Diverse Angebote zum funktionalen Training bauen daher auf bereits Bewährtem auf, bringen jedoch – je nach Schwierigkeitsgrad – zusätzliche Elemente mit ein. Ein Beispiel hierfür ist ein Seitstütz, bei dem die obere Hand zusätzlich eine Hantel stemmen muss. Dieses zusätzliche Gewicht erhöht nicht nur den erforderlichen Kraftaufwand für die Auf- und Abbewegung. Es erschwert insbesondere das Halten der Balance, wodurch gerade auch die Muskulatur im Rücken und Bauch bis hinunter zu den Beinen angesprochen wird. Solche Trainingseinheiten sind zweifellos effektiv, erfordern jedoch einiges an Übung, bevor sie gelingen. Häufig ist daher zu Beginn eine ausführliche Einweisung unabdingbar – und oft auch die handfeste Unterstützung des Kursleiters oder eines Trainingspartners.
Zusätzlich spielen beim funktionalen Training Wiederholung und Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle. Einsteiger können daher schnell an ihre Grenzen geraten, so dass das funktionale Training auch ein gewisses Frustrationspotenzial besitzt. Denn weil gerade bei entsprechenden Kursangeboten der Fitness-Studios in einer Gruppe trainiert wird, besteht immer das Risiko, nicht mitzukommen.
Für alle, die bislang ihren Körper nicht trainiert haben, jetzt aber etwas für ihre Fitness tun wollen, sind diese Angebote daher nicht unbedingt die beste Wahl. Ein entscheidender Vorteil der klassischen Geräte besteht ja gerade darin, dass jeder in seinem eigenen Tempo trainieren und den erforderlichen Kraftaufwand ganz individuell einstellen kann.
Außerdem gilt: Es klingt zwar plausibel, dass das funktionale Training gegenüber den herkömmlichen Kraftmaschinen in punkto Zusammenspiel einzelner Muskelgruppen überlegen ist. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür jedoch bislang nicht.
Letzten Endes kommt es darauf an, überhaupt etwas für seinen Körper zu tun. Und jeder sollte sich dabei für die Variante entscheiden, die am meisten Spaß macht. Denn die Erfahrung lehrt: Zu einem Fitness-Training rafft man sich nur dann dauerhaft auf, wenn es nachhaltig Freude bereitet.