Homeoffice im Wandel
Es ist unbestreitbar: Die Pandemie hat die Ausweitung des Homeoffice-Angebots maßgeblich vorangetrieben und die Anzahl der zuhause Arbeitenden deutlich vergrößert. Welche Vor- und Nachteile das Arbeiten von zuhause mit sich bringt und welche Bereiche von den betrieblichen Regelungen abgedeckt sein sollten, wird im Folgenden thematisiert.
Vor der Corona-Pandemie arbeiteten lediglich vier Prozent der Arbeitnehmenden überwiegend oder ausschließlich im Homeoffice. Laut einer Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo) hat sich dies schlagartig im Frühjahr 2020 geändert. Denn schon im April waren es aufgrund des 1. Lockdowns rund 27 Prozent. Ein Jahr später war der März mit 31,7 Prozent der Monat, mit dem bisher größten Homeoffice-Anteil. Diese Entwicklung, auf die Unternehmen unterschiedlich gut vorbereitet waren, spielte sich im Eiltempo ab. Dabei haben sich seitdem sowohl negative als auch positive Aspekte aufgetan.
Allgemeine Zufriedenheit
In einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung aus dem Jahr 2021 wird Bilanz gezogen: Seit April 2020 sind stets mehr als 50 Prozent der im Homeoffice-Tätigen mit ihrer Arbeitssituation zufrieden und haben sich gut an die neue Situation angepasst. Arbeitnehmende sind jedoch meist nur zufrieden mit der Homeoffice-Tätigkeit, wenn sie frei waren, sich selbst dazu zu entscheiden. Diejenigen, die nicht aus freien Stücken ins Homeoffice gingen, sind häufig unzufrieden mit der Situation. Ein weiterer für die Zufriedenheit ausschlaggebender Aspekt ist die eigene Effizienz. Wer auch zuhause das Gefühl hat, effizient arbeiten zu können, ist tendenziell zufriedener als diejenigen, die im Büro produktiver arbeiten.
Vor- und Nachteile
Zu den positiven Faktoren des Homeoffice zählt besonders der Wegfall des Arbeitsweges. Vor allem Pendler gewinnen durch die Heimarbeit täglich enorm viel Zeit, die dem Privatleben zu Gute kommt. Entweder kann man länger schlafen oder die zusätzliche Zeit verstärkt für Hobbies nutzen. Ein weiterer Aspekt ist die Zunahme des eigenen Einflusses auf die Arbeit und die Einteilung der Arbeitszeit. Beides hat zur Folge, dass im Homeoffice weniger Stress empfunden wird.
Eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung hat ergeben, dass vor allem Berufseinsteiger und Frauen während der Pandemie Nachteile durch das Homeoffice erfahren. Jungen Berufseinsteigern unter 25 Jahren fehlt Lebens- und Berufserfahrung, um sich in Krisensituationen gut zu strukturieren. Darüber hinaus fehlt auch der direkte Austausch mit berufserfahrenen Kollegen im Büro, um dies zu kompensieren. Frauen über 25 Jahre hingegen nehmen hinsichtlich ihrer Work-Life-Balance mit 26 Prozent eine Verschlechterung wegen der Pandemie wahr. Bei den Männern ab demselben Alter sind es lediglich 16 Prozent. Ein Faktor hierfür ist die gefühlt größere Last der häuslichen Aufgabenverteilung zu Ungunsten der Frauen.
Die Aufrechterhaltung der sozialen Kontakte am Arbeitsplatz wird von einem Großteil der zuhause Arbeitenden als schwierig empfunden. Ebenso verhält es sich mit der Kommunikation zwischen Mitarbeitenden. Der regelmäßige Austausch fehlt. Mit Hilfe der Technik kann dieser Umstand jedoch behoben werden. Die gemeinsame virtuelle Kaffeepause könnte die Lösung sein. Dabei kommt es auf das Unternehmen an, die nötigen Strukturen in den Teams zu schaffen. Ein weiterer Negativaspekt ist die unklare Trennung zwischen Arbeits- und Privatleben im Homeoffice. Man spricht hierbei auch häufig von der entgrenzten Arbeitszeit. Um zu vermeiden, dass täglich Überstunden geleistet werden, sind auch an dieser Stelle klare Regelungen seitens der Unternehmen gefordert.
Betriebliche Regelungen
Ein gesetzlich vorgeschriebenes Recht auf Homeoffice existiert in Deutschland nicht. Somit steht es jedem Unternehmen frei, diese Art des Arbeitens anzubieten oder nicht. Im Fall des Angebots sind für den reibungslosen Arbeitsablauf betriebliche Regelungen für Arbeitgebende und Arbeitnehmende äußerst wichtig. Dabei gilt es im ersten Schritt festzustellen, ob eine Arbeitskraft die nötigen Voraussetzungen für das Homeoffice erfüllt.
Die Arbeit muss auch von zuhause ausführbar sein und Mitarbeitende müssen dort einen geeigneten Arbeitsplatz einrichten können. Ist dies gewährleistet, sorgt das Unternehmen für die Ausstattung mit mobilen Endgeräten und stellt die technische Infrastruktur zur Verfügung. In Absprache mit den Mitarbeitenden gelten entsprechende Datenschutzregeln, um unternehmenseigene Daten zu schützen. Hierfür stellen Unternehmen generell die erforderliche Sicherheitssoftware kostenfrei zur Verfügung. Außerdem sollte in den betrieblichen Regelungen die Arbeitszeit, die Erfassung dieser Zeit sowie die Rahmenbedingungen der Erreichbarkeit festgelegt werden. An dieser Stelle sind klare Regelungen vorteilhaft, damit die Kommunikation im Team auch remote gut funktioniert.
Homeoffice Checkliste
Auf einen Blick: Welche betrieblichen Regelungen müssen erfüllt sein, um ins Homeoffice gehen zu können? Vergewissern Sie sich selbst.
- Die Arbeit wird hauptsächlich am Computer erledigt. (Besonders für folgende Branchen zutreffend: IT, Medien, Kommunikation, Vertrieb, Selbständigkeit, Kreativ-Jobs).
- Ein abschließbares Arbeitszimmer mit Tageslicht ist zuhause vorhanden.
- Die Möbel (Schreibtisch und Stuhl) sind ergonomisch.
- Empfehlung für den Tisch: Höhe 72cm; Fläche 160 x 80 cm.
- Das eigene Internet funktioniert zuverlässig.
- Ein externer Bildschirm ist für die Gewährleistung einer guten Körperhaltung vorhanden.
- Der Arbeitgeber stellt die nötige IT-Infrastruktur mit einer VPN-Verbindung für einen sicheren Datentransfer zur Verfügung.
- Der Arbeitgeber hat eine klare Regelung für das Homeoffice geschaffen und garantiert deren Einhaltung und Umsetzung.
Fakt ist, die Pandemie hat viele Unternehmen vor vollendete Tatsachen gestellt. Wer bis dato kein Homeoffice-Angebot hatte, musste dies zügig schaffen. Damit einhergehend galt es, die entsprechenden Regelungen zu formulieren. Ob Mitarbeitende auch nach der Pandemie weiterhin in großer Zahl von zuhause arbeiten möchten und werden, wird die Zukunft zeigen.
Mobiles Arbeiten im Freien
Wenn das Wetter langsam besser wird und der Sommer endlich kommt, wollen wir natürlich viel Zeit unter freiem Himmel verbringen. Da liegt der Gedanke nahe, sich zum Arbeiten nach draußen auf die Terrasse, in den Garten oder auf den Balkon zu setzen. Viele mobile Geräte wie Laptops, Tablets und Smartphones sind mittlerweile echte Outdoor-Spezialisten.
Wenn man im Freien arbeiten will, ist dafür ein Schattenplatz am besten geeignet. Als Schattenspender kann so ziemlich alles genutzt werden: vom Baum über Schirme oder einem Sonnensegel. Grund dafür, dass man möglichst ein schattiges Plätzchen benötigt, ist, dass auf vielen LCD-Bildschirmen andernfalls gar nichts zu erkennen ist. Beim Kauf des Laptops bietet es sich daher an, zu einem Spezialgerät mit sogenanntem Indoor-Outdoor-Display zu greifen. Das erleichtert das Arbeiten draußen enorm. Spezifikationen wie die Bezeichnungen "I/O", "Enhanced Outdoor" oder "Outdoor View" weisen auf diese Funktionalität hin.
Der richtige Platz zum Arbeiten sollte außerdem eine ruhige, ordentliche Ecke sein, nicht allzu weit entfernt vom Haus – damit ausreichend Empfang für Videocalls und Telefonate besteht. Und falls der Strom mal ausgeht, sollte ein Verlängerungskabel für den Laptop in der Nähe sein, das auch bis nach draußen reicht.
Wer ein Gartenhaus besitzt, kann auch dort einen Arbeitsraum gestalten und es wie ein echtes Büro nutzen. Der Vorteil ist, dass man im Gartenhaus auch das Bürozubehör unterbringen und es nach Belieben dekorieren kann. Und wenn es plötzlich mal regnen sollte, sind alle Geräte und Utensilien im Gartenhaus sicher.
Auch Outdoor sollte man auf Komfort nicht verzichten. Eine Hängematte oder ein Korbsessel scheinen auf den ersten Blick angenehm, sind aber fürs Arbeiten nicht ideal. Man sollte nicht zu tief sitzen, sondern eine rückenschonende Position finden. Für Gartenstühle gibt es komfortable und weiche Polster, die auch wetterbeständig sind.
Wichtig ist auch die Lage des Gartens oder Balkons. In der Sonne empfiehlt sich ein Sonnenschirm, der vor Sonnenbrand und den Laptop vor Überhitzung schützt. Eventuell könnte es auch sinnvoll sein, Markisen anzubringen oder ein Sonnensegel zu nutzen – dies lässt sich auch an einer Wand befestigen, um in Sitzecken Schatten zu spenden.
Wer eher in den kühleren Abendstunden arbeitet, der kann eine wärmende Decke mitnehmen und es sich auf einem gut gepolsterten Gartenstuhl bequem machen.
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