Prolaktin und Oxytocin
Prolaktin ist wie Oxytocin kein Schwangerschaftshormon im engeren Sinn, da es vor allem nach der Schwangerschaft, also während der Stillperiode in Aktion tritt. Prolaktin stimuliert das Brustdrüsenwachstum und setzt durch die vorausgegangene Wirkung von Östrogenen und Progesteron auf die Brustdüse die Milchbildung in Gang. Es kann durchaus zwei bis drei Tage dauern, bis die Brust ausreichend Milch bildet. Dabei ist es das Neugeborene selbst, das durch den angeborenen Saugreflex und die vollständige Entleerung der Brust die Milchbildung der Mutter stimuliert.
Ein hoher Prolaktinspiegel unterdrückt häufig nach der Schwangerschaft den Eisprung und die Regelblutung. So sind viele Frauen während der Stillperiode vor einer erneuten Schwangerschaft geschützt. Allerdings gibt es dafür keine Garantie. Falls Sie nicht schwanger werden wollen, sollten Sie auf jeden Fall verhüten!
Während des Saugvorgangs des Neugeborenen schüttet die Hirnanhangsdrüse neben Prolaktin ebenfalls Oxytocin aus. Durch dieses Hormon ziehen sich reflektorisch Muskelzellen der Milchgänge zusammen. Als Folge gibt die Brust Milch ab. Das Hormon bewirkt zudem, dass sich die Gebärmutter nach der Geburt verkleinert und wieder die vorgeburtliche Größe annimmt.
Übrigens: Wie man heute weiß, kann schon allein das Weinen eines hungrigen Babys die Ausschüttung der für den Stillvorgang wichtigen Hormone Prolaktin und Oxytocin bewirken. Neben der Wirkung auf den Milchfluss erzeugt Oxytozin auch euphorisierende Glücksgefühle, etwa beim Stillen und wird daher auch „Glückshormon“ oder „Kuschelhormon“ genannt.