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Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, heißt es im Volksmund. Doch wenn die Arbeit zum eigentlichen Lebensinhalt wird und alles andere verdrängt, läuft eindeutig etwas schief. Karriere allein macht nicht glücklich, erst recht nicht, wenn darunter die Gesundheit oder die Familie leidet. Die richtige Balance zwischen Arbeit und Freizeit zu finden, ist der Grundstein für ein zufriedenes Leben. Wir geben Dir Tipps, wie Du Dein Gleichgewicht verbessern kannst.
Die Arbeitszeiten sind im letzten Jahrhundert immer weiter zurückgegangen und wir haben heute so viel Freizeit wie noch nie. Dennoch haben wir oft das Gefühl, neben der Arbeit nicht genug Zeit für die wesentlichen Dinge zu haben – wie Freunde, Familie und eigene Interessen. Durch das Handy sind wir außerdem jederzeit erreichbar – für Freunde und Familie genauso wie für den Chef. Die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit verwischt bei vielen immer mehr. Besonders die Arbeit von zuhause aus macht eine Trennung kaum noch möglich. Hinzu kommt noch die Angst vor Arbeitslosigkeit: Um ihren Job nicht zu verlieren, haben viele das Gefühl, besonderes Engagement zeigen zu müssen – oft in Form von zusätzlichen Überstunden und Wochenendarbeit.
Die Möglichkeiten der Arbeitnehmer, durch Gleitzeit, Teilzeit oder Heimarbeit ihr Berufsleben ein Stück weit an ihr Privatleben anzupassen haben zwar zugenommen, doch scheint diese Freiheit auch seine Tücken zu haben: In seinem Buch "Die Kunst der Selbstausbeutung" stellt der Soziologe Jakob Schrenk die These auf, dass wir, je mehr Freiheit und Selbstbestimmung unsere Arbeit bietet, uns umso eher selbst ausbeuten. Es ist daher besonders wichtig, auf ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Freizeit zu achten. Wenn unser Körper keine Zeit bekommt, sich von Stress zu erholen und sich stattdessen dauerhaft auf einem hohen Leistungsniveau befindet, kann ihn das krank machen.
Das richtige Gleichgewicht zu finden und Berufs-, Privat- und Familienleben ausgewogen miteinander zu verbinden - das beschreibt der Ausdruck Work-Life-Balance. Und mit "Balance" wird auch deutlich, dass es sich tatsächlich um ein Gleichgewicht handeln sollte: Arbeit und Freizeit sollten gleich viel Raum in Anspruch nehmen. Sicherlich sind Überstunden nicht immer vermeidbar und ein starkes berufliches Engagement aus Interesse an der Arbeit durchaus auch positiv. Eine Verschiebung des Gleichgewichts darf allerdings nicht von Dauer sein. Nimm Dir also nach einer anstrengenderen Phase in Deinem Job wieder etwas mehr Zeit für Dich selbst und Deine Freunde und Familie. Karriere macht schließlich auch nicht glücklich, wenn dafür die Gesundheit oder die Partnerschaft leidet.
Andersherum sollte aber auch die Bedeutung der Arbeit nicht unterschätzt werden: Wer sich nur dem "süßen Leben" hingibt und sich von jeglichen Problemen und Verantwortung freimacht, wird auf Dauer auch nicht glücklich werden. Eine Arbeit, die uns interessiert und in der wir Erfolge erleben - wie klein diese auch sein mögen – verschafft uns durchaus Zufriedenheit. Arbeit sollte daher nicht als der unangenehme Gegenpart zur Freizeit gesehen werden. Sicher ist Arbeit manchmal auch einfach nur Mittel zum Zweck und muss nicht immer Spaß machen. Generell sollten wir aber Freude an unserem Beruf haben und uns an unserem Arbeitsplatz wohlfühlen.
Um Arbeit und Privatleben wirklich in Balance zu bringen, ist es notwendig, sie aufeinander abzustimmen: Die meisten Menschen wissen, was sie beruflich in den nächsten Jahren erreichen wollen. Für ihr Privatleben haben sie dagegen meist keine entsprechenden langfristigen Ziele. Damit wir nicht gegenläufige Ziele verfolgen (Karriere/viel Zeit für die Familie) oder etwas nacheifern, was uns eigentlich gar nicht so wichtig ist, lohnt es sich, einmal in Ruhe folgende Fragen zu überdenken:
Hilfreich ist es, diese Antworten möglichst schriftlich festzuhalten. Als zweites: Werde Dir in Deinen Prioritäten klar! Was willst Du wirklich im Leben tun oder sein? Stell Dir hierzu eine Liste Ihrer Rollen auf, die Du ausfüllst – Mutter/Vater, Musiker, Badmintonpartner, Babysitter, Angestellter, …
Überlege Dir danach, welche Rollen Dir von anderen auferlegt wurden und für welche Du Dich bewusst entschieden hast. Welche willst Du auch zukünftig ausüben? Prof. Dr. Lothar Seiwert, der als einer der führenden Zeitmanagement-Experten gilt, empfiehlt, die Anzahl der Rollen auf sieben zu beschränken.
Wenn Du die obigen Fragen beantwortet hast, bist Du Deiner "Lebensvision" sicher schon ein ganzes Stück näher gekommen. Nun kannst Du Entscheidungen, sowohl beruflich wie privat, viel gezielter treffen und Deine Energien auf das konzentrieren, was Dir wirklich wichtig ist im Leben.
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Hier ein paar Tipps, was Du außerdem noch tun kannst, um Beruf und Freizeit ins Gleichgewicht zu bringen und mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben zu gewinnen:
Wer die Balance zwischen Arbeit und Freizeit hält und seine Lebensziele mit seinen beruflichen Zielen abstimmt, wird seine Zeit nie als verschwendet erleben. Work-Life-Balance bringt Dir vielleicht kein höheres Einkommen, aber ein umso reicheres Leben!