Beta-Carotin als Schutz für die Haut
Beta-Carotin als Schutz für die Haut

Beta-Carotin als Schutz für die Haut

Mit einer entsprechenden Ernährung können wir unsere Haut vor äußerlichen Einflüssen schützen – zum Beispiel vor der Sonne. Zwei relevante Inhaltsstoffe in diesem Zusammenhang sind Beta-Carotin und Lycopin. Doch welchen Effekt haben sie auf den Körper, und gibt es da wirklich einen UV-Schutz?

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Die Natur hat allerhand in petto, um unseren Körper vor schädlichen Einflüssen zu schützen. Gilt das auch für den natürlichen Sonnenschutz der Haut?  Kann Sonnenschutz von innen funktionieren?  

Mit dieser Fragestellung haben sich schon einige Studien befasst. Ein Inhaltsstoff, zu dem viel geforscht wird, ist etwa Beta-Carotin. Dieses Provitamin A wird dann im Darm zu endgültigem Vitamin A umgewandelt. Es steckt in vielen Obst- und Gemüsesorten – zum Beispiel in Karotten, Spinat, roter Paprika, Petersilie sowie Aprikosen und Mangos.

Die positive Wirkung von Vitamin A für die Haut ist wissenschaftlich belegt. Es hilft dabei, neue Hautzellen zu bilden, was besonders dann wichtig ist, wenn die Haut durch einen Sonnenbrand geschädigt wurde.

Sonnenschutz von innen – was sagen Studien?

Experimentelle Studien, beispielsweise von Prof. Wilhelm Stahl und Prof. Helmut Sies von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, konnten eine schützende Wirkung von Beta-Carotin und Lycopin belegen. Lycopin gehört ebenfalls zu den Carotinoiden und ist in jedem gelben, roten und grünen Obst und Gemüse enthalten – besonders hochkonzentriert in Tomatenmark.  

Beide Inhaltsstoffe können entweder anhand einer carotinoidreichen Ernährung oder durch Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden.

Die Studie von Stahl und Sies hat aber auch gezeigt, dass die carotinoidreiche Ernährung erst nach etwa sieben bis zehn Wochen tatsächlich eine schützende Wirkung entfaltet.  

„Wer täglich ein bis zwei Gläser Karottensaft trinkt und so 15 bis 30 mg Beta-Carotin zu sich nimmt, wird nach circa vier bis sechs Wochen feststellen, dass sich die Haut leicht orange färbt. Denn dann lagert sich das Beta-Carotin in der Oberhaut ab“, sagt Dr. Yael Adler, Dermatologin und Ernährungsmedizinerin. Doch nicht nur der Hautton verändere sich. Es verstärke sich auch der Schutz vor Sonnenschäden und einer Sonnenallergie.

Beta-Carotin als Nahrungsergänzungsmittel und Überdosierung

„Eine Überdosierung von Beta-Carotin aus natürlichen Pflanzen und Lebensmitteln ist bei normalem Konsum nicht möglich, da der Körper in der Regel nur so viel des Provitamins umwandelt, wie er für die Bildung von Vitamin A auch gebrauchen kann“ erklärt Dr. Yael Adler. Der nicht benötigte Anteil wird ausgeschieden oder gespeichert. 

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, dass insbesondere Raucher insgesamt nicht mehr als 15 mg Beta-Carotin pro Tag zu sich nehmen, da höhere Mengen möglicherweise das Lungenkrebsrisiko steigern. Die vom BfR empfohlene Obergrenze für die Beta-Carotin-Aufnahme aus Nahrungsergänzungsmitteln beträgt 3,5 mg. 

„Wer regelmäßig Beta-Carotin zu sich nimmt, kann die Eigenschutzzeit der Haut gegen UV-Strahlung verdoppeln bis zu verdreifachen“, sagt Dr. Yael Adler.

Dr. Yael Adler - Dermatologin und Ernährungsmedizinerin

Dr. Yael Adler - Dermatologin und Ernährungsmedizinerin

Das entspricht also einem Lichtschutzfaktor (LSF) von zwei bis drei. Wie konstant die Schutzwirkung von Beta-Carotin ist, ist allerdings noch nicht hinreichend erforscht. Denn es gibt dazu nur einige wenige, kleine Studien. Auch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA hält die Studienlage zum UV-Schutz von Beta-Carotin für unzureichend.

Beta-Carotin und Lycopin als Schutz vor UV-Strahlung

Fazit:

  • Pflanzenfarbstoffe wie Beta-Carotin und Lycopin tragen in begrenztem Umfang zum Sonnenschutz bei, doch der wirklich wirksame Schutz vor UV-Strahlung sind weiterhin „Meiden, Kleiden, Cremen“, also Schatten, Kleidung und Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor.
  • Mit einer ausgewogenen Ernährung aus bunter Pflanzenkost, Omega 3 Fettsäuren (Fisch), Vitamin D und Ballaststoffen (für eine starke Darmflora) können Haut und Immunsystem allerdings gestärkt und die Basis für ein gesundes Hautbild geschaffen werden.   
  • Relativ unstrittig ist, dass Beta-Carotin vor einer Sonnenallergie schützen kann, da es auf das Immunsystem in der Haut wirkt. „Wer keine Sonnenallergie hat, kann auf Nahrungsergänzungsmittel verzichten und mit einem Glas Möhrensaft am Tag und einem Esslöffel Tomatenmark schon genügend Beta-Carotin und Lycopin zu sich nehmen“, empfiehlt Dr. Yael Adler. 

Zur Person

Dr. Yael Adler arbeitet als Dermatologin und Ernährungsmedizinerin. In Berlin betreibt sie ein Zentrum für Haut-, Venen- und Lasermedizin. Seit 2009 ist sie Dermatologin beim European Prevention Centre und dem Herzinstitut Berlin. Außerdem ist sie Spiegel-Bestseller-Autorin und hat gerade ihr neues Buch "Genial vital!" herausgebracht.

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