Zur Person
Joshua Jahn ist Projektleiter Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Egal ob Strom oder Gas, momentan wird alles teurer – sparen heißt die Devise. Besonders in der Küche kann an vielen Stellen der Stromverbrauch reduziert werden. Wie das geht, erklärt Energieberater der Verbraucherzentrale Brandenburg Joshua Jahn.
Welches Gerät verbraucht am meisten Energie in der Küche?
Der größte Verbraucher ist der Kühlschrank, der nämlich 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche durchgängig läuft. Im Durschnitt hat er ca. 18 Prozent Anteil am gesamten Stromverbrauch im Haushalt. Hier kommt es natürlich darauf an, wie alt und wie groß das Gerät ist. Generell gilt: Je älter das Gerät, desto größer der Stromverbrauch.
An welcher Stelle im Raum sollte das Gerät im besten Fall stehen?
Der Kühlschrank sollte an einem möglichst kühlen Ort stehen, denn er funktioniert so, dass er die Luft aus der direkten Umgebung entzieht, sprich: Je kälter die Umgebungsluft, desto weniger Strom muss er zum Kühlen verbrauchen. Logischerweise sollte er nicht direkt neben dem Fenster in der Sonne oder neben dem Backofen stehen.
Was muss hinsichtlich der Temperatur beachtet werden?
Im obersten Fach sollte der Kühlschrank auf sieben Grad Celsius und im Gefrierfach auf minus 18 Grad Celsius eingestellt sein. Beim Gefrierfach muss hinzukommend darauf geachtet werden, dass keine Vereisung der Wände eintritt, da sich der Stromverbrauch hierdurch um bis zu 15 Prozent erhöht. Da beide Fächer beim Öffnen Kälte verlieren und die Luft anschließend wieder abgekühlt werden muss, sollte auf häufiges oder längeres Öffnen verzichtet werden.
Welche Art Herd würden Sie empfehlen?
Elektroherde und Induktionsherde werden mit Strom betrieben. Das ist beim Gasherd nicht der Fall. Da der Gaspreis immer noch niedriger als der Strompreis ist, ist der Gasherd zwar am günstigsten, aber verbraucht am meisten Energie. Der Gasherd ist dabei (je nach Tarif) weiterhin der günstigste, der Induktionsherd dafür der mit dem geringsten Verbrauch. Um die Reihenfolge abzuschließen, kommt hinsichtlich der Energiekosten danach das Ceranfeld und auf dem letzten Platz der Herd mit Stahlplatten. Letztere sollten aufgrund des hohen Energieverbrauchs so schnell wie möglich ausgetauscht werden. Generell gilt: Wenn die Geräte in der Küche schon 10 bis 15 Jahre alt sind, wird empfohlen, diese zu ersetzen, da neuere Modelle einen deutlich geringeren Verbrauch vorweisen können. Als Beispiel: Ein 20 Jahre alter Kühlschrank verursacht im Vergleich zu einem neueren Modell einen Kostenunterschied von rund 100 Euro im Jahr.
Wie wird am effizientesten Wasser gekocht?
Die Faustregel lautet: Der Wasserkocher ist am energiesparendsten und sollte z. B. beim Nudelkochen zum Einsatz kommen. Das vorgekochte Wasser wird anschließend in den Topf gegossen und nachdem die Nudeln hinzugegeben worden sind, kommt der Deckel auf den Topf. Hierdurch kann schneller und effizienter gekocht und gleichzeitig Energie gespart werden. Es ist darüber hinaus zu beachten, dass die Größe des Kochfelds nicht die des Topfes überschreitet, da auch hier sonst unnötig Energie verloren geht.
Haben wir ein wichtiges Gerät vergessen?
Der Backofen bietet in der Regel verschiedene Einstellungen, die nicht alle zu empfehlen sind. So verhält es sich zum Beispiel mit der Ober- und Unterhitze. Bei dieser Einstellung steigt nämlich der Energieverbrauch um 20 bis 30 Prozent im Vergleich zur Umluft. Die Umluft funktioniert wie eine Art Fön, wodurch sich die Wärme im Ofen besser verteilt. Deshalb kann die Temperatur geringer eingestellt werden.
Joshua Jahn ist Projektleiter Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
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