Reifer Geschäftsmann, der sich vor Schmerzen den Rücken zuhält.
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Rückenschmerzen: Ursachen, Tipps, Lösungen

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in Deutschland. Häufig liegen harmlose, unspezifische Ursachen zugrunde, und die Schmerzen klingen meist innerhalb weniger Wochen wieder ab. Bewegung und gezielte Übungen helfen. Doch manchmal bleiben die Kreuzschmerzen hartnäckig. Wann Medikamente gegen Rückenschmerzen sinnvoll sind und ab wann Sie zum Arzt gehen sollten, lesen Sie hier.

Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist

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Das wichtigste in Kürze

  • Rückenschmerzen betreffen vor allem Lenden-, Brust- und Halswirbelsäule; meist liegen unspezifische, harmlose Ursachen wie Verspannungen oder Fehlhaltungen vor.
  • Häufige Risikofaktoren sind u.a. Bewegungsmangel, langes Sitzen, einseitige Belastungen, schwache Rumpfmuskulatur, Übergewicht, Stress, Schlafmangel.
  • Kurzfristig hilft es, im Alltag aktiv zu bleiben: häufiges Aufstehen, kurze Gehpausen, sanfte Mobilisation. Ziel ist, akute, unspezifische Rückenschmerzen innerhalb weniger Wochen zu lindern und einer Chronifizierung vorzubeugen.
  • Regelmäßige Übungen kombiniert mit Wärme, Dehnung, Spaziergängen und ergonomischer Schlaf- und Arbeitsplatzgestaltung unterstützen die Rückengesundheit.
  • Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac können kurzfristig Bewegung ermöglichen, ersetzen jedoch keine aktive Therapie. Ärztliche Abklärung ist u.a. nötig bei Lähmungen, Taubheitsgefühlen oder anhaltenden Schmerzen.

Welche Arten von Rückenschmerzen gibt es im unteren, mittleren und oberen Rücken?

  • Unterer Rücken / Lendenwirbelsäule (LWS): Dieser Bereich ist am häufigsten betroffen, oft durch Verspannungen, Überlastung, Bandscheibenprobleme.
  • Mittlerer Rücken / Brustwirbelsäule (BWS): Schmerzen entstehen häufig durch muskuläre Reizungen oder Rippen-Wirbel-Gelenksprobleme.
  • Oberer Rücken & Nacken / Halswirbelsäule (HWS): Ursache ist oft eine ungünstige Haltung durch Bildschirmarbeit („Smartphone-Nacken“).

Welche körperlichen und psychischen Ursachen für Rückenschmerzen gibt es?

Risikofaktoren für Rückenschmerzen sind unter anderem Bewegungsmangel, langes Sitzen, monotone Belastungen, eine schwache Rumpfmuskulatur, Stress und Schlafmangel. Auch Übergewicht, fehlende Erholungsphasen oder abrupt gesteigerte sportliche Belastung können Beschwerden triggern.

Was hilft schnell und dauerhaft gegen Rückenschmerzen?

Wärme, sanfte Dehnübungen und lockere Spaziergänge fördern die Heilung. Ebenfalls helfen kann eine rückenfreundliche Schlafposition auf der Seite mit einem Kissen zwischen den Knien bzw., bei Halswirbelsäulenbeschwerden, einem nackenfreundlichen Kissen. Am Arbeitsplatz ist es wichtig, auf eine ergonomische Haltung zu achten: Ellenbogen und Oberschenkel etwa im 90‑Grad-Winkel, Handgelenke gerade, Füße flach auf dem Boden und der Bildschirm auf Augenhöhe. Kurze, regelmäßige Pausen helfen zusätzlich, Verspannungen zu lösen und die Heilung zu fördern. 
Die beste „Erste Hilfe“ ist allerdings, aktiv zu bleiben: Alltagsbewegung, kurze Gehpausen statt Dauer-Sitzen, sanfte Mobilisation. Häufig bessern sich akute unspezifische Schmerzen in einigen Tagen bis Wochen. Wer frühzeitig aktiv wird, senkt das Risiko, dass Rückenschmerzen chronisch werden.

Rückenschmerzen: Diese drei leichten Übungen helfen

Regelmäßige, schmerzangepasste Übungen kräftigen und entspannen den Rücken. 1–2-mal täglich, langsam und kontrolliert wiederholen. Drei bewährte Beispiele:

  1. Katzenbuckel–Pferderücken (auch Katze-Kuh genannt) im Vierfüßlerstand zur Mobilisation der Wirbelsäule: 20 Wiederholungen, 3 Sätze
  2. Kreuzweise Bein-/Arm-Streckung im Vierfüßler ( „Bird-Dog“), um den Rumpf zu stabilisieren: 20 Wiederholungen, 3 Sätze
  3. Brücke (Beckenheben) zur Kräftigung der Gesäß- und Rückenstrecker: 10 Wiederholungen, 3 Sätze

Wann sollte man bei Rückenschmerzen zum Arzt?

Suchen Sie ärztliche Hilfe, wenn folgende Warnzeichen auftreten:

Medikamente zur Behandlung von Rückenschmerzen: Wann sollte man sie einsetzen?

Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass Bewegung kaum möglich ist. Dann können Schmerzmittel aus der Apotheke, etwa mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Diclofenac, kurzfristig Erleichterung bringen. Wichtig ist jedoch: Nur so lange und in der Dosierung einnehmen, wie in der Packungsbeilage empfohlen bzw. von der Ärztin oder vom Arzt verordnet. Wer unter Magen-, Nieren- oder Herzproblemen leidet oder andere Medikamente nimmt, sollte vorher ärztlichen Rat einholen. Und: Tabletten allein lösen das Problem nicht – entscheidend ist, den Rücken wieder in Bewegung zu bringen.

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