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Jeder kennt die Weihnachtsgeschichte mit den Heiligen Drei Königen, die Gold, Weihrauch und Myrrhe bringen. Doch kaum bekannt ist die Tatsache, dass Weihrauch und Myrrhe wirksame Heilmittel sind – und deshalb früher von großem Wert waren.
Gold ist seit Menschengedenken ein Wertgegenstand – glänzend, unverwüstlich und beständig. Und so ist es wenig überraschend, dass man früher Gold verschenkte, wenn man seine Ehrerbietung bezeugen wollte – so, wie es die Heiligen Drei Könige oder Weisen aus dem Morgenland gegenüber dem Christuskind taten. Doch wieso werden in der Weihnachtsgeschichte neben Gold ausgerechnet Weihrauch und Myrrhe genannt?
Beide Substanzen haben eine kultische bzw. religiöse Bedeutung: So kam Weihrauch schon bei den alten Ägyptern für diverse Kulthandlungen sowie bei der Mumifizierung zum Einsatz. Uns ist er vor allem als wichtiges Element der katholischen Liturgie geläufig. Ähnlich die Myrrhe: Sie spielt in der griechischen Mythologie eine Rolle.
Doch es gibt auch eine ganz praktische Erklärung dafür, warum Weihrauch und Myrrhe für die Menschen vor rund zweitausend Jahren einen großen Wert darstellten. Denn beide Substanzen waren wichtige Heilmittel – und werden zurzeit nicht nur von der Alternativmedizin wiederentdeckt.
Schon die alten Ägypter hatten eine ganz praktische Verwendung für das Weihrauchharz: Sie nutzten es in diversen Salben und insbesondere zur Wundbehandlung. Auch Hippokrates setzte den Weihrauch zur Reinigung von Wunden ein – genauso wie gegen Krankheiten der Atemwege und bei Verdauungsproblemen. Offenbar waren die Ärzte dieser Zeit mit der Wirkungsweise des Harzes aus dem in Indien, in Arabien und rund um das Horn von Afrika wachsenden Weihrauchbaum hochzufrieden, denn der Bedarf war enorm und sorgte für einen üppigen Karawanenverkehr entlang der so genannten Weihrauchstraßen. Auch Hildegard von Bingen war im Mittelalter von der Wirksamkeit des Weihrauches überzeugt – und empfahl ihn insbesondere bei Schwerhörigkeit und Tinnitus.
Umso erstaunlicher ist es, dass Weihrauch bislang kaum wissenschaftlich untersucht wurde. Erst vor wenigen Jahren haben sich Forscher intensiver mit den darin enthaltenen Wirkstoffen auseinandergesetzt. Als bahnbrechend hierbei gilt die Arbeit von Prof. Dr. Oliver Werz von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Werz und sein Team konnten zeigen, an welcher Stelle die für die Wirkung des Weihrauchharzes verantwortlichen Inhaltsstoffe, die so genannten Boswelliasäuren, in das Entzündungsgeschehen des Körpers eingreifen.
Die entzündungshemmenden Substanzen des Harzes aus dem Stamm des Weihrauchbaums haben dabei einen entscheidenden Vorteil: Sie lassen weniger Nebenwirkungen erwarten als bisher übliche Entzündungshemmer. Allerdings stehen die Forschungen hierbei noch weitgehend am Anfang, so dass noch einige Jahre vergehen werden, bis entsprechende Entzündungshemmer auf Weihrauch-Basis auf den Markt kommen können. Nichtsdestotrotz ist es schon heute möglich, Weihrauch-Öl zur äußeren Anwendung einzusetzen, zum Beispiel bei Gelenkbeschwerden, Verstauchungen und dergleichen. Das Öl ist in jeder Drogerie frei erhältlich und kann verdünnt auf die entsprechenden Stellen aufgetragen werden.
Etwas besser erforscht ist die pharmakologische Wirkung der Myrrhe. Die Inhaltsstoffe der Myrrhe haben einen desinfizierenden und wundheilenden Effekt. Gleichzeitig bewirken sie, dass sich das Gewebe zusammenzieht – und sie drosseln das Wachstum von Pilzsporen und bestimmten Bakterien. Am stärksten kommen diese Wirkungen bei Schleimhäuten zur Geltung, so dass die gängigste Anwendung eine Tinktur ist, mit der sich leichte Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut behandeln lassen. Entsprechende Präparate und Mundspülungen gibt es in der Apotheke.
Aber auch zur Behandlung von chronischen Darmerkrankungen kommt Myrrhe möglicherweise in Frage. Aktuelle Forschungen an der Universität Leipzig zeigen, dass das Harz eine spasmolytische, also krampflösende, Wirkung hat. Hinzu kommt ein hoher Anteil von Bitter- und Gerbstoffen, die ebenfalls beruhigend auf die Verdauung wirken.
Generell gilt: Die beiden Gaben der Weisen aus dem Morgenland sind in den vergangenen Jahren in den Fokus der wissenschaftlichen Forschung gerückt. Die aus den beiden Substanzen gewonnenen Präparate kommen verstärkt zum Einsatz – und machen als natürliches Heilmittel Sinn.
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