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Die Geburt

Eine Geburt ist für eine Frau – und auch für den Partner – ein sehr intensives Erlebnis. Je näher der Termin rückt, desto mehr kreisen die Gedanken um die Geburt. In die Vorfreude mischen sich Sorgen und Ängste: Bin ich ausreichend auf die Geburt vorbereitet? Ertrage ich die Schmerzen? Wird die Geburt lange dauern? Auch wenn sich eine Geburt nicht planen lässt: Informationen über den Verlauf der Geburt sowie Möglichkeiten zur Schmerzlinderung sind eine sinnvolle Unterstützung.

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Ablauf einer natürlichen Geburt

Die Vorwehen kündigen die anstehende Geburt an. In größeren Abständen kommen und gehen krampfartige Schmerzen. Die Abstände der Wehen werden schließlich kürzer und heftiger, die so genannte Eröffnungsphase beginnt: Die Gebärmutter zieht sich zusammen und schiebt so das Köpfchen des Kindes tiefer ins Becken. Der Druck, der durch diesen Vorgang ausgelöst wird, sorgt dafür, dass sich der Muttermund nach und nach öffnet.

Schließlich werden die Wehen heftiger, Muttermund und Darmbereich werden stark gedehnt. Zuerst erblickt das Köpfchen das Licht der Welt, dann werden die Schultern und der Körper des Kindes geboren. Das Baby ist da! Eine Hebamme oder ein Arzt befreit das Neugeborene vom Schleim und nabelt es ab. Dann kann die Mutter ihr Kind zum ersten Mal in den Armen halten.
Kurz nach der Geburt trennt sich der Körper von Mutterkuchen und Fruchtblase. Die Nachgeburt wird durch einige kräftige Wehen ausgestoßen. Nun ist die Geburt endgültig geschafft. Der gesamte Ablauf dauert normalerweise vier bis 18 Stunden, man rechnet mit 13 Stunden für die erste Geburt und sechs Stunden für Frauen, die bereits geboren haben.

Wege zur Linderung der Geburtsschmerzen

Bei dem Thema Geburtsschmerzen gehen die Meinungen der werdenden Mütter weit auseinander: Die einen finden, dass die Schmerzen zur natürlichen Geburt gehören und möchten sie so lange wie möglich aushalten. Andere möchten die Schmerzen weitgehend durch Schmerzmittel oder eine Kaiserschnittgeburt vermeiden.

Unabhängig von Schmerzmitteln können Schwangere verschiedene Methoden anwenden, um mit dem Schmerz umzugehen. Dazu gehören:

  • Bewegung: Das Umhergehen kann die Schmerzen etwas dämpfen
  • Wärme: Ein warmes Bad oder Wärmepackungen wirken entspannend und entlastend
  • Schmerzen „wegatmen“: In Geburtsvorbereitungskursen lernen Schwangere verschiedene Atemtechniken kennen. Vielen Schwangeren hilft das bewusste Atmen oder hecheln, mit dem Schmerz umzugehen
  • Körperposition wechseln: Einige Sitz- oder Liegepositionen sind – je nach Lage des Kindes – angenehmer als andere.

Die Periduralanästhesie (PDA)

Eine PDA ist die wirksamste Methode zur Schmerzlinderung. Bei der PDA wird ein sehr dünner Katheter am unteren Rücken gelegt und auf dem Rücken befestigt. Über den Katheter wird ein Betäubungsmittel – und bei Bedarf auch ein Schmerzmittel verabreicht. Entweder macht dies der Arzt per Hand oder eine Pumpe liefert permanent kleine Mengen des Mittels. Es gibt auch die Möglichkeit, dass die Frau die Pumpe selbst bedient und so die Dosis an ihren Bedarf anpasst. Die Pumpe ist in jedem Fall so eingestellt, dass eine Überdosierung vermieden wird.

Eine PDA verhindert nicht, dass die Schwangere die Wehen weiterhin merkt, aber sie sorgt dafür, dass die Wehen nicht mehr mit Schmerzen verbunden sind. Für das Baby ist eine PDA ungefährlich, allerdings dauern Geburten unter einer PDA in der Regel 40 bis 90 Minuten länger. Außerdem müssen Entbindungen mit einer PDA häufiger durch eine Saugglocke oder Geburtszange unterstützt werden.

Der Kaiserschnitt

Deutschland gehört zu den Ländern mit der höchsten Kaiserschnittrate in Europa. Nahezu jedes dritte Kind kommt per Kaiserschitt – medizinisch „Sectio caesarea“ – zur Welt. In vielen Fällen gibt es zwar Gründe, aber keinen zwingenden Anlass für diese Geburtsmethode. Zwingende Gründe sind beispielsweise eine Querlage des Kindes, Beckenverformungen der Mutter oder eine vorzeitige Ablösung des Mutterkuchens. Weitere Gründe können eine Mehrlingsgeburt, verzögerte Geburt oder eine Beckenendlage sein. Manche Frauen wünschen sich einen Kaiserschnitt aus Angst vor den Schmerzen– oder einen planbaren Entbindungstermin.

Wenn der Kaiserschnitt glatt läuft, dauert der Eingriff etwa eine Stunde. Die Operation selbst ist zwar schmerzfrei, doch leiden die Frauen danach unter teilweise erheblichen Wundschmerzen. Auch beginnt der Milcheinschuss in der Regel später als bei der natürlichen Geburt.

Weiterführende Informationen

Einen aktuellen Gesundheitsreport der hkk zum Thema Schwangerschaft und Geburt finden Sie hier: