Darminneres
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Darmspiegelung: Die etwas andere Vorsorge­untersuchung

Unter den gängigen Vorsorgeuntersuchungen hat die Darmspiegelung nicht gerade den besten Ruf. Dabei ist sie enorm wichtig, um frühzeitig Darmkrebs feststellen zu können. Wie läuft sie ab? Und ist sie wirklich so unangenehm?

Qualitätssicherung: Dr. med. Jens Aschenbeck

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Kaum eine ärztliche Untersuchung ist so stark mit Scham behaftet wie die Früherkennungs-Koloskopie (präventive Darmspiegelung). Sie gilt als unangenehm und betritt wegen der Einführung des Koloskops in den Hintern eine Tabuzone. Nicht selten wird auch das Abführprozedere als wenig erfreulich bezeichnet. Zudem haben viele Patienten die Befürchtung, dass die Untersuchung mit Schmerzen einhergeht. Doch genug mit dem vermeintlich schlechten Ruf.

Die Vorbereitung

Zuerst erfolgt ein Besuch in der jeweiligen Arztpraxis, in der die Patienten umfassend über alle Details aufgeklärt werden. Vor Beginn der Darmspiegelung müssen sie am Vortag sowie am Morgen der Untersuchung einen halben Liter Abführmittel trinken. Diese Methode ist eine von mehreren und nennt sich „Split-Dosis-Darmvorbereitung“, die von vielen Patienten widererwarten als äußerst positiv empfunden wird.

Da die Menge an zu trinkendem Abführmittel in der Vergangenheit viel höher war, stellt die heutige Vorgehensweise eine deutliche Verbesserung dar. Bei der Vorbereitung ist zu beachten, dass 24 Stunden vor der Untersuchung nichts gegessen werden darf. Lediglich klare Flüssigkeiten, auch mit Zucker oder Kohlensäure, sind in diesem Zeitraum erlaubt. Auf diese Weise ist gesichert, dass sich der Darm komplett entleeren kann.

Eigentlich halb so wild

„Die Untersuchung selbst ist überhaupt nicht schlimm“, weiß Dr. med. Jens Aschenbeck, Facharzt für Innere Medizin, der seit vielen Jahren Darmspiegelungen vornimmt. Im Vorfeld können Patienten auch die Option wählen, mittels eines Sedativums die Untersuchung buchstäblich zu verschlafen. Die Alternative ist die Durchführung im wachen Zustand. Doch auch ohne Narkose verläuft die Untersuchung schmerzfrei.

Die meisten Patienten wählen jedoch die Variante mit Sedativum, die kostenfrei ist. Dabei sollte beachtet werden, dass man anschließend weder arbeiten noch Auto fahren darf. Darüber hinaus müssen Patienten nach der Untersuchung abgeholt werden. Für den Tag davor sowie den Tag der Untersuchung wird grundsätzlich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt.

Nur 20 Minuten

Die Koloskopie wird in der Regel in spezialisierten und zertifizierten Arztpraxen vorgenommen, zumeist beim Gastroenterologen. Mit dem Koloskop, einem speziell für die innere Betrachtung von Organen entwickeltem Instrument, prüft der Arzt das Innere des Dickdarms und untersucht die Darmschleimhaut auf Wucherungen (Darmpolypen). Darmpolypen, auch Adenome genannt, sind gutartige Tumoren im Dickdarm. Sie können im Laufe der Zeit entarten.

Wachsen Polypen, kann eine karzinogene Zellveränderung die Folge sein. Deshalb ist es sehr wichtig, Polypen frühzeitig zu erkennen und zu entfernen. Das Koloskop ist mit einer Kamera, einer Lichtquelle, einer Zange und einer Schlinge ausgestattet. Mit letzterer entfernt der Facharzt, falls vorhanden, etwaige Polypen während der Untersuchung, ohne dass der Patient dabei Schmerzen empfindet. Die gesamte Prozedur dauert nicht länger als 20 Minuten.

Verbesserte Methode

Ein weiterer Fortschritt ist übrigens die sogenannte CO2-Insufflation. Anstatt Luft wird CO2 zur Entfaltung des zu untersuchenden Darmabschnitts eingebracht. Die sonst üblichen Blähungen können auf diese Weise minimiert werden. Diese Methode hat die Luft-Insufflation mittlerweile ersetzt. „Wegen der verbesserten Methoden sowie der positiven Folgen ist die Darmspiegelung in der Darmkrebsvorsorge der absolute Goldstandard“, schlussfolgert Dr. Aschenbeck. „Unter den vorbeugenden Untersuchungen, wie etwa Stuhlproben, ist sie die sicherste und gründlichste Form der Untersuchung“.

Das Foto zeigt Jens Aschenbeck.

Zur Person

Dr. med. Jens Aschenbeck ist Facharzt für Innere Medizin mit dem Versorgungsschwerpunkt Gastroenterologie. Seit 1998 praktiziert er in seiner Praxis in Berlin. Außerdem fungiert er als Sprecher der Fachgruppe Kolorektales Karzinom im bng (Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen).

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