Kranke Frau, die zu Hause auf das Thermometer schaut.
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Grippe im Anflug? Was jetzt wichtig ist

Plötzlich Fieber, Husten, Gliederschmerzen – das klingt ganz nach Grippe. Besonders im Winter schlagen Influenza-Viren zu, und das mit voller Wucht. Doch wann ist ein Arztbesuch sinnvoll? Was hilft wirklich? Und wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

Qualitätssicherung: Philipp Grätzel von Grätz, Arzt und Medizinjournalist

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Welche Symptome deuten auf eine echte Grippe hin?

Plötzlich platt – mit Fieber, Gliederschmerzen und trockenem Husten. Ist das noch eine Erkältung oder schon eine Grippe, ausgelöst durch Influenza-Viren? Ohne einen Labortest kann das niemand mit Sicherheit sagen. Bei einer schweren Grippe, medizinisch unter dem ICD-10-Code J10 geführt, treten die Symptome schlagartig und sehr heftig auf. Eine Grippe kann aber auch wie eine Erkältung verlaufen, das ist sogar eher der Normalfall. Bei einer schweren Grippe ist der ganze Körper betroffen, mit Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen.

Wie lange dauert eine Grippe?

In der Regel klingt eine Grippe nach fünf bis sieben Tagen von selbst ab. Nach etwa zwei Wochen ist sie meist vollständig überstanden. In einigen Fällen kann sie sich jedoch verschlimmern und die Erkrankung kann einen schweren Verlauf nehmen. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden gilt: Ab in die Praxis.

Der Arzt oder die Ärztin kann anhand der Symptome und einer körperlichen Untersuchung bewerten, wie schwer die Erkrankung ist. Im Zweifel sorgt ein Labortest für Klarheit. Werden Influenzaviren nachgewiesen, steht fest: Grippe.

Welche Virusarten verursachen die Grippe und wie werden sie übertragen?

Man unterteilt die Grippe in die Typen Influenza A, B und C. Die Typen A und B sind am weitesten verbreitet und können schwere Krankheitsverläufe verursachen – vor allem bei älteren Menschen und Personen mit Vorerkrankungen. Eine Infektion mit Typ C verläuft hingegen meist milder. 

Besonders hoch ist das Ansteckungsrisiko während der Grippewellen im Winter. Das Virus wird über Tröpfchen übertragen – zum Beispiel beim Husten oder Niesen. Schon mit den ersten Symptomen ist man ansteckend und bleibt es in der Regel vier bis fünf Tage lang.

Behandlung: Welche Medikamente helfen bei Influenza und Co?

Wird die Grippe per Labortest bestätigt, kann die Ärztin oder der Arzt antivirale Medikamente wie Oseltamivir oder Zanamivir verschreiben. Sie hemmen die Freisetzung von Influenzaviren und sollten idealerweise innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach Symptombeginn eingenommen werden. Mögliche Nebenwirkungen sind unter anderem Kopfschmerzen, Übelkeit oder Hautausschlag.

Gegen starke Kopf- oder Gliederschmerzen helfen Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol.

Welche Hausmittel bei Grippe?

Was grundsätzlich bei einer Grippe hilft: viel Ruhe und ausreichend Flüssigkeit – denn bei Fieber verliert der Körper schnell an Wasser. 

Ähnlich wie bei einer Erkältung können auch Hausmittel unterstützen:

  • Gurgeln und Halswickel bei Halsschmerzen
  • Wadenwickel bei Fieber
  • Honig  
  • das Inhalieren von Wasserdampf bei Husten

Zwar ist die Wirkung dieser Hausmittel wissenschaftlich nicht eindeutig belegt, doch das heißt nicht, dass sie nicht helfen können.

Kann man einer Grippe-Ansteckung vorbeugen?

Es gibt zwei Möglichkeiten, sich vor einer Grippe zu schützen: den Kontakt mit Viren vermeiden oder das Immunsystem stärken. Schon einfache Hygieneregeln senken das Ansteckungsrisiko – etwa regelmäßig Hände waschen, nicht ins Gesicht fassen und Räume gut lüften. Auch Masken können vor Grippe schützen, insbesondere bei starken Grippewellen.

Das Immunsystem lässt sich durch ausreichend Schlaf, wenig Stress und eine ausgewogene Ernährung unterstützen. Häufig beworben werden auch Nahrungsergänzungsmittel wie Vitaminpräparate oder Zink – ihr Nutzen ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt.

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Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Grippeimpfung?

 

Die Grippeimpfung zählt zu den wirkungsvollsten Maßnahmen, um eine (schwere) Erkrankung zu verhindern. Sie bietet nach etwa zwei Wochen Schutz in 40 bis 60 Prozent der Fälle. Die STIKO empfiehlt die Impfung jedes Jahr vor Winterbeginn – insbesondere für Personen ab 60 Jahren sowie für chronisch Kranke. Die hkk übernimmt die Kosten, wenn die Ärztin oder der Arzt zur Impfung rät. So sind wir alle bestens für die nächste Grippewelle gewappnet. Die Grippeimpfung kann bei entsprechenden Risikopatientinnen und -patienten auch mit der Covid-Impfung und/oder der RSV-Impfung kombiniert werden. Denn nicht nur Grippeviren können schwere Atemwegsinfektionen verursachen.

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