Wie findet man den richtigen Psychologen?
Insgesamt ist dieses Prozedere nicht so leicht. Vorab ist zu klären, wer die Kosten der Therapie übernimmt bzw. wie hoch der Anteil der Kostenübernahme ist. Eine Überweisung vom Hausarzt mit einer entsprechenden Diagnose ist in der Regel die Basis für das weitere Vorgehen. Um den passenden Therapeuten zu finden, empfehle ich den Blick auf verschiedene Webseiten: die Kassenärztliche Vereinigung, die Berufsorganisationen (Psychotherapeutenkammer, Ärztekammer) oder die fachbezogenen Vereine der Psychotherapeuten (BDP, PID; DGVT, EMDRIA). Bei der Auswahl ist die Zugehörigkeit zur Berufsorganisation zu prüfen, um sich vor Scharlatanen oder etwaigen Lebensberatern zu schützen. Jeder Psychologe und Psychotherapeut verfügt über eine Approbation. Viele von ihnen haben eine Zusatzqualifikation studiert.
Zudem ist es bei der Wahl des Psychotherapeuten wichtig, dass ich jemanden finde, der sich auf meine Probleme spezialisiert hat. So wäre bei Familienproblemen besser ein systemisch ausgebildeter Therapeut geeignet. Bei Verhaltensstörungen, egal welcher Art, könnte ein Verhaltenstherapeut sehr gut helfen. Sollte ich innere Konflikte mit mir und meiner Vergangenheit/Kindheit haben, könnte der tiefenanalytische oder psychoanalytische Psychotherapeut hilfreich sein. Sollte mehr ein medizinischer Aspekt im Vordergrund stehen, dann wäre es am besten, mit einem Psychiater oder Neurologen über die Probleme zu sprechen.
Im Notfall kann man die zentrale Nummer 116 117 anrufen. Dort bekommt man in kürzester Zeit ein Beratungsgespräch mit einem von den Krankenkassen anerkannten Psychotherapeuten bzw. Psychotherapeutin zugewiesen. In diesem Gespräch wird entschieden, ob der Therapeut für meine Belange zuständig ist und mir einen Therapieplatz anbieten kann. Er kann mich aber auch an andere Hilfsstellen weiterleiten, ins Krankenhaus einweisen oder ein Formblatt PTV 11 ausstellen. Dies bestätigt, dass man dringend einen Therapieplatz braucht.