Doch Lernen unter Stress kann auf Dauer nicht produktiv sein. Das zeigen eindrücklich aktuelle Ergebnisse der Hirnforschung. Denn je nachdem, wie wir uns fühlen, speichert das Gehirn Erlerntes an unterschiedlichen Stellen. Bei einer positiven Grundstimmung landet das Gelernte im Hippokampus, bei einer negativen im Mandelkern. Und das hat Konsequenzen: Denn der Mandelkern ist für Kampf-, Panik- und Fluchtreaktionen zuständig. Seine Struktur bedingt, dass wir dort Abgespeichertes zwar schnell, aber nur sehr eindimensional anwenden können. Kluge, kreative und wohlüberlegte Problemlösungen sind von dort aus nicht zu erwarten – ganz anders als bei den Dingen, die im Hippokampus ihren Platz finden.
Hält der Schulstress über einen längeren Zeitraum an, besteht somit die Gefahr, dass der Lernerfolg behindert wird. Schlechte Noten werden immer wahrscheinlicher. Doch bringen die Kinder schlechte Zensuren erst einmal nach Hause, wird die Schule häufig zwangsläufig zum Stressfaktor. Das macht es immer schwieriger, Lernen in einer positiven Atmosphäre stattfinden zu lassen. Es entsteht ein Teufelskreis, der den schulischen Erfolg konkret gefährden kann.
Umso wichtiger ist es also, Schulstress möglichst von Anbeginn gar nicht erst aufkommen zu lassen. Das bedeutet nicht, die Kinder vor jeder Leistungsanforderung zu schützen – im Gegenteil. Es geht vielmehr darum, das Kind zu stärken, damit es altersgemäßen Anforderungen genügen kann. Das können Sie konkret tun, um Ihr Kind zu unterstützen: