Ein weiteres Windelsystem stellt die Stoffwindel dar. Da sie gewaschen werden kann, ist sie wiederverwendbar. Das reduziert Kosten und spart eine Menge Müll. Was vorteilhaft klingt, hat jedoch einen Haken. Denn der Verbrauch von Wasser und Energie durch das Waschen sowie das eingesetzte Waschmittel gehen auf Kosten der Nachhaltigkeit. Je wärmer der Waschgang, desto mehr Energie wird verbraucht. Ob Eltern bereit sind, weniger auf Hygiene und mehr auf Nachhaltigkeit zu setzen, indem sie unter 60 Grad waschen, ist fraglich. Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Dieses System kann aber auch vorteilhaft sein: „Wenn Eltern mehrere Kinder kriegen, kann die Verwendung dieser Alternative Sinn machen. In dem Fall können die nachfolgenden Kinder das Windelset ihrer älteren Brüder oder Schwestern benutzen, solang sie halten“, rät Manuela Rauer-Sell. Auf diese Weise wird weiterer Müll vermieden.
„Die perfekte Lösung gibt es noch nicht. Der Kostenfaktor ist oftmals ausschlaggebend. Denn Öko-Wegwerfwindeln sind nicht gerade günstig. In der Regel kosten sie in Drogerien doppelt oder manchmal auch dreimal so viel wie die gewöhnliche Wegwerfwindel. Das können sich viele Eltern nicht leisten“, schlussfolgert Manuela Rauer-Sell. Das Produkt in Zukunft erschwinglich zu halten und gleichzeitig zu 100 Prozent aus biologisch abbaubaren Materialien herzustellen, wird die Aufgabe der Entwickler sein.