Mann mit Zahnschmerzen
Mann mit Zahnschmerzen

CMD: Der Kiefer als Ursache von Kopfschmerzen

Schmerzen Kiefer oder Zähne und kommt es dadurch zu Kopfschmerzen, kann eine Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) dahinterstecken.

Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist

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Bei der Craniomandibulären Dysfunktion (CMD) handelt es sich eigentlich nicht um eine Erkrankung, vielmehr ist sie ein Oberbegriff für mehrere unterschiedliche Störungen der Gelenke und Muskeln im Bereich des Ober- und Unterkiefers. Fünf bis zwölf Prozent der Bevölkerung leiden an einer CMD, sie ist damit neben chronischen Schmerzen des unteren Rückens und Kopfschmerzerkrankungen eine der häufigsten Schmerzstörungen.

Warum und wie entsteht CMD?

Früher dachte man, dass CMD ausschließlich aufgrund fehlerhafter Okklusion auftritt, also aufgrund einer ungünstigen Stellung der unteren und oberen Zahnreihe zueinander. Heute weiß man, dass die Ursachen für CMD vielfältig sein können. Häufig sind ein Verschleiß oder Entzündungen am Kiefergelenk der Auslöser, es ist aber auch möglich, dass eine Verspannung der Kaumuskulatur die Ursache ist. Diese wird zum Beispiel durch Zähneknirschen verursacht. Sie kann auch in andere Gesichtsbereiche ausstrahlen und Kopf- oder Zahnschmerzen hervorrufen. 

Bei den meisten Menschen tritt die CMD erstmals zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Übermäßig viel Stress, Depressionen oder Schlafstörungen können das Auftreten einer CMD begünstigen.

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Die Symptome der CMD sind vielfältig. Dazu können gehören: Schmerzen der Kaumuskeln oder des Kiefergelenks, Eingeschränkte Beweglichkeit des Kiefergelenks, Zahnschmerzen. Knackgeräusche des Kiefergelenks ohne Schmerzen sind hingegen nicht behandlungsbedürftig – sie gelten auch nicht als Vorboten einer CMD.

Kopfschmerzen und/oder Migräne durch CMD

Wer von CMD betroffen ist, leidet wesentlich häufiger unter Spannungskopfschmerzen oder Migräne als Menschen ohne CMD. Dabei verstärken sich die Symptome gegenseitig: Wer an Kopfschmerzen leidet, berichtet auch von stärkeren CMD-Schmerzen. Bei diesen Menschen ist die Gefahr erhöht, dass sich die Schmerzen chronifizieren.

CMD und Nacken- oder Schulterprobleme

Auch CMD-Beschwerden und Nackenschmerzen sind eng miteinander verbunden. Etwa 80 Prozent aller CMD-Betroffenen berichten von Nackenschmerzen. Auch Schmerzen in anderen Gelenken, wie Knie, Hüfte, Schulter, Ellenbogen, Hand- oder Fußgelenken, sind bei Menschen mit CMD häufiger als bei Menschen ohne CMD. In all diesen Fällen ist es ratsam, einen Orthopäden oder eine Orthopädin in die Behandlung einzubeziehen.

CMD-Therapie und Behandlung

Die meisten Patienten profitieren von einer Okklusions- oder Aufbissschiene, die der Zahnarzt oder Kieferorthopäde verschreibt. Sie besteht aus durchsichtigem Kunststoff und wird meist nachts getragen. Zusätzlich kann eine physiotherapeutische Behandlung dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern. Da Stress ein häufiger Auslöser von CMD ist, kann es sich lohnen, das eigene Stresslevel zu senken. Dabei helfen zum Beispiel Techniken der progressiven Muskelentspannung (PMR). Auch Übungen zur Kieferbeweglichkeit sind förderlich.

Lächelnde Frau die eine Zahnschiene zeigt

Fazit zur Craniomandibulären Dysfunktion

CMD hat viele unterschiedliche Ursachen. Einem Großteil der Patienten kann jedoch mit wenig Aufwand geholfen werden. Die Betroffenen können durch Entspannungstechniken selbst viel tun, zudem kann eine zahnärztliche und orthopädische Behandlung die Schmerzen lindern.

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