Sonnenallergie: Formen können unterschiedlich sein
Die Polymorphe Lichtdermatose (PMD) ist die häufigste Form der sogenannten „Sonnenallergie“ und wird medizinisch unter dem ICD-Code L56.4 geführt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine echte Allergie – der Begriff ist medizinisch nicht korrekt, hat sich aber außerhalb der Fachwelt etabliert. Es kommt bei Sonneneinstrahlung auf der Haut zu einem Ausschlag mit Bläschen, Pusteln oder Knötchen, häufig mit Juckreiz. Die Beschwerden werden wahrscheinlich verursacht, weil ein Schutzmechanismus in der Haut versagt: Durch die ultraviolette Strahlung (UVA-Strahlung) entstehen reaktive Sauerstoffverbindungen, die sogenannten „Radikale“, die normalerweise in der Haut abgebaut werden. Geschieht dies nicht, kommt es zu einer Immunreaktion mit den genannten Beschwerden.
Ebenfalls durch UV-Licht getriggert sind phototoxische Reaktionen, die meist Kindergarten- und Schulkinder betreffen: Durch bloße Berührungen mit dem Riesen-Bärenklau, einem giftigen Gewächs, können bei empfindlichen Kindern in Kombination mit Sonnenlicht Rötungen, Hautentzündungen und Reizungen entstehen. Auch die Einnahme einiger Arzneimittel kann in Verbindung mit Sonnenbestrahlung eine phototoxische Reaktion auslösen.
Schließlich gibt es auch noch die sogenannte „Mallorca-Akne“. Dabei reagieren die durch das ultraviolette Licht gebildeten Radikale mit fetthaltigen Inhaltsstoffen aus den Sonnenschutzmitteln, Körperpflegeprodukten oder dem körpereigenen Talg. Das kann eine Entzündung in den Haarfollikeln auslösen – an deren Basis die Haarwurzel liegt. Diese Reaktion tritt besonders im Dekolleté-Bereich auf. Betroffen sind vor allem junge Menschen mit einer Neigung zu fettiger Haut.