ Das eigentliche Problem bleibt so verdeckt, oder wird sogar verstärkt. 

Aber auch Machtkämpfe in der Beziehung können ein Ausdruck einer Bewältigungsstrategie sein, bei der es darum geht, ein Gefühl von Kontrolle zu bewahren. Häufig funktionieren depressive Männer an der Oberfläche, fühlen sich innerlich aber völlig leer. Der Anschein wird gewahrt, alles scheint irgendwie in Ordnung. Dieses System kann lange funktionieren, saugt aber Kraft und kann irgendwann kippen. Viele begreifen erst dann, dass sie Hilfe brauchen – in Form einer Psychotherapie. 

Wie läuft eine Psychotherapie für Männer ab?

Patienten sind zunächst einmal Persönlichkeiten, ganz gleich ob Mann oder Frau, sagt Till Jansen. Allerdings gibt es doch gewisse Unterschiede. Wenn es um Depressionen geht, läuft es in der Therapie mit Männern häufig wie folgt ab, berichtet er: „Meine Klienten sind häufig sehr fordernd und wollen schnell Resultate sehen. Was soll das Ganze eigentlich, heißt es dann. Oder: Das macht ja auch nichts besser. Ich verschwende nur meine Zeit.“ 

In Therapiesitzungen muss der Psychologe manchmal viel Geduld aufbringen, da einige seiner männlichen Klienten kaum Erfahrung damit haben, eine Verbindung zu ihren eigenen Emotionen herzustellen. „Das einfach mal zu machen, über sich selbst zu sprechen und zu gucken: Was fühle ich eigentlich? Wie geht's mir eigentlich? Was will ich eigentlich? Das ist häufig sehr ungewohnt.“ Die Herangehensweise ist manchmal anders, und Till Jansen hat die Erfahrung gemacht, dass vor allem zielgerichtetes Arbeiten mit einem Fokus auf die Zukunft und das, was man erreichen möchte, hilft. Eines kann er aber nicht bestätigen. „Es ist nicht so, dass Männer die Problembären der Psychotherapie sind und nur Defizite haben. Gerade das Fordernde, die Orientierung an Zielen und Resultaten kann hilfreich sein, wenn man sich als Therapeut darauf einlässt.“

Psychotherapie

Eine Psychotherapie verfolgt das Ziel, eine seelische Krankheit zu lindern, Verschlechterungen vorzubeugen und die Krankheit zu überstehen. Eine Psychotherapie kann in Einzel- oder Gruppentherapie erfolgen, oder aber als Paar- und Familientherapie. Es gibt verschiedene Arten: 

  • Verhaltenstherapie 
  • systemische Therapie 
  • tiefenpsychologische Psychotherapie  
  • analytische Psychotherapie

Prominente Beispiele schaffen Sichtbarkeit

Vorbilder können bei der Auseinandersetzung mit dem Thema der eigenen psychischen Gesundheit helfen. Wenn prominente Männer öffentlich über ihre Erfahrungen mit Depressionen, Burnout oder Ängsten sprechen, wirkt das dem Stigma entgegen. Ihre Botschaft: Es kann jeden treffen.

Where will I be a year from now?

Prominente Beispiele schaffen Sichtbarkeit

1

Jim Carrey

Da ist zum Beispiel der Spaßvogel mit Depressionen. Der Schauspieler und Comedian Jim Carrey machte schon 2004 öffentlich, dass er seit Jahren an Depressionen leidet. In zahlreichen Interviews hat Jim Carrey seitdem die Bedeutung von Psychotherapie bei der Bewältigung seiner Depressionen betont und sich dafür ausgesprochen, die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen zu überwinden.

2

Robbie Williams

Auch Rockstars können mit Angstzuständen kämpfen: Der britische Sänger Robbie Williams verarbeitet die langjährigen Erfahrungen mit Depressionen, Angstzuständen und Abhängigkeiten in Songtexten und nutzt seine Medienpräsenz, um sich für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen einzusetzen.

3

Dwayne "The Rock" Johnson

Und vor einem Kraftprotz wie Profi-Wrestler Dwayne "The Rock" Johnson machen Depressionen ebenfalls nicht halt. Seine Botschaft: „Du bist nicht allein und das Wichtigste ist, Hilfe zu suchen.“

Viele Therapeuten sind Frauen

Während die Botschaften der Prominenten dem Thema psychische Gesundheit von Männern Öffentlichkeit verschaffen und eine Psychotherapie irgendwann hoffentlich einmal ganz normal und nicht mehr stigmatisiert sein wird, müssen Betroffene auch schnell geeignete Hilfe finden können, wenn sie danach suchen. Aber eignen sich für Männer die gleichen Angebote wie für Frauen?

Dass zahlreiche Psychotherapeuten im Internet mit dem Schlagwort „Männertherapie“ werben, zeigt: Es gibt einen Markt für ihre Herangehensweise. Viele der Therapeuten, die sich auf Männer spezialisieren, sind selbst Männer. Manche Gespräche fallen einfach leichter von Mann zu Mann, sagt Till Jansen. „Wenn ich ein 50-jähriger Manager mit Depressionen bin, ist es fraglich, ob ich mich dann von einer jungen Frau beraten lassen möchte.“ Allerdings werden immer weniger Männer Psychotherapeuten. Eine Erhebung der kassenärztlichen Bundesvereinigung zeigt: 2022 waren knapp 77 Prozent der psychologischen Psychotherapeuten Frauen. Ihr Anteil ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.

Coaching als erster Kontakt

Die scheue Klientel Mann kommt häufig erstmals durch ein berufliches Coaching mit dem Thema psychische Gesundheit in Kontakt. Die Hemmschwelle ist niedriger, weil ein Coaching weniger stigmatisiert ist, im Gegenteil: Es steht für Erfolg. In diesem Kontext entsteht oft das Bewusstsein, dass es möglicherweise noch tieferliegende Probleme gibt, mit denen man sich beschäftigen könnte, sagt Till Jansen, der selbst schon als Coach gearbeitet hat. „Es geht darum, erstmals eine Auseinandersetzung mit sich selbst zu beginnen und dafür einen Raum zu haben. Man holt sich auf diesem bestimmten Feld eine Expertise ein, etwa wie eine Dienstleistung. Das ist enorm viel wert, sei es für den Beruf, die Karriere, die Familie, oder eben einen selbst.“ Von zu viel Selbstoptimierung rät er allerdings ab.

Wie sollten sich Angehörige verhalten?

Wer beim eigenen Partner oder einem guten Freund eine depressive Verstimmung bemerkt, die bereits über einen längeren Zeitraum anhält, möchte vielleicht gerne helfen, weiß aber nicht wie. Das Thema Depression anzusprechen, erfordert viel Fingerspitzengefühl, insbesondere, wenn ein Mann sich zurückzieht und nicht über seine Gefühle sprechen möchte. Bedrängen sollte man ihn nicht, aber es ist dennoch wichtig, das Thema anzusprechen.  

Der beste Weg ist, zunächst einmal ganz offen zu fragen, wie es dem anderen geht und vorsichtig zu äußern, dass man eine Veränderung an seinem Verhalten bemerkt hat, sagt Till Jansen. Dabei sollte man dem anderen aber Raum geben, keinen Druck ausüben und es unbedingt vermeiden, Schuldzuweisungen zu machen. Zu einem Besuch beim Psychotherapeuten sollte man nicht drängen. Wenn der andere dazu bereit ist, kann man ihn aber bei der Suche unterstützen.

Wie findet man einen passenden Therapieplatz?

Wer sich dafür entschieden hat, eine Therapie zu beginnen – oder sich zumindest einmal beraten lassen möchte, hat den ersten Schritt leicht getan – dieser führt zum Hausarzt. Mit diesem sollte man seine Beweggründe besprechen. Bei manchen Beschwerden können auch organische Ursachen dahinterstecken, diese schließt der Arzt gegebenenfalls durch Untersuchungen aus. Empfiehlt er eine Psychotherapie, geht es auf die Suche nach einem passenden Therapieplatz.  

„Die Chemie entscheidet über den Therapieerfolg. Ob man miteinander arbeiten kann, findet man im Erstgespräch heraus“, sagt Till Jansen. Denn eine Therapie ist Teamwork, die nur gelingt, wenn Patient und Therapeut gut miteinander arbeiten können. Wer sich genauer über die Praxis und den Therapeuten informieren will, bevor er sich um einen Therapieplatz bewirbt, finde oft viele Informationen im Internet. Damit die Therapie von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird, kommt nur die Behandlung bei einem Psychotherapeuten mit Kassensitz in Frage. 

Da diese Art der Suche aufwändig sein kann, bietet die hkk mit ihrem Terminservice Unterstützung an. Hierbei wird ein Erstgespräch innerhalb von vier Wochen in zumutbarer Entfernung vermittelt. Nicht immer passt es beim ersten Anlauf, daher kann nach einer probatorischen Sitzung gewechselt werden. Wenn es passt, beantragt der Therapeut bei der Krankenkasse die passende Form der Therapie. Auf hkk.de finden Sie weitere Informationen.

Weiterführende Links

Zur Person

Dr. Till Jansen ist als Psychologe in Berlin tätig. Neben dem Studium der klinischen Psychologie hat er zudem in Soziologie habilitiert und ist als Privatdozent an der Universität Potsdam tätig. Ein Fokus seiner Arbeit liegt auf Problemen an der Schnittstelle von Karriere und Privatleben, wie Burnout, Depressionen und Ängsten. Er beschäftigt sich zudem auch mit Dynamiken in Familienunternehmen, einer häufig sehr männlich geprägten Welt.

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