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Leichter Sonnenbrand: Hautrötungen, leichte Schwellungen und Schmerzen.
Starke Sonnenstrahlung und viele Stunden im Freien bedeuten ein höheres Risiko für Sonnenbrand. Kein Körperteil ist der schädlichen UV-Strahlung dabei so stark ausgesetzt wie unsere Kopfhaut. Wie Sie Sonnenbrand auf der Kopfhaut vorbeugen und Ihre Kopfhaut sicher vor UV-Strahlung schützen.
Normalerweise ist unsere Kopfhaut von Haaren bedeckt und so bestens vor direkter Sonne geschützt. Bei Menschen mit wenig bzw. dünnen Haaren oder einer Glatze ist die Haut den UV-Strahlen jedoch direkt ausgesetzt - was gefährlich ist. „Ohne geeigneten Schutz wird die Kopfhaut rasch geschädigt“, sagt Hautarzt Ekkehard Breitbart von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention. „Sie bekommt mehr Sonne ab als jeder andere Körperteil, weil die Strahlen direkt auf die Kopfhaut treffen.“
Bei einem Sonnenbrand reagiert die Kopfhaut innerhalb weniger Stunden nach einem intensiven Sonnenbad: Die Haut ist überhitzt und gerötet, juckt, spannt und schmerzt. Zwei bis drei Tage nach einem Sonnenbrand beginnt sie sich zu schälen. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Körper versucht, sich von den geschädigten Zellen zu befreien.
Ist die Kopfhaut wiederholt der Sonne ausgesetzt, steigt das Risiko für UV-bedingte Hautschäden. Die Haut beginnt vorzeitig zu altern, es bilden sich vermehrt Altersflecken und Falten. Gleichzeitig steigt das Risiko für Hautkrebs. „UV-Strahlung ist krebserregend. Wird die Kopfhaut ungeschützt in die Sonne gehalten, verursachen die Strahlen rasch Schäden im Erbgut der Hautzellen“, erklärt Breitbart. Auf Dauer können die körpereigene Reparaturmechanismen die entstandenen Zellschäden nicht mehr reparieren. Der Experte findet klare Worte für die Gefahr: „Bei wiederholter UV-Belastung einer Glatze ist späterer Hautkrebs vorprogrammiert. Er tritt nach etwa 40 Jahren Sonne auf, meist, wenn die Leute zwischen 60 und 80 Jahre alt sind.“ Vor allem hellhäutige Menschen sind gefährdet für hellen und schwarzen Hautkrebs auf der Kopfhaut.
Fühlen Sie neben den typischen Symptomen eines Sonnenbrandes am Kopf auch Übelkeit und Schwindel? Wenn es Ihnen in den nächsten Stunden nicht besser geht, sollten Sie einen Arzt oder eine Notfallambulanz aufsuchen - wahrscheinlich haben Sie einen Hitzschlag erlitten. Das Gehirn wird überhitzt, die Hirnhäute schwellen an. Dies führt zu den typischen Symptomen wie Übelkeit, Schwindel, Nackensteifigkeit, Gangstörungen, Erbrechen und Kopfschmerzen. Die Beschwerden klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab. In der akuten Situation sollten Sie sich sofort aus der Sonne entfernen, den Kopf mit feuchten Tüchern kühlen und viel trinken.
„Die Kopfhaut darf auf gar keinen Fall weiter der Sonne ausgesetzt sein“, ist Breitbarts wichtigster Tipp. Gehen Sie sofort in den Schatten. Kühlen Sie die Kopfhaut mit lauwarmem Wasser, einer kühlen Dusche oder kalten Kompressen, die Sie aus einem angefeuchteten Handtuch falten. Die Kühle lindert den Juckreiz, das Spannungsgefühl lässt nach und die überhitzte Haut kühlt besser ab.
Feuchtigkeitscremes mit Aloe Vera beruhigen die Kopfhaut. Bei schweren Sonnenbränden kann auch eine Salbe mit Hydrocortison helfen und Entzündungen sowie Juckreiz lindern. Noch besser sei es, das Kühlen und Cremen miteinander zu kombinieren, rät Breitbart: „Am besten trägt man eine Kortisonsalbe auf und legt eine feuchte Kompresse darauf, damit das Kortison die Entzündung des Sonnenbrandes schnell zurückdrängen kann.“
Da der Körper bei Hitze viel Wasser verliert, sollten Sie auch viel trinken: Erwachsene mindestens zwei Liter, Kinder und Jugendliche mindestens einen Liter.
Vermeiden Sie in den kommenden Tagen aggressive Haarpflegeprodukte und Föhnhitze. In den kommenden vier bis sechs Wochen sollten Sie Ihr Haupt von der Sonne fernhalten, um den Heilungsprozess nicht zu beeinträchtigen.
Wichtigster Punkt: eine geeignete Kopfbedeckung. Hautexperte Breitbart erklärt, wie sie am besten aussehen sollte: „Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt grundsätzlich einen Hut zu tragen, der vollständig UV-undurchlässig ist, mit einer Krempe von acht Zentimetern, die Stirn, Nacken und Ohren schützt.“ Die Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr, wenn die Sonne am intensivsten ist, verbringen Sie am besten im Schatten.
Sonnenschutzmittel könnten dem Experten zufolge die Kopfhaut nicht wirklich vor späterem Hautkrebs schützen und seien, wenn noch Haare vorhanden sind, eher unangenehm in der Anwendung. Wenn man zusätzlich Sonnenschutzmittel auftragen möchte, sollten diese mindestens Lichtschutzfaktor (LSF) 20 haben. Cremen Sie dabei reichlich: Empfohlen werden zwei Milligramm Sonnenschutzmittel pro Quadratzentimeter. Tragen Sie den Sonnenschutz 30 Minuten vor dem Verlassen des Hauses auf und schmieren Sie mindestens alle zwei Stunden nach. Auch nach dem Schwimmen oder wenn Sie stark schwitzen, sollten Sie nachcremen.
Ein leichter Sonnenbrand heilt in der Regel innerhalb weniger Tage ab. Lassen Sie der Haut Zeit zum Regenerieren: Schälen Sie die Haut nicht mit den Fingern oder einer Bürste ab. Sie verletzen sonst die darunter liegende gesunde Haut. Bei stärkeren Verbrennungen kann die Heilung bis zu zwei Wochen dauern. Vermeiden Sie in dieser Zeit aggressive Haarpflegeprodukte, heißes Föhnen und direkte Sonneneinstrahlung. Schützen Sie Ihre Kopfhaut während der Zeit der Heilung besonders gut, um Narben und Langzeitschäden wie Hautkrebs zu vermeiden.
Prof. Eckhard Breitbart ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. und Dermatologe in Buxtehude. Seit fast 40 Jahren sensibilisiert er die Menschen für die Themen Sonnenschutz, Hautkrebs-Prävention und -Früherkennung. Er war selbst mehrfach von Hautkrebs betroffen, weil er in seiner Jugend zu oft und zu lange in der Sonne war.
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