Essen in aller Munde
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Fünf Portionen Obst und Gemüse sollten wir täglich zu uns nehmen. Doch wem gelingt das immer im Alltag? Da kommen Smoothies – quasi Obst zum Trinken – wie gerufen. Doch Smoothies bieten nicht immer gleichwertigen Ersatz.
600 Gramm Obst und Gemüse pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das ist nicht wenig – und es erscheint daher verlockend, wenigstens einen Teil davon in flüssiger Form zu uns zu nehmen. Der Konsum der „Früchte zum Trinken“ erfordert keinerlei Anstrengung: Man muss das Obst weder schälen, zerteilen, noch kauen – sehr willkommen in einer Gesellschaft, bei der Berufs- und Privatleben eng getaktet sind.
Zweifelsfrei steht fest: Auch Smoothies enthalten Vitamine und weitere wertvolle Bestandteile vom jeweils verarbeiteten Obst und Gemüse. Allerdings geht ein Teil davon zwangsläufig beim Verarbeitungsprozess verloren. So werden Äpfel für Smoothies meist geschält. Doch in der Schale stecken besonders viele der wertvollen sekundären Pflanzenstoffe.
Hinzu kommt: Smoothies werden erst dann richtig sämig bzw. geschmeidig – englisch: smooth – wenn man Flüssigkeit hinzusetzt. In der Regel verwenden die Produzenten dafür Fruchtsäfte, für gewöhnlich aus Fruchtsaftkonzentrat. Im Prinzip ist dagegen nichts einzuwenden – nur sollte man sich bewusst sein, dass ein Smoothie eben im Normalfall nicht aus 100 Prozent frischem Obst besteht. Es gibt sogar Smoothies, denen Wasser, Zucker oder Zusatzstoffe beigefügt werden. Daher gilt gerade bei Smoothies:. Augen auf beim Einkauf. Werfen Sie in jedem Fall einen Blick auf die Zutatenliste. Der Begriff „Smoothie“ ist nicht geschützt, es gibt keine Vorschrift für Menge und Verhältnis der Inhaltsstoffe!
Häufig prangen auf Smoothie-Etiketten zudem folgende oder ähnliche Hinweise: „Deckt 50 Prozent der empfohlenen Tagesmenge an Obst und Gemüse.“ Doch mit der Tagesmenge ist hier in der Regel nicht die Empfehlung der DGE von 600 Gramm gemeint, sondern eine Zahl der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die WHO fordert für alle Menschen weltweit „nur“ 400 Gramm täglich. Ein Wert, der insbesondere in manchen Entwicklungsländern eine Herausforderung sein kann, jedoch nicht als Messlatte für eine gesundheitsbewusste Ernährung in hochentwickelten Ländern misszuverstehen ist.
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Was viele zudem unterschätzen: Smoothies lassen sich sehr einfach konsumieren – oft zu einfach für unseren meist bewegungsarmen Alltag. Denn Smoothies enthalten reichlich Fruchtzucker – und sind daher vom Kaloriengehalt her nicht mehr als Getränk einzuschätzen, sondern als Mahlzeit.
Wie bei Fruchtsäften auch gilt für Smoothies jedoch: Es tritt nur ein minimaler Sättigungseffekt ein. Ganz anders bei einem Apfel oder einem anderen Stück Obst: Da dauert es etwas, bis man es zerkaut und geschluckt hat, so dass der Sättigungseffekt früher eintritt. Außerdem enthalten gerade die Schalenstücke Ballaststoffe, die im Darm aufquellen. Für eine Diät sind Smoothies dadurch weniger geeignet.
Und es gibt noch einen Punkt, auf dem man beim Smoothie-Verzehr achten sollte: Wie Fruchtsäfte und festes Obst auch enthalten Smoothies reichlich Fruchtsäure. Manchmal geben die Hersteller sogar zusätzlich Zitronensaft hinzu, damit das Produkt frisch bleibt. Das weicht den Zahnschmelz auf, was grundsätzlich nur vorübergehend ist und kein Problem darstellt – es sei denn, man putzt sich unmittelbar nach dem Verzehr die Zähne. Die Zahnbürste kann den von der Säure aufgeweichten Zahnschmelz dann dauerhaft schädigen! Daher gilt: Nie unmittelbar nach dem Obstgenuss die Zähne putzen. Idealerweise sollte man eine halbe Stunde warten.
Smoothies selber machen ist ganz einfach – wenn man einen geeigneten Mixer hat. Für eine optimale sämige Konsistenz ist ein Gerät notwendig, das maximal 38.000 Umdrehungen pro Minute erreicht. Allerdings sind diese Geräte recht teuer. Natürlich spricht nichts dagegen, einen einfacheren Mixer zu verwenden. Der Smoothie wird dann aber nicht so fein – und gegebenenfalls werden nicht alle Bestandteile püriert.
Sehr schmackhaft sind im Übrigen selbstgemachte Smoothies aus tiefgefrorenen Beeren. Diese lassen sich sogar fast ohne Vorarbeiten wie Schälen und Kleinschnippeln im Handumdrehen herstellen. Nehmen Sie eine Handvoll Beeren aus dem Tiefkühlfach und übergießen Sie diese mit etwas heißem Wasser. So tauen sie schneller auf und Sie erhalten die Flüssigkeit, die für die Sämigkeit notwendig ist. Jetzt müssen Sie nur noch mixen und genießen. Wenn der Smoothie zu sauer ist: Geben Sie etwas Banane in den Mix.
Falls Sie es lieber nicht so süß mögen, sind grüne Smoothies eine gute Alternative.
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