Schwangerschaftsvorsorge
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Zu Beginn der Schwangerschaft sind sie für die Übelkeit verantwortlich, nach der Geburt lösen sie den melancholischen Babyblues aus. Hormone sorgen während der Schwangerschaft für weitreichende körperliche und psychische Veränderungen.
Ein ebenso kompliziertes wie gut funktionierendes Zusammenspiel der Hormone ist wesentlicher Bestandteil des natürlichen Schwangerschaftsablaufes. Zum ausgeklügelten Hormoncocktail gehören neben den üblichen weiblichen Hormonen auch solche, die nur in der Schwangerschaft vorkommen.
Die geschlechtsreife Frau bildet Östrogene vor allem in den Eierstöcken. Nach Eintreten der Schwangerschaft übernimmt der Mutterkuchen, auch Plazenta genannt, weitgehend diese Aufgabe. Hauptvertreter der Östrogene ist das Östradiol. Östrogene prägen das weibliche Erscheinungsbild und die Psyche.
Unabhängig von der Schwangerschaft haben Östrogene positive Einflüsse auf den Knochenstoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System. Während der Wechseljahre versiegt bei der Frau die Bildung von Östrogenen langsam.
Gestagene werden vor Eintritt der Schwangerschaft im Gelbkörper und dann im Verlauf der Schwangerschaft im Mutterkuchen gebildet. Hauptvertreter dieser Hormongruppe ist das Progesteron.
Dieses Hormon (Abkürzung HCG) wird praktisch ausschließlich vom Mutterkuchen gebildet und über den Urin ausgeschieden. Das im Urin nachgewiesene HCG dient darüber hinaus als Schwangerschaftstest.
Prolaktin ist wie Oxytocin kein Schwangerschaftshormon im engeren Sinn, da es vor allem nach der Schwangerschaft, also während der Stillperiode in Aktion tritt. Prolaktin stimuliert das Brustdrüsenwachstum und setzt durch die vorausgegangene Wirkung von Östrogenen und Progesteron auf die Brustdüse die Milchbildung in Gang. Es kann durchaus zwei bis drei Tage dauern, bis die Brust ausreichend Milch bildet. Dabei ist es das Neugeborene selbst, das durch den angeborenen Saugreflex und die vollständige Entleerung der Brust die Milchbildung der Mutter stimuliert.
Ein hoher Prolaktinspiegel unterdrückt häufig nach der Schwangerschaft den Eisprung und die Regelblutung. So sind viele Frauen während der Stillperiode vor einer erneuten Schwangerschaft geschützt. Allerdings gibt es dafür keine Garantie. Falls Sie nicht schwanger werden wollen, sollten Sie auf jeden Fall verhüten!
Während des Saugvorgangs des Neugeborenen schüttet die Hirnanhangsdrüse neben Prolaktin ebenfalls Oxytocin aus. Durch dieses Hormon ziehen sich reflektorisch Muskelzellen der Milchgänge zusammen. Als Folge gibt die Brust Milch ab. Das Hormon bewirkt zudem, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt verkleinert und wieder die vorgeburtliche Größe annimmt.
Übrigens: Wie man heute weiß, kann schon allein das Weinen eines hungrigen Babys die Ausschüttung der für den Stillvorgang wichtigen Hormone Prolaktin und Oxytocin bewirken. Neben der Wirkung auf den Milchfluss erzeugt Oxytozin auch euphorisierende Glücksgefühle, etwa beim Stillen und wird daher auch „Glückshormon“ oder „Kuschelhormon“ genannt.
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