Lachen ist gesund
Unser Alltag ist oft geprägt von Terminen, Verpflichtungen und langen To-Do-Listen. Eine ernste Miene ist oft die Folge. Dabei ist der Zusammenhang zwischen unserem psychischen Wohlbefinden und Humor vielfach wissenschaftlich belegt. Grund genug sich zu fragen: Wann habe ich das letzte Mal richtig herzhaft gelacht?
Lachen ist für unser Wohlbefinden dasselbe, wie Sauerstoff für unsere Lungen. Lachen ist Balsam für die Seele. Lachen stößt eine ganze Reihe von Vorgängen in unserem Körper an: Während eines Freudenjubels werden Endorphine freigesetzt, welche die Ausschüttung des Stresshormons Adrenalin unterdrücken. Diese Veränderungen im Hormonhaushalt können so vehement sein, dass sie sogar helfen, Schmerzen zu lindern. Nicht umsonst gibt es die sogenannte Lachtherapie, eine Kombination aus Dehn-, Atem-, und Lachübungen. Darüber hinaus erhöht Lachen den Sauerstoffgehalt im Gehirn und steigert dadurch unsere Konzentrationsfähigkeit. Apropos Gehirn: Bestimmte Hirnregionen, wie das vordere Stirnhirn, werden bei Späßchen besonders aktiv. Dasselbe Areal, in dem auch das Zentrum des Wohlbefindens sitzt. Obendrein wird unser Immunsystem durch das Lachen angeregt. Unser Körper bildet währenddessen die so wichtigen Antikörper neu, die er zum Schutz vor Bakterien und Viren braucht.
Humor ist, wenn man trotzdem lacht
Nicht jeder von uns ist von Haus aus eine Stimmungskanone. Gut, dass man Humor lernen kann. Die positive Psychologie, die sogenannte Glücksforschung, hat den Zusammenhang zwischen psychischem Wohlbefinden und Humor genauestens untersucht – und herausgefunden, dass man Humor trainieren kann. Aber was ist Humor eigentlich genau? Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Form des Spiels, die es uns Menschen erlaubt, eine nicht ernsthafte Haltung zu Situationen im täglichen Leben einzunehmen. Humor ist damit ein komplexes Phänomen, welches kognitive, soziale und emotionale Aspekte umfasst und anhaltend auf das menschliche Wohlbefinden wirkt.
Humortraining im Alltag
Durch eine Reihe von einfach anzuwendenden Übungen lassen sich positive Gefühle wie das Lachen im Leben multiplizieren. Der Glücksforscher Paul McGhee hat ein Programm entwickelt, welches darauf abzielt, humoristische Gewohnheiten und Fähigkeiten zu stärken. In seinem Humor Habits Program empfiehlt der Glücksforscher diese sieben Kerngewohnheiten für mehr Humor im Alltag:
- Umgib dich mit Humor – sieh dir lustige Filme an oder lache einmal wieder so richtig ausgiebig mit deinen Freunden. Wer bewusst über seinen eigenen Humor nachdenkt, kann dabei auch eine Menge über sich selbst lernen.
- Kultiviere eine spielerische Grundhaltung – diesen Tipp könnte man als Gegenpol zum allseits bekannten „Ernst des Lebens“ verstehen. Einfach mal das Leben nicht so bierernst nehmen.
- Lache öfter – denn Lachen allein reicht schon aus, um Stress zu reduzieren und das Immunsystem zu stärken. Dafür muss es noch nicht mal einen lustigen Grund geben fanden Forscher heraus. Das Lachen allein setzt die Ausschüttung von Endorphinen in Gang.
- Finde deinen eigenen Sprachwitz – McGhee empfiehlt, bewusst nach Wortspielen, lustigen Druckfehlern oder Mehrdeutigkeiten im Alltag Ausschau zu halten.
- Suche nach Humor in deinem Alltag – Wir verpassen zahlreiche Gelegenheiten im Alltag etwas Lustiges zu erleben. Offenbar verlernen wir das Fröhlichsein sogar als Gesellschaft: noch vor 70 Jahren lachten Erwachsene pro Tag noch rund 18 Minuten lang, heute nur noch 6 Minuten. Deshalb sollten wir uns bewusst vornehmen, unseren Fokus mehr und mehr auf die Heiterkeit im Leben zu richten.
- Nimm dich nicht so ernst und lache über dich selbst – niemand ist perfekt, aber so richtig zugeben möchte das keiner. Der sechste Tipp des Glücksforschers ist laut Umfragen der kniffligste.
- Finde Humor im Stress – hier geht es darum, das Gelernte auch in Situationen anzuwenden, in denen wir normalerweise mit Ärger oder Frust reagieren. Der Psychologe rät hier zu einer stetigen Steigerung – anfangs schmunzelt man nur bei sehr geringem Stress, später dann erhöht man die Dosis.
Das Programm sieht auch das Führen eines Humorprotokolls vor. Damit denken wir aktiv über Themen nach, die mit unserem ganz individuellen Sinn von Humor zu tun haben.
Da wo der Spaß aufhört, beginnt der Humor
Über sich selbst lachen – das fällt den meisten von uns aber noch schwer. Laut Umfragen schaffen es lediglich 12 Prozent der Befragten sich gelegentlich auch mal selbst auf den Arm zu nehmen. Dabei kann eine kleine Prise Selbstironie uns nicht schaden. Denn Selbstironie ist – zugegeben – nicht nur eine Kunst, sondern auch gesund. Menschen, die sich selbst mit Heiterkeit begegnen, schaffen es besser, Ärger und Frust in Humor zu verwandeln.
Humor ist also eine der Charaktereigenschaften, die den Menschen aufblühen lassen. Wenn du in Zukunft Herausforderungen auch mit mehr Leichtigkeit angehen willst, versuche es doch mal damit:
Übungen für mehr Humor
- Lach über das, wofür du dich sonst schämst – anstatt dich das nächste Mal zu schämen, wenn du kleckerst oder dir etwas runterfällt, lach einfach drüber! Denn Schamgefühle sind die größten Humorräuber, und mit einer humorvollen Entschuldigung steckst du gleich andere mit deinem Lachen an.
- Albere rum – wenn wir lernen wollen, uns selbst nicht so tierisch ernst zu nehmen, sollten wir einfach mal wieder ausgiebig rumalbern! Schneide Grimassen, schlage Purzelbäume im Park oder mach, was dir sonst in den Sinn kommt. Der beste Ratschlag für etwas mehr Selbstironie!
- Sprich es aus – oft kommen wir in Situationen, die komisch sind, aber wir halten uns aus Angst vor Ablehnung lieber zurück. Sprich es das nächste Mal doch einfach aus, was du lustig findest, es findet sich mit Sicherheit jemand, der mit dir lacht.
Die Methode des Biofeedbacks stammt bereits aus den 60ern, doch war sie vielleicht noch nie so bedeutend wie heute. Wir kaufen teure Fitnessgeräte, um unseren Körper in Form zu halten und füttern ihn mit Light-Produkten, um gesund zu bleiben. Doch dabei entfremden wir uns immer mehr von uns und unserem Körper. Studien zeigen: Ein gesundes Körpergefühl geht heute immer mehr Menschen verloren.
Das Prinzip Biofeedback
Während einer Biofeedback-Sitzung ist der Patient an Geräte angeschlossen, die Körperfunktionen wie Muskelspannung, Atem- und Pulsfrequenz sowie Hautleitfähigkeit und Hauttemperatur messen. Die Werte sieht er direkt auf einem Monitor, veranschaulicht durch eine Kurve oder einen lächelnden oder traurigen Smiley. Der Patient soll dann mit Hilfe der Rückmeldung auf dem Bildschirm lernen, die Messwerte zu verändern, also zum Beispiel seine Pulsfrequenz zu senken oder seine Hauttemperatur zu erhöhen. Nach mehreren Sitzungen ist der Patient in der Lage, seinen Körperzustand so zu beeinflussen, dass er Beschwerden selbst lindern kann. Wichtig: Jeder muss selbst herausfinden, wie er bestimmte Funktionen kontrolliert, denn das ist ganz individuell.
Die Methode eignet sich generell aber für fast alle Beschwerden. Besonders häufig wird sie bisher bei Migräne, Bluthochdruck, Inkontinenz und Rückenschmerzen eingesetzt. Biofeedback ist auch dann von besonderer Bedeutung, wenn Menschen unter Dauerstress leiden, sich aber nicht richtig entspannen können oder aber Symptome haben, die ohne organisch auszumachende Ursache immer wiederkommen. Der Grund ist meist: Solange der Körper angespannt ist, kann der Geist nicht zur Ruhe kommen. Man befindet sich dann in einem Teufelskreis aus geistiger und körperlicher Anspannung, der durch Biofeedback aufgebrochen werden kann. Der Vorteil: Biofeedback hat keine unerwünschten Nebenwirkungen und wirkt langfristig.
Die heilende Kraft des Lachens
Das Prinzip des Biofeedbacks kann man auch im Alltag umsetzen. Wer sich in den Zustand der geistigen und körperlichen Entspannung bringen will, gilt es, den Körper so zu beeinflussen, dass er entsprechend auf Entspannungsmodus heruntergefahren wird. Dazu sind einige Tricks nötig, wie zum Beispiel an etwas Schönes denken oder sich einen amüsanten Film anschauen. Das tiefe Einatmen sorgt außerdem für eine gute Durchblutung und setzt Verbrennungsprozesse in Gang.
Lachen wirkt sogar ähnlich wie Sport. Über hundert Muskeln sind gleichzeitig aktiv und eine Minute lang lachen soll zehn Minuten Aktivität auf einer Rudermaschine entsprechen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob man ganz spontan lacht, oder ob du bewusst versuchst, zu lachen. Der Körper reagiert immer gleich, sofern es ein echtes Lachen ist. Ein guter Anfang zum Lachen ist es, sich jeden Morgen im Spiegel anzulächeln. Anfangs wird es einem noch albern vorkommen, aber man stellt schnell fest, wie es positiv auf den Tag einstimmt und die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit steigert. Das Prinzip des Biofeedbacks: Wir lachen nicht, weil wir glücklich sind, sondern sind glücklich, weil wir lachen.