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Exotische Massagen

Neben der klassischen Variante gibt es eine Vielzahl exotischer Massagetechniken, die auf eine lange Tradition zurückblicken können und deren Ursprung außerhalb des europäischen Kulturkreises zu verorten ist. Hier stellen wir Ihnen einige davon vor.

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Dass Massagen eine wohltuende Wirkung haben, ist eine Binsenweisheit. Doch wie die unterschiedlichen Massagetechniken ihre Wirkung entfalten, ist längst nicht so offensichtlich.

Thai-Massage

Bei der Thai-Massage werden nach traditioneller Überlieferung zehn von insgesamt 7200 ayurvedischen Energielinien behandelt. Während der Massage werden diese Linien an bestimmten Punkten stimuliert, insbesondere, indem der Masseur kräftig darauf drückt. Mit den Fingern, mit dem Ellenbogen, aber auch mit dem Knie. Das Problem aus Sicht der westlichen Medizin: Für diese Punkte und Energielinien gibt es keine wissenschaftlichen Beweise. Viele Ärzte zweifeln deshalb das Konzept der ayurvedischen Linien grundsätzlich an.

Zur Thai-Massage gehört es auch, die Gelenke rotieren zu lassen. Das regt den Körper dazu an, Gelenkschmiere zu produzieren, was wiederum die Geschmeidigkeit fördert. Ähnliches geschieht bei Beugungen und Streckungen der Wirbelsäule. Hinzu kommen Dehnungen der Muskulatur, die zweifelsohne dazu beitragen, Verspannungen des Bewegungsapparates abzubauen. Nicht zuletzt regen die Druckpunktmassagen an Ort und Stelle die Blutzirkulation an.

Shiatsu und Akupressur

Ebenfalls auf einer für uns exotischen Vorstellung vom menschlichen Körper beruhen die Massage-Techniken Akupressur und Shiatsu. Bei der Akupressur geht es, wie bei der Akupunktur, darum, bestimmte Meridiane zu stimulieren. Diese Meridiane sollen laut der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) unseren Körper durchziehen – ähnlich der ayurvedischen Energielinien. Kommt es entlang dieser Linien zu einer Störung im Fluss der sogenannten Lebensenergie „Qi“, drohen nach Vorstellungen der TCM Krankheiten. Durch Stimulierung der Meridiane an bestimmten Punkten kann man jedoch Störungen beseitigen und den Fluss des „Qi“ anregen. Bei der Akupressur geschieht dies durch Druck mit den Fingern.

Das aus Japan stammende Shiatsu ist insofern eine Weiterentwicklung, als dass nicht nur einzelne, aus der Akupressur bekannte Punkte „gedrückt“, sondern auch Dehnungen und Gelenkrotationen eingesetzt werden.

Lomi Lomi

Im traditionellen Hawaii war die Lomi Lomi genannte Massage Bestandteil der Naturheilkunde. Sie war ein Element bei Behandlungen von Krankheiten, spielte jedoch auch bei Initiationsriten eine bedeutende Rolle. Lomi Lomi diente damit auch der Seelenreinigung. Dies endete jedoch abrupt, als amerikanische Missionare Hawaii im 19. Jahrhundert erreichten. Sie verboten die dortige Naturreligion. Einzig als reine Entspannungsmassage blieb Lomi Lomi erlaubt. Und genau als solche kommt sie heutzutage in Europa vor allem bei Wellness-Behandlungen zum Einsatz.

Im Unterschied zu den oben genannten Techniken sind die Bewegungen beim Lomi Lomi sehr fließend und immer leicht schaukelnd. Beliebt ist nicht zuletzt die vierhändige Variante, die von zwei Personen gleichzeitig ausgeführt wird. In der Regel bleibt die Lomi-Massage sehr sanft und beruhigend und wird im Rhythmus hawaiianischer Musik ausgeführt. Bei Bedarf kann der Masseur jedoch den Druck erhöhen, um tiefer liegende Verspannungen zu lösen.