Barfußlaufen stärkt die Fußmuskulatur, verbessert die Haltung und beugt Gesundheitsproblemen vor. Es aktiviert Muskeln und Sehnen, fördert die Durchblutung und verringert das Risiko von Pilzinfektionen an den Füßen. Außerdem stimuliert das Gehen ohne Socken und Schuhe die Fußreflexzonen. Egal, ob am Strand, auf der Wiese oder zu Hause – barfuß zu laufen hat viele Vorteile für Ihre Fußgesundheit.
Stärkung der Fußmuskulatur: Barfußlaufen aktiviert Muskeln und Sehnen, die sonst oft vernachlässigt werden. Dies trägt zur Stärkung der Fußmuskulatur und zur Verbesserung der Fußgesundheit bei.
Verbesserung der Haltung: Ohne Schuhe werden die natürlichen Bewegungsabläufe unterstützt, was zu einer besseren Körperhaltung und Balance führt.
Förderung der Durchblutung: Barfußlaufen fördert die Durchblutung und kann das Risiko von Krampfadern und Durchblutungsstörungen verringern.
Reduktion des Risikos von Pilzinfektionen: Luft und Sonne reduzieren Dunkelheit und Feuchtigkeit, die das Wachstum von Pilzen an Füßen und Nägeln begünstigen. Siehe dazu auch den Beitrag über die Gefahren von Fuß- und Nagelpilz.
Stimulation der Fußreflexzonen: Das Gehen ohne Schuhe stimuliert die Fußreflexzonen und kann das allgemeine Wohlbefinden steigern.
Praktische Tipps für den Alltag – Fußgesundheit durch Barfußtraining
Regelmäßiges Barfußlaufen reduziert das Risiko für Spreiz-, Knick-, Plattfuß oder Hallux valgus. Dafür gibt es zwei Gründe. Zum einen muss die Fußmuskulatur ohne Schuhe viel mehr „arbeiten“. Ohne eine schützende Schuhsohle müssen sich die Füße konstant an Unebenheiten im Boden anpassen. Das trainiert insbesondere das Quer- und Längsgewölbe der Füße, wodurch diese robuster werden.
Zum anderen schränken Schuhe den Bewegungsspielraum generell ein – und bestimmte Modelle führen zwangsläufig zu einer Fehlbelastung der Füße. Das ist hauptsächlich bei hochhackigen Schuhen der Fall. Aber auch zu eng sitzende Schuhe sind ein Problem, speziell bei Kinderfüßen, die sich permanent im Wachstum befinden.
Barfuß im Alltag: Ziehen Sie die Schuhe so oft wie möglich aus, um die Fußmuskulatur zu stärken. Beginnen Sie zu Hause oder im Garten, um sich an das Gefühl zu gewöhnen.
Barfußschuhe: Diese Schuhe schützen die Fußsohle, ermöglichen aber dennoch die natürliche Bewegung der Zehen und sind ein guter Kompromiss für den Übergang.
Barfußpfade: Nutzen Sie spezielle Barfußpfade, die unterschiedliche Untergründe bieten und somit die Fußzonenreflexe stimulieren.
Übungen und Training zum Barfußlaufen
Unabhängig davon können Sie auch ganz gezielt etwas für Ihre Fußgesundheit tun – mit einem speziellen Barfußtraining.
Ziehen Sie sich die Schuhe aus und stellen Sie sich aufrecht und leicht breitbeinig auf einen angenehmen Untergrund. Heben Sie nun die Zehen beider Füße gleichzeitig an – und versuchen Sie, sie dabei auseinanderzuspreizen. Legen Sie im nächsten Schritt den Fokus auf Ihre Zehen: Heben und senken Sie nacheinander jeden einzelnen Zeh.
Nehmen Sie sich als Nächstes die Fußkanten vor, indem Sie sie auf die Außenkanten kippen. Die gesamte Last Ihres Körpers sollte für einen kurzen Augenblick auf beiden Außenristen liegen. Rollen Sie im Anschluss die Füße so ab, dass die Innenkanten belastet werden – und wechseln Sie mehrmals zwischen Innen- und Außenrist. Stellen Sie sich für die dritte Übung auf die Zehenspitzen und senken Sie die Ferse wieder ab. Wechseln Sie mehrmals schnell zwischen diesen Stellungen hin und her, sodass Sie ins Wippen kommen. In Ergänzung dazu:
Fitnessstudio: Führen Sie Übungen wie Kniebeugen oder Ausfallschritte barfuß aus, um zusätzliche Muskelgruppen zu aktivieren und die Balance zu verbessern.
Zu Hause: Beginnen Sie mit einfachen Übungen wie Zehenheben oder Fußkreisen, um die Fußmuskulatur zu stärken. Übungen wie das Greifen von Gegenständen mit den Zehen können ebenfalls hilfreich sein. Übrigens: Die Stärkung der Achillessehne nicht vergessen.
Medizinische Hinweise zum barfuß gehen
Selbstverständlich gilt: Nicht jeder Untergrund ist zum Barfußgehen ideal. Auf Asphalt- und Steinboden bereitet das wenig Vergnügen. Der Boden ist zu hart – und kann sich zudem in der Sonne stark aufheizen. Hier besteht die Gefahr, sich eine Verbrennung der Haut an der Fußsohle zuzuziehen. Wichtige Informationen dazu finden Sie in unserem Beitrag zu den Verbrennungsgraden.
Und überall, wo man mit scharfen und spitzen Gegenständen rechnen muss, sollte man ebenfalls vorsichtig sein. Eine Glasscherbe oder ein Stück Metall kann im Fußbereich schmerzhafte und mitunter auch langwierige Verletzungen verursachen. Wenn es dann doch passiert, finden Sie in unserem Ersten Hilfe Artikel Tipps zu Erstversorgung von Schnittwunden.
Wiesen, auf denen Klee oder Gänseblümchen blühen, ziehen Bienen und andere stechende Insekten an. Hier sollte man also jeden Schritt mit Bedacht setzen. Auf sauberen Stränden, in Freibädern, im eigenen Garten und natürlich in den eigenen vier Wänden ergibt es jedoch Sinn, die (Haus-)Schuhe regelmäßig wegzulassen, sobald es die Temperaturen zulassen. Achten Sie dabei auf folgende Punkte:
Orthopädische Beratung: Bei bestehenden Fuß- oder Rückenproblemen konsultieren Sie einen Orthopäden, bevor Sie vollständig auf Barfußlaufen umstellen. Menschen mit Diabetes oder Durchblutungsstörungen sollten besonders vorsichtig sein und ärztlichen Rat einholen.
Eingewöhnungsphase: Gewöhnen Sie Ihre Füße schrittweise an das Barfußlaufen, um Überlastungen zu vermeiden. Beginnen Sie mit kurzen Strecken und steigern Sie die Dauer langsam.
Unser Tipp: so genannte Barfußparks
Hierbei handelt es sich – ähnlich wie bei einem Kneipp-Bad – um einen Parcours, der so gestaltet ist, dass er die Füße auf unterschiedliche Art und Weise stimuliert. Neben Abschnitten aus Sand, feinem Kies und Rindenmulch gibt es vereinzelt sogar Bereiche mit Glasscherben! Die sind jedoch speziell präpariert und abgeschliffen, so dass sich niemand schneiden kann.
Fazit
Regelmäßiges Barfußlaufen kann zur Fuß- und Rückengesundheit beitragen und ist einfach in den Alltag zu integrieren. Probieren Sie es gemäß dem Motto: “Mehr Freiheit für die Füße!” aus und erleben Sie die positiven Effekte auf Ihren gesamten Körper.
Lerne durch inspirierende Übungen bewusster im Hier und Jetzt zu leben, belastende Alltagssituationen frühzeitig zu erkennen und zu reduzieren. Für einen achtsamen Umgang mit sich selbst.
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