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Ernährungstrend „Clean Eating“

Abnehmen, fitter werden, bewusster ernähren: Viele Menschen versuchen, mehr auf ihre Gesundheit zu achten. Eine Vielzahl an Trends und Konzepten will Lösungen anbieten. Ein Begriff, der immer wieder fällt, ist „Clean Eating“.

Autor: zone35

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„Wie jetzt, sauberes Essen?“, mögen einige denken. „Natürlich wasche ich mein Essen vor der Zubereitung, benutze sauberes Geschirr, und Hände waschen ist selbstverständlich. Aber wie hilft mir das beim Abnehmen?“ Die schlichte Antwort: gar nicht. Clean Eating bedeutet etwas anderes. Das „reine Essen“ bezieht sich nämlich auf die Qualität der Lebensmittel und die Art der Zubereitung. Clean Eating will zurückführen zur Ursprünglichkeit der Nahrungsaufnahme – frisch, naturbelassen und ohne Zusatzstoffe. Fertigprodukte sucht man vergebens.

Reines Kochen fürs reine Essen

Die Lebensmittel werden frisch zubereitet, und zwar ohne „Helfer“ wie zum Beispiel Fertigsoßen. Auf Produkte, die wenig Nährstoffe liefern, etwa Zucker oder Weißmehl, soll zum größten Teil verzichtet werden. Getreide wird generell sehr sparsam eingesetzt, und wenn, dann grundsätzlich Vollkornprodukte oder Zutaten wie Quinoa oder Amaranth. Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Nüsse gibt es dafür reichlich, natürlich immer frisch gekauft – am besten im Biosupermarkt.

Auch auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achtet der Clean Eater. Zwei bis drei Liter Wasser am Tag sollten es sein, und keine Cola oder andere Getränke, in denen viel Zucker steckt. Auch auf den morgendlichen Kaffee und das abendliche Bier verzichten viele Anhänger des Clean Eating. Alkohol und Koffein gehören zu den Tabus der reinen Ernährungsweise.

Gesunde Fette gegen Übergewicht?

An Fetten muss der „reine Esser“ jedoch nicht sparen. Es sollten nur die richtigen sein. Gesunde, ungesättigte Fette werden etwa in Lein-, Raps-, und Olivenöl, in Avocados oder Nüssen gefunden. Davon steht jede Menge auf dem Speiseplan. Gesättigte Fettsäuren verschwinden dagegen vom Esstisch. Sie stecken etwa in Sahne, Käse oder Wurst. Auch gehärtete Fette, die sogenannten Transfette, werden vermieden. Sie finden sich u.a. in Croissants, Margarine oder Chips.

Heilig ist dem Clean Eater auch ein regelmäßiges Frühstück. Dass die erste Mahlzeit des Tages wichtig ist, sagen auch die Fans des Ernährungstrends und bestehen darauf, mit einem ausgewogenen Frühstück gemäß der Clean-Eating-Regeln in den Tag zu starten. Die morgendliche Nahrungsaufnahme kurbelt den Stoffwechsel an und gibt Energie für den Tag.

Reine Vorzüge und Kritik

Clean-Eating-Anhänger argumentieren, dass ihre Kilos dahinschmelzen, dass sie sich insgesamt gesünder, vitaler und fitter fühlen. Außerdem mache sich die Ernährungsumstellung auf ihrer Haut bemerkbar, die viel reiner und strahlender sein soll. Sie hätten zudem weniger Kopfschmerzen, keinen Blähbauch mehr und eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit. All das behaupten zumindest Fans. Denn auch Kritik am Trend „Clean Eating“ kam in den letzten Jahren auf: Einige der Gesundheitsversprechen sind nicht wissenschaftlich belegt. Außerdem kann eine zu extreme Auslegung des Trends zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn gewisse Nahrungsgruppen ganz vom Speiseplan verschwinden. Psychiater warnen außerdem davor, dass das zu rigide Befolgen des Trends zu psychischen Problemen führen kann.