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Omikron und die Angst um die Kinder

Impfen oder nicht impfen? Seit nunmehr zwei Jahren kochen die Emotionen im Freundes- und Kollegenkreis bei den Themen Corona und Impfung immer mal wieder über. Eltern müssen sich zusätzlich noch mit ihren Kindern auseinandersetzen. Was ist nun das Beste für den Nachwuchs und wie gefährlich ist eigentlich die aktuelle Omikron-Variante für Kinder?

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Zuerst einmal die Fakten: Die 7-Tage-Inzidenz bei Kindern erreicht dieses Jahr Rekordwerte. In der ersten Januarwoche 2022 lag sie in der Rubrik der 5-9-Jährigen bei 481,0 und bei den 10-14-Jährigen bei 576,8 je 100.000 Einwohnern. Im weiteren Verlauf des Januars stieg die Kurve steil an. Zu Beginn des Februars 2022 (fünfte Kalenderwoche) war die Inzidenz in der ersten Rubrik auf einen Wert von 3.598,3 und in der zweiten auf 3.735,6 je 100.000 Einwohner gestiegen. Damit standen beide Altersgruppen zu diesem Zeitpunkt deutlich über der 7-Tage-Inzidenz von zuletzt 1.441 (8. Februar 2022). Der Großteil der Infektionen verläuft jedoch asymptomatisch.

Darüber hinaus kann festgestellt werden, dass sich das Virus besonders in den Kindertagesstätten und Schulen stark ausbreitet. Davon bleibt auch nicht das Lehrpersonal verschont. Die erhöhten Infektionszahlen in den Schulen sowie der daraus resultierende Unterrichtsausfall gefährden weiterhin die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts.

Nicht alle benötigen eine Impfung

Da bei den zuvor genannten Altersklassen im Allgemeinen kein großes Risiko für eine schwere Erkrankung besteht, gibt das Robert Koch-Institut für diese keine generelle Impfempfehlung. Handelt es sich jedoch um Kinder mit gewissen Vorerkrankungen, wird die Impfung dringend angeraten. Denn in diesen Fällen ist das Risiko einer schweren Erkrankung deutlich höher. Zu den Vorerkrankungen zählen unter anderem Adipositas (Fettleibigkeit), chronische Lungenerkrankungen, schweres Asthma und bronchiale oder chronische Nierenerkrankungen.

Die Liste ist jedoch weitaus länger. Kindern im Umfeld von gefährdeten Personen oder Personen mit arbeitsbedingt erhöhtem Expositionsrisiko wird die Impfung ebenfalls empfohlen. Diese sollte im Idealfall mit zwei Dosen in einem Abstand von 3-6 Wochen mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty erfolgen. 

Zu früh für eine Einschätzung

Im Umgang mit den bisherigen Virus-Varianten hat sich gezeigt, dass verfrühte Einschätzungen zum Risiko von schweren Verläufen generell mit Vorsicht zu genießen sind. Seit dem Aufkommen der Omikron-Variante Anfang November 2021 kann bislang jedoch nicht von einem besorgniserregenden Gefahrenpotenzial für Kinder gesprochen werden. Zwar steigt die Hospitalisierungsrate in den jüngeren Altersgruppen an – das kann mit der hohen Ansteckungsrate zusammenhängen – jedoch zählte das RKI von Mitte November 2021 bis Ende Januar 2022 bundesweit lediglich 161 hospitalisierte Omikron-Fälle unter Kindern in einem Alter bis 14 Jahre. Die Zahl der Kinder, die auf der Intensivstation versorgt werden müssen, bleibt weiterhin gering.

Stand: Februar 2022