Krisen meistern

Wer sich in einer Krise befindet, spürt irgendwann, dass dies daran liegt, dass er sich selbst verloren hat. „Wer mit sich nicht mehr im Kontakt steht, kann sich auch nicht mehr zur Seite stehen“, sagt Dr. Mirriam Prieß. Das heißt, der erste Schritt aus jeder Krise bedeutet: „Finde zu dir selbst zurück, denn erst dann kannst du allem, was ist, auf Augenhöhe begegnen.“

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Zu sich selbst zurückfinden bedeutet, den inneren Dialog wiederherzustellen: sich für sich zu interessieren, zu öffnen und auf Augenhöhe zu begegnen in allem, wer man in dieser schweren Situation ist und wer nicht.

Die eigene Person annehmen

Annehmen führt zur Lösung, Widerstand zur Lähmung. Sehr viele Menschen verlieren sich in einer Krise, weil sie sich selbst ablehnen und verurteilen. Prieß: „Dabei braucht es das Gegenteil: die bedingungslose Annahme der eigenen Person, das bedingungslose ‚Ja‘ zu sich selbst.“ Machen Sie sich bewusst: Nur wenn ich „Ja“ zu mir sage, kann ich mich auch in der äußeren Situation vertreten, die notwendigen Grenzen ziehen oder ein „Nein“ zu meiner Person bewältigen. Nur wenn ich mir auf Augenhöhe begegne, kann ich auch die Situation klar erkennen. Wer auf sich herabblickt, bewertet die äußeren Geschehnisse automatisch als übermächtig.

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Abgeben und loslassen

Wenn dies gelungen ist, folgt der nächste Schritt: abgeben und loslassen, was es zu verabschieden gilt – ohne sich dabei selbst zu verlieren. Sehr viele Menschen verlieren sich in einer Krise, weil sie nicht loslassen wollen. Sie halten an dem fest, was nicht mehr ist. „Je mehr sie jedoch ‚Ja‘ zu sich selbst sagen, umso mehr können sie auch loslassen“, ist Mirriam Prieß überzeugt. Dementsprechend bezieht sich Loslassen nicht nur auf das Außen, sondern auch das Innen. Dazu gehören Emotionen oder auch Verhaltensweisen, die mitverantwortlich für die Situation sind.

Hilfe suchen

Wenn ich spüre, dass ich mich weiter verliere, meine Symptome zunehmen und ich mich aus meinem sozialen Umfeld immer weiter zurückziehe, dann wäre es notwendig, sich an einen professionellen Coach oder Therapeuten zu wenden, der mich darin unterstützt, den Kontakt wieder zu mir selbst aufzunehmen. „Das heißt, echte Hilfe finde ich am Ende nicht dort, wo ich beruhigend getragen werde, sondern wo mir verständnisvoll zur Seite gestanden und zu gehen gezeigt wird“, so die Expertin.

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