Kreativität durch Langeweile

Das Schauen aus dem Fenster. Das Stieren auf die Tapete. Das Querhängen auf einem Sessel. Irgendwann kommt der Satz: „Mir ist so langweilig.“ Viele Eltern liefern in solchen Situationen Vorschläge für Aktivitäten, die vom Lesen bis zum Üben des Musikinstrumentes reichen. Schließlich muss der Langeweile Abhilfe geschaffen werden.

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Der Tagesplan von vielen Kindern ist durchgetaktet: Dienstag Tennis, Mittwoch Klavier, Donnerstag Nachhilfe. Viel Zeit für das Rumtrödeln und Nichtstun bleibt nicht. Spontanes Spielen, das Toben oder einfach nur in die Luft zu gucken – diese Dinge kommen zu kurz. Entsteht plötzlich freie Zeit ohne Aktivitäten, ist diese Erfahrung für die Kids kaum zu ertragen. Für ihre Eltern ist es in der Regel ebenfalls ein anstrengender Moment. Dennoch ist es sinnvoll, das Nörgeln des gelangweilten Kindes mal auszuhalten. Dieses Vakuum an Reizen ermöglicht den Kindern, eigenständig Spielideen zu entwickeln. Verschüttete Kreativität kann sich neu entfalten. Aus eigenem Antrieb entsteht oft aus dem Nichts etwas ganz Neues, etwas Eigenes. Kinder denken sich Aktionen und Geschichten aus. Sie erleben sich dabei als selbstständig handelnde Subjekte. Das trainiert nicht nur das kreative Denken, sondern stärkt letztlich auch das Selbstbewusstsein.

Studie pro Langeweile

Dass durch Langeweile unser Gehirn so richtig kreativ agieren kann, beweist auch eine Studie der University of California. Hier überzeugte die Probanden-Gruppe, die vor der kreativen Aufgabe erst eine langweilige Aufgabe bekommen hatte. Ihre Ergebnisse waren im Vergleich über 40 Prozent besser und somit kreativer, als die der Vergleichsgruppen.