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Die Gemütsverfassung zeigt sich in unserer körperlichen Haltung. Doch auch der entgegengesetzte Weg ist nach aktuellen Forschungsergebnissen möglich: Eine bestimmte Art zu gehen, kann die Stimmung aufhellen.
Wer vor Selbstbewusstsein strotzt, der geht aufrecht durchs Leben. Und wer niedergeschlagen ist, lässt nicht nur sprichwörtlich die Schultern hängen. Unsere körperliche Haltung verrät tatsächlich viel über unsere Gemütsverfassung. Die Psyche beeinflusst ohne Zweifel den Körper.
Doch ist auch der entgegengesetzte Weg möglich? Kann man mit einer gezielt herbeigeführten, rein körperlichen Haltungsänderung direkten Einfluss auf die Psyche nehmen? Dieser Frage ging jetzt ein internationales Forscherteam nach und führte dazu ein außergewöhnliches Experiment durch.
Die Psychologen um Johannes Michalak von der Universität Witten Herdecke, Katharina Rohde von der Universität Bielefeld und Nikolaus Troje von der Queen’s University im kanadischen Kingston baten Probanden darum, an einem vermeintlichen Gedächtnistest unter sportlicher Belastung teilzunehmen. Die Probanden sollten sich dazu während eines gemächlichen Trainings auf einem Laufband bestimmte Wörter merken, die ihnen angezeigt wurden. Dabei modifizierten die Forscher das Tempo des Laufbands so, dass die Studienteilnehmer – ohne es zu merken – entweder einen typisch depressiven Gehstil mit hängenden Schultern oder einen klaren und dynamischen aufrechten Gang annahmen. Im Anschluss baten sie die Probanden darum, die angezeigten Begriffe zu erinnern.
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Den Forschern ging es dabei jedoch nicht darum, wie viele dieser Wörter im Gedächntis hängen blieben, sondern welche. Denn die Wissenschaftler hatten vorab gezielt Begriffe ausgewählt, die negative oder positive Gefühle ausdrücken, zum Beispiel „ängstlich“, „traurig“ oder „schön“.
Das erstaunliche: Wurde den Probanden eine depressive Gangart aufgezwungen, konnten sie sich die negativen Begriffe weitaus besser merken als die positiven. Und beim fröhlichen Gang war es genau andersherum. Die Wissenschaftler gehen daher davon aus, dass die Gangart während des Experiments tatsächlich Einfluss auf die Psyche genommen hat. Denn aus vielen anderen psychologischen Untersuchungen ist bekannt: Negative Dinge nehmen wir dann besonders gut wahr, wenn wir uns in einer depressiven Stimmung befinden – und positive Dinge entsprechend im fröhlichen Zustand. Andersherum gilt: Die Informationen, die nicht zur Stimmung passen, blenden wir unbewusst aus. So kommt es auch, dass depressive Menschen sich durch die schönen Dinge des Lebens häufig nicht aufheitern lassen. Denn diese werden quasi bei der Wahrnehmung herausgefiltert, bevor sie ins Bewusstsein vordringen können.
Selbstverständlich lassen sich die in Forschungslaboren gewonnenen Ergebnisse nicht eins zu eins in den Alltag übertragen. Und eine ernstzunehmende Depression lässt sich sicher nicht allein dadurch therapieren, dass man den Betroffenen eine fröhlichere Gangart „verschreibt“. Dennoch gehen die Forscher davon aus, dass ihre Erkenntnisse wichtige Impulse für die therapeutische Arbeit liefern können.
Ganz unabhängig davon gilt: Es kann nicht schaden, bei nächster Gelegenheit einmal auszuprobieren, wie sich welche Haltung anfühlt – und dann ganz bewusst zu einer dynamischeren, aufrechteren Gangart zu wechseln. Variieren Sie dazu das Tempo und beobachten Sie, wie sich dabei Ihr Armschwung verändert. Achten Sie außerdem auf Ihre Kopf- und Rückenhaltung. Ist der Blick auf den Asphalt direkt vor Ihnen gerichtet, können Sie leicht in eine gebückte Haltung hineinrutschen! Das beste Gegenmittel: Fixieren Sie den Horizont oder einen anderen entfernten Punkt mit Ihrem Blick – oder orientieren Sie sich an den Gesichtern von entgegen kommenden Personen.
Achtung: Das bewusste Hochziehen der Schultern ist nicht unbedingt sinnvoll. Hierbei kann es zu Fehlhaltungen und letztlich zu Verkrampfungen kommen. Denn ob die Schultern von außen betrachtet herunterhängen oder nicht, ist ganz wesentlich von der richtigen Haltung des Rückens abhängig.
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