Grundsätzlich gilt: Je eher, desto besser! Läuft das Tier noch auf der Haut, sollte man es natürlich umgehend ergreifen und unschädlich machen. Ein Klebeband kann helfen, es einzufangen, wenn keine Pinzette oder ein ähnliches Werkzeug zur Verfügung steht. Hat sich die Zecke bereits festgesaugt, gilt: So schnell wie möglich aus der Haut heraus ziehen. Je eher dies geschieht, desto geringer ist das Risiko für eine Borreliose-Erkrankung, gegen die es nach wie vor keine Impfung gibt.
Entscheidend für das Infektionsrisiko ist jedoch nicht nur die Geschwindigkeit, mit der man sie entfernt, sondern auch die Art und Weise. Denn wird die Zecke gequetscht oder verletzt, kann sie leichter schädliche Erreger übertragen.
Verwenden Sie eine spezielle Zeckenzange oder eine feine, spitz zulaufende Pinzette und fassen Sie das Tier so nah wie möglich an der Haut. Früher wurde immer eine bestimmte Drehrichtung fürs Entfernen empfohlen. Davon raten Ärzte jedoch mittlerweile ab. Denn beim Drehen droht der Kopf abzubrechen. Er bleibt dann in der Haut stecken – und mit ihm möglicherweise vorhandene Krankheitserreger. Drehen Sie also nicht, sondern ziehen Sie die Zecke gerade, gleichmäßig und langsam heraus. Ist die Zecke erfolgreich beseitigt, sollten Sie die Stichstelle, das Werkzeug und auch die Hände desinfizieren. Sowohl Pinzette als Desinfektionsmittel sollten Bestandteil jeder gut geplanten Reiseapotheke sein.
Vermeiden Sie es, die Zecke zu verletzen oder zu quetschen. Denn dies kann dazu führen, dass die Zecke erst recht Krankheitserreger aus ihrem Speichel bzw. Darm auf den Wirt überträgt. Denn im Verdauungstrakt des Parasiten stecken möglicherweise FSME- oder Borreliose-Erreger. Diese können so ins Blut des Gestochenen gelangen. Aus diesem Grund sollten Sie auch unbedingt von alten Hausmitteln wie Öl oder Klebstoff Abstand nehmen. Zwar sterben die Zecken hierdurch ab. Allerdings entleeren Sie im Todeskampf ihren Darminhalt in die Haut – und mit ihm gegebenenfalls auch Krankheitserreger.
Bleibt trotz aller Sorgfalt ein Rest der Zecke in der Haut stecken, sollten Sie diesen ebenso mit einer sauberen Pinzette oder sterilisierten Nadel entfernen. Das geht meist leichter, wenn man die Haut befeuchtet. Gelingt dies nicht, sollte man einen Arzt aufsuchen.