Abgeschnittene Aufnahme einer jungen Frau, die sich mit den Fingern am Unterarm kratzt
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Kontaktallergie: Symptome, Ursachen und Behandlung

Ein neues Armband, eine andere Gesichtscreme, das frisch gewaschene Lieblingsshirt – und plötzlich juckt die Haut. Eine Kontaktallergie, auch allergisches Kontaktekzem genannt, entsteht, wenn unser Immunsystem harmlose Stoffe als gefährlich einstuft und mit einer allergischen Hautreaktion antwortet. Was dahinter steckt, welche Symptome auftreten und was Sie bei einer Kontaktallergie tun sollten, erfahren Sie hier.

Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist

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Das wichtigste in Kürze
  • Was ist eine Kontaktallergie?
    Eine Kontaktallergie – auch allergisches Kontaktekzem genannt – ist eine verzögerte Immunreaktion der Haut auf bestimmte Substanzen wie Metalle, Duftstoffe oder Reinigungsmittel.
  • Symptome und Verlauf:
    Typische Beschwerden sind Juckreiz, Rötung, Bläschen oder Nässen an der Kontaktstelle. Bei chronischem Verlauf wird die Haut rissig, verdickt und schuppt sich.
  • Häufige Auslöser:
    Nickel, Kobalt, Duftstoffe, Konservierungsmittel, Latex und Inhaltsstoffe in Kosmetika oder Reinigungsmitteln sind bekannte Auslöser.
  • Diagnose und Behandlung:
    Der Epikutantest beim Hautarzt identifiziert die Allergieauslöser. Behandlung erfolgt durch Meidung des Allergens, pflegende Cremes und bei Bedarf kortisonhaltige Präparate oder Antihistaminika.
  • Vorbeugung und Hausmittel:
    Schutzkleidung, allergikerfreundliche Produkte und sorgfältige Hautpflege helfen vorbeugend. Hausmittel wie Schwarztee-Umschläge, Quarkwickel oder Kamille lindern akute Beschwerden auf natürliche Weise.

In Deutschland sind laut Umweltbundesamt (UBA) mehr als zehn Millionen Menschen gegen bestimmte Stoffe sensibilisiert - bei mehr als der Hälfte führt dies zu akuten Symptomen eines Hautausschlags. Oft sind die Hände betroffen. Die Haut kann aber überall am Körper jucken, nässen, anschwellen oder einreißen.

Kontaktallergien treten vor allem bei häufigem und längerem Hautkontakt mit dem potenziellen Allergen auf. Deshalb sind sie bei Krankenpflegern, Friseurinnen oder Reinigungskräften häufiger. 

Was ist eine Kontaktallergie?

Bei einer Kontaktallergie, medizinisch auch als allergisches Kontaktekzem oder Kontaktdermatitis genannt, reagiert die Haut allergisch auf bestimmte Stoffe – zum Beispiel auf Metalle oder Inhaltsstoffe von Kosmetika und Reinigungsmitteln. Eine Kontaktallergie wird in der Medizin mit dem Code L23.9 klassifiziert.

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Vertiefende Informationen zu Allergien im Allgemeinen und zur Kontaktallergie im Besonderen bietet der Allergieinformationsdienst vom Helmholtz Zentrum München. Die Fachwelt kennt über 3.000 Auslöser für eine Kontaktallergie. Einige hundert davon lösen häufiger Allergien aus.

Die Kontaktallergie ist eine Allergie vom „verzögerten Typ“. Sie verläuft in zwei Stufen. Im ersten Schritt gelangt der allergieauslösende Stoff erstmals über die Haut in den Körper. Das Immunsystem stuft ihn fälschlicherweise als gefährlich ein. Bei jedem weiteren Kontakt löst der Stoff eine Alarmreaktion aus. Spezielle Immunzellen, so genannte T-Lymphozyten, verursachen die entzündlichen Hautreaktionen. Anders als bei Allergien vom Sofort-Typ (z.B. Heuschnupfen) treten die Symptome bei Kontaktallergien nicht sofort auf, sondern meist mit mehreren Stunden Verzögerung.

Was sind die Symptome einer Kontaktallergie?

Typischerweise treten die Beschwerden an den Hautstellen auf, die direkt mit dem allergieauslösenden Stoff in Berührung gekommen sind. Die Haut ist gerötet und juckt, teilweise bilden sich Bläschen. Gelegentlich können die Hautstellen nässen. Der Hautausschlag kann sich ausbreiten, wenn die Substanz längeren Hautkontakt hat.

Bei einer chronischen Kontaktallergie ist die Haut an den betroffenen Stellen oft schuppig, rissig, verdickt und verhornt.

Welche Auslöser für eine Kontaktallergie gibt es?

Kontaktallergien sind weit verbreitet. Einer der häufigsten Auslöser ist Nickel. Das Metall kommt in Modeschmuck, Uhren, Jeansknöpfen oder Brillenfassungen vor. Aber auch Kobalt und Chrom, zum Beispiel in Lederwaren oder Kosmetika, sind für allergische Reaktionen verantwortlich.

Duftstoffe, ätherische Öle und Konservierungsmittel in Hautcremes, Deodorants, Shampoos, Parfums, Haarfarben, Desinfektionsmittel, Latex und Make-up wie Wimperntusche können ebenso allergische Reaktionen auslösen. Auch manche Tenside, Duftstoffe oder Enzyme in Waschmitteln, Weichspülern oder Haushaltsreinigern reizen die Haut.

Was tun bei Verdacht auf Kontaktallergie?

Zunächst sollte man den möglichen Auslöser finden - und in Zukunft meiden. Ein spezieller Hauttest in der Hautarztpraxis, auch Epikutantest oder Pflastertest genannt, gibt Gewissheit, ob tatsächlich eine Kontaktallergie vorliegt. Dazu klebt die Hautärztin oder der Hautarzt ein Pflaster mit verdächtigen Allergenen auf die Rückenhaut. Etwa alle zwei Tage wird geschaut, ob die Haut reagiert hat. Der Beweis ist erbracht, wenn sich die Haut an der Stelle ekzemartig verändert.

Behandlung: Was tun bei einer Kontaktallergie?

Eine Kontaktallergie ist nicht heilbar. Sie bessert sich aber, indem man das Allergen meidet. Eine sorgfältige Pflege stabilisiert den Säureschutzmantel der Haut und verhindert, dass Allergene erneut eindringen. Reagiert die Haut dennoch, helfen hautpflegende und kortisonhaltige Cremes gegen die aufflammende Entzündung, in schwereren Fällen (selten) auch Kortison-Tabletten.

Je früher und intensiver die Behandlung erfolgt, desto schneller heilt das Ekzem ab. Diese Therapien haben sich besonders bewährt:

  • Kühlende Cremes mit Zink oder Aloe vera lindern den Juckreiz.
  • Kortisonhaltige Salben reduzieren die Entzündung.
  • Antihistaminika helfen ggf. bei starkem Juckreiz, weniger bei den anderen Symptomen.

Wie kann man einer Kontaktallergie vorbeugen?

Wer beruflich oder im Alltag häufig mit reizenden Substanzen in Berührung kommt – sei es beim Friseur, in der Medizin oder in der Reinigung – sollte Handschuhe oder Schutzkleidung tragen, um die Hautbarriere zu schonen und allergischen Reaktionen vorzubeugen. Auch so vermeiden Sie Kontaktallergien:

  • Beim Kauf von Schmuck, Gürtelschnallen oder Brillengestellen darauf achten, dass diese nickelfrei oder aus hautfreundlichen Materialien sind.
  • Inhaltsstoffe von Kosmetika checken. Parfümfreie und konservierungsstoffarme Varianten sind oft besser verträglich.
  • Hautfreundliche Varianten von Wasch- und Reinigungsmittel helfen, unnötige Hautreizungen zu vermeiden.

Welche Hausmittel helfen bei einer Kontaktallergie?

Sollte die Haut nach dem Kontakt mit bestimmten Stoffen gereizt reagieren, können Hausmittel die Heilung unterstützen. Hier sind einige bewährte Mittel:

  • Umschläge mit schwarzem Tee: Die enthaltenen Gerbstoffe (Tannine) beruhigen die entzündeten Hautpartien.
  • Haut kühlen: Zum Beispiel mit einem Quarkwickel – er wirkt entzündungshemmend und mindert Schwellungen.
  • Kamillenwickel: Kamille wirkt beruhigend, entzündungshemmend und antibakteriell. 
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