Polyphenole haben ihren Wert
Was Vitamine und Mineralstoffe sind, und dass sie in Obst und Gemüse wiederzufinden sind, weiß jeder Mensch. Polyphenole sind dagegen eher unbekannt, obwohl sie auch in Früchten vorkommen und ebenfalls gesundheitsfördernde Wirkungen entfalten.
Polyphenole bilden sich auf natürliche Art und Weise in praktisch allen Obst- und Gemüsesorten sowie in Kräutern und Gewürzen. Sie zählen zu den wertvollsten Inhaltsstoffen, die zahlreiche Pflanzen zu bieten haben.
Denn bestimmte Polyphenole:
- hemmen Entzündungen.
- verhindern Zellschäden, indem sie wie eine Art Staubsauger sogenannte freie Radikale „einsammeln“, die Körperzellen schädigen könnten.
- vermindern Fettablagerungen in Blutgefäßen und helfen somit, der Arteriosklerose vorzubeugen.
- wirken vorbeugend gegen die Bildung von Zahnbelag und Karies, weil die Polyphenole das Wachstum schädlicher Bakterien im Mundraum hemmen.
- konnten in Studien das Wachstum bestimmter Krebszellen verlangsamen und hemmen.
Die Dosis macht das Gift
Dabei ist die gesundheitsfördernde Wirkung der Substanzen nur ein Nebeneffekt. Denn Pflanzen bilden Polyphenole insbesondere, um sich bzw. ihre Früchte vor Schädlingen zu schützen. So ist zum Beispiel der Anteil des Polyphenols „Quercetin“ direkt in der Schale eines Apfels besonders hoch. Das hält Fressfeinde wie Würmer oder Insekten, aber auch Schimmelpilze und Bakterien ab. Denn Quercetin ist in hoher Konzentration giftig. Während kleine und kleinste Organismen auf minimale Mengen der Substanzen sehr empfindlich reagieren, ist die Apfelschale mit den darin enthaltenen Polyphenolen für den Menschen harmlos und sogar nützlich.
Wegen des Schutzeffekts vor Schädlingen finden sich Polyphenole überall in der Pflanzenwelt, auch in Blättern, Rinden und sogar im grünen Tee. Zu den wirkungsvollsten Polyphenollieferanten zählen unter anderem:
Granatäpfel
Eine israelische Studie konnte zeigen: Die Polyphenole einer Granatapfelzubereitung können bei Arteriosklerose-Patienten schädliche Fettablagerungen in den Blutgefäßen deutlich abbauen. Im konkreten Fall gingen die Ablagerungen innerhalb eines Jahres um 30 Prozent zurück. Bei einer Vergleichsgruppe nahmen sie um 6 Prozent zu.
Weintrauben
Die Schale der Weinbeere ist besonders reich an Polyphenolen, wobei der Gehalt bei roten Trauben höher ist als bei weißen. Ein Großteil der Polyphenole bleibt auch beim Keltern und bei der Gärung intakt. Insbesondere Rotwein enthält somit auch Polyphenole – neben zahlreichen weiteren Produkten der Weintraube wie Traubensaft oder Traubentee.
Grüner Tee
Auch Teesträucher schützen sich mit Polyphenolen. Die Substanzen bleiben sogar beim Trocknen der Blätter und dem Aufgießen mit heißem Wasser erhalten. Diverse Studien konnten somit auch zeigen, dass häufiger Teekonsum vor Herz-Kreislauf-Problemen schützt und Tumorzellen ausbremsen kann.