Sie sind eben erst zur Tür hereingekommen, doch können sich absolut nicht daran erinnern, wo Sie den Schlüssel abgelegt haben. Auch den Namen der neuen Nachbarin haben Sie vergessen – oder haben Sie ihn sich erst gar nicht gemerkt? Es kommt Ihnen vor, als würden Sie in letzter Zeit häufiger Dinge vergessen. Ist das etwa ein Anzeichen für Demenz und geht über normale Vergesslichkeit hinaus?
„In den meisten Fällen beginnt Alzheimer, als häufigste Form der Demenz, wirklich mit Vergesslichkeit. Vergesslichkeit ist dabei ein Begriff, der erstmal definiert werden muss. Denn viele Leute verstehen darunter ganz unterschiedliche Ausprägungen”, sagt Prof. Dr. Klaus Fließbach, Oberarzt an der Klinik für Neurodegenerative Erkrankungen und Gerontopsychiatrie des Universitätsklinikums Bonn (UKB) sowie Forscher am Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE).
Schusseligkeit, Unaufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen sind keine Anzeichen für eine Demenz. „Wenn ich in den Keller gehe und dort nicht mehr weiß, was ich eigentlich wollte, dann habe ich in dem Sinne nichts vergessen, sondern mir einfach nichts aktiv gemerkt”, so der Professor. Das Beispiel sei ein typischer Alltagsablauf, bei dem man unkonzentriert und mit den Gedanken woanders gewesen sei.