Ein Kleinkind isst feste Nahrung in einem Babystuhl.
Ein Kleinkind isst feste Nahrung in einem Babystuhl.

Gesunde Ernährung für Kleinkinder

Eine wichtige Phase im Leben: Das Baby wächst zum Kleinkind heran. Die richtige Ernährung ist dabei entscheidend für eine gesunden Entwicklung.


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Bewegung, ausreichend Schlaf und natürlich eine ausgewogene, altersgerechte Ernährung: So kann sich ein Kleinkind gesund entwickeln. Mit Milchmahlzeiten und Brei starten Kinder ins Leben, aber gegen Ende des ersten Lebensjahres geht der Speiseplan langsam in die Familienkost über. Damit wird die Auswahl der Lebensmittel größer, der Sohn oder die Tochter entdeckt langsam individuelle Vorlieben und erlernt die familiären wie auch kulturellen Essgewohnheiten. In dieser wichtigen Phase sollten Eltern also einige Dinge beachten, damit der Nachwuchs einen gesunden Umgang mit Nahrung erlernt.

Regelmäßig und gemeinsam essen

Ein regelmäßiger Rhythmus – etwa drei Haupt- und zwei kleinere Zwischenmahlzeiten – ist wichtig für das Wohlbefinden von Kleinkindern. In der Zeit zwischen den Mahlzeiten sollten die Kleinen auch keine Milchprodukte, am besten nur Wasser oder ungesüßte Getränke zu sich nehmen. Wichtig für das Erlernen eines gesunden Essverhaltens: Die Kinder sollten in Ruhe und entspannter Atmosphäre und so oft wie möglich gemeinsam mit anderen Familienmitgliedern essen. Fernsehen oder andere Bildschirmmedien, aber auch Spielzeug und Bücher sollten sie dabei nicht ablenken.

„Iss deinen Teller leer“ ist out

Mütter und Väter wollen in der Regel ein ausgewogenes Angebot an Lebensmitteln bereitstellen. Wichtig ist aber, dass die Kleinen selbst entscheiden, wie viel sie davon essen. Die altmodische Devise „Iss deinen Teller leer“ ist überholt und schädlich; stattdessen sollte man auf die Hunger- und Sättigungssignale des Kindes eingehen. Am besten wird anfangs eine kleine Portion angeboten. Auch sobald ein Kind sich beim Essen schon selbst bedienen kann, sollte wir es auffordern, sich erst nur kleine Portionen zu nehmen. Danach gibt es weitere Portionen, bis der Nachwuchs satt ist.

Und auch wenn es manchmal schwerfällt, den Sprössling zu animieren: Eltern dürfen gerne zum Essen anregen, sollten dabei aber auf Tricks, Versprechen oder Spiele verzichten. Zwei, drei Ermutigen sind gut, doch wenn das Kind dann noch immer nicht essen oder aufessen will, sollte man es nicht drängen – aber auch keine kulinarischen Alternativen anbieten. Auf jeden Fall gilt: Das Essen sollte nicht als Belohnung oder Bestrafung eingesetzt werden.

Vielfalt im Speiseplan

Das Kleinkindalter ist die Zeit, in der junge Menschen neue Lebensmittel probieren und Essgewohnheiten entwickeln. Väter und Mütter sollten deshalb aktiv eine vielfältige Auswahl an Speisen anbieten. Besonders Gemüse, Obst und Vollkornprodukte können sie dem Nachwuchs zwanglos anbieten – und akzeptieren, wenn er das Essen vielleicht auch zeitweilig ablehnt. Wiederholtes Probieren schafft am Ende mehr Akzeptanz für neue Speisen.

Gesunde Ernährung für Kleinkinder

Ausgewogen und abwechslungsreich sollten die Mahlzeiten sein, dann decken sie den Nährstoffbedarf eines Kleinkindes. Dabei sollten einige Dinge vermehrt, andere dafür seltener auf dem Teller landen:

  • reichlich: Getränke (auch zwischen den Mahlzeiten) – am besten Wasser und ungesüßte Getränke; pflanzliche Lebensmittel, etwa Gemüse, Obst, Getreideprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, gemahlene Nüsse
  • mäßig: tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte)
  • sparsam: Zucker und Süßes, Salz (Jod), Fette mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren

Prinzipiell gilt: Auch ohne speziell an Kleinkinder gerichtete Produkte im Speiseplan können Eltern dem Nachwuchs eine ausgewogene Ernährung bieten. Außerdem können Mütter den Nachwuchs auch im Kleinkindalter weiter stillen, wenn beide Seiten das möchten.

Vorsicht: Eltern sollten unbedingt bei Lebensmitteln mit harter Konsistenz aufpassen, etwa bei ungekochtem Wurzelgemüse, ganzen Nüssen oder Mandeln. Es droht Erstickungsgefahr; Kleinkinder sollten also keinen Zugang dazu haben.

Ein weiteres „Don’t“ für Kleinkinder: rohe tierische Speisen. Dazu gehören rohes oder nicht durchgebratenes Fleisch, Wurst und Fisch, Rohmilch, Rohmilchweichkäse, rohe Eier etc. Bei warm zubereiteten Speisen sollten die Kinder generell nicht lange mit dem Verzehr warten.

Ernährungsplan für Kleinkinder

Die Menge der Nahrung, die ein Kleinkind zu sich nimmt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, und Schwankungen sind für Eltern kein Grund zur Beunruhigung. Geschlecht, körperlicher Aktivität, Körpergröße und Statur und (positiver wie negativer) Stress sind nur einige der Faktoren.

Der folgende Ernährungsplan dient als Beispiel und Orientierung für einen ausgewogenen Speiseplan zum Ende des ersten Lebensjahres.

  • Frühstück
    1/2 Scheibe Brot (fein gemahlenes Vollkornmehl), 1 TL Butter/Margarine, 150 ml Vollmilch, Obst/Gemüse. Alterative: Milch, Getreideflocken und Obst.
  • Zweites Frühstück
    50g Obst/Gemüse (gerieben), eventuell Brot dazu (1/2 Scheibe) und 1 TL Butter/Margarine.
  • Mittagessen
    Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (nicht zu fett oder scharf gewürzt). Dabei wird der Brei nicht mehr fein püriert, sondern etwas zerdrückt, damit das Kind das Kauen lernt. (Fleisch ist nicht täglich notwendig und kann durch Fisch, Hülsenfrüchte und Gemüse ersetzt werden.)
  • Nachmittag
    Milchfreier Getreideflocken-Obst-Brei oder Brot mit Obst oder Obstsaft (10 g Getreideflocken, Knäckebrot, 50 g Obst).
  • Abendessen
    Vollmilch-Getreide-Brei oder Brot mit Milch und Obst/Gemüse: 25 g Brot, 2 TL Frischkäse oder 1 TL Butter/Margarine, 50 g Obst/Gemüse (gerieben), 150 ml Vollmilch.

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