Gute Sonnenschutzmittel halten zuverlässig die UV-Strahlung ab. Doch diese ist nicht nur gefährlich, sondern andererseits auch lebenswichtig. Denn nur mit dem UV-Anteil des Lichts kann die Haut das notwendige Vitamin D bilden. Immer wieder hört man daher die Befürchtung, dass gerade Kinder, die allzu sehr vor der Sonne geschützt werden, unter einem Vitamin D-Mangel leiden könnten.
In der Praxis ist diese Befürchtung in den allermeisten Fällen jedoch unbegründet. Denn für eine ausreichende Vitamin D-Bildung reicht ein Aufenthalt von wenigen Minuten in der Sonne aus, wenn Gesicht und Arme nicht bedeckt sind. Da man im Alltag ohnehin nicht vor jedem Gang vor die Haustüre – sei es auf dem Weg vom Kindergarten oder von der Schule – sich mit Sonnenschutzmitteln eincremt, ist ein Mangel unwahrscheinlich. Halten sich die Kinder länger im Freien auf, dringt beispielsweise über den Nachmittag verteilt trotz Sonnenschutz meist noch genug UV-Strahlung in die Haut vor, um die Vitamin D-Produktion anzukurbeln. Schließlich hält der Schutz nur für eine gewisse Zeit an, zumal bei spielenden Kindern der Abrieb meist höher ist als bei Erwachsenen, die sich unbewegt einem Sonnenbad hingeben.
Aus Furcht vor einem Vitamin D-Mangel die Kinder ungeschützt in die Sonne zu schicken, macht daher keinen Sinn.