Wenn der Wetterumschwung krank macht
Auf das Wetter zu reagieren, ist normal. Liegen wir zu lange in der Sonne, bekommen wir einen Sonnenbrand. Wenn die Temperaturen sinken, frieren wir. Wird es früh dunkel und das Wetter nasskalt, werden wir schneller müde. Jeder Mensch reagiert auf das Wetter, wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen.
Leidet man bei Wetterwechsel unter Beschwerden wie Kopfschmerzen, Schwindel, Schlafstörungen, Nervosität und Abgeschlagenheit, nennt man das „wetterfühlig“ oder auch Meteoropathie. Dies bezeichnet die Anfälligkeit des vegetativen Nervensystems auf Wetterveränderungen. Das kann vorkommen, wenn sich eine Warmluftfront ankündigt und die Temperaturen rasch steigen oder ein Tief heranrückt und sich das Wetter schnell verschlechtert. Zu den bekanntesten Wetterphänomenen, die man in diesem Zusammenhang kennt, gehört der Föhn: Dieser warme und trockene Fallwind kann Gereiztheit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten verursachen.
Die Intensität der Symptome sowie ihre Dauer kann variieren. Einige Menschen fühlen sich bereits einige Tage vor der Wetterveränderung schlechter oder die Beschwerden zeigen sich nur stunden- statt tageweise.
Vorerkrankungen machen wetterempfindlich
Die Wetterfühligkeit ist nicht gleichzusetzen mit der sogenannten Wetterempfindlichkeit. Während wetterfühlige Menschen im Grunde genommen gesund sind, liegt bei wetterempfindlichen Menschen bereits eine Vorerkrankung wie z. B. eine Herz-Kreislauf-Störung, Migräne oder Rheuma vor. Die Symptome dieser Erkrankungen können durch Wettereinflüsse verstärk werden. Das ist ein Grund, warum sich ältere Menschen oftmals über schmerzende Knochen und Gliedmaßen beklagen, sobald sich das Wetter verändert.
Was können wir Wetterfühligkeit entgegensetzen?
Wenn das vegetative Nervensystem angeschlagen ist, wird der Organismus automatisch empfindlicher gegenüber äußeren Einflüssen. Die Witterung ist nur einer von vielen Faktoren, die das persönliche Befinden beeinflussten. Auch Lärm oder Luftverschmutzung üben einen Einfluss auf unseren Organismus aus. Hinzu kommen persönliche Umstände wie Stress, der momentane Gesundheitszustand, Hormonhaushalt oder Biorhythmus.
Was kann man konkret gegen Wetterfühligkeit tun? Häufig hat der Körper dadurch, dass wir ständig drinnen sind und uns in klimatisierten Räumen aufhalten, verlernt, mit der Witterung draußen umzugehen. Er kann sich nicht mehr so schnell und problemlos anpassen. Deswegen ist es wichtig, auch bei schlechtem Wetter, regelmäßig raus zu gehen, um den Kreislauf anzukurbeln. Darüber hinaus helfen regelmäßige Saunagänge, Wechselduschen sowie Ausdauersport dabei, das vegetative Nervensystem, das die Regulation der Blutgefäße steuert, zu trainieren.
Ausreichend Schlaf und ein regelmäßiger Schlafrhythmus sind weitere Faktoren, die im Kampf gegen Wetterfühligkeit unterstützen.
Auch bei Wetterfühligkeit gilt, je fitter man ist, desto weniger leidet man unter dem Wetterwechsel. Eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung hilft dabei, dass man sich auch bei Wetterumschwüngen wohl fühlt.
Erkältung: nicht nur bei Kälte
Insbesondere plötzliche Kälteeinbrüche sorgen immer wieder für verschnupfte Nasen oder ein Kratzen im Hals. Denn fallen die Temperaturen unerwartet schnell und deutlich, kann es leicht passieren, dass wir zu leicht bekleidet sind. Die Folge: Um einen hohen Wärme- und Energieverlust zu verhindern, reduziert der Organismus die Durchblutung in der Peripherie. Kalte Füße und Hände sowie eine frostige Nase sind eindeutige Anzeichen dafür. Auch die Schleimhäute sind dann schlechter durchblutet. Folglich stehen dort weniger Körperabwehrzellen bereit, so dass Erkältungsviren vergleichsweise leichtes Spiel haben.
Doch auch große Hitze birgt ein spezielles Erkältungsrisiko: Um sich herunterzukühlen, muss der Körper schwitzen. Zugluft oder ein Wechsel in einen klimatisierten Raum kann dann bewirken, dass der Kühlungseffekt zu intensiv ist und der Körper ebenfalls die Durchblutung reduziert.
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