Ob angeboren oder erlernt – eine starke Resilienz hilft Menschen, persönliche Lebenskrisen besser zu meistern, ohne langfristig in der Folge unter psychischen Erkrankungen zu leiden. Die eigenen seelischen Abwehrkräfte zu stärken, kann im Alltag gelingen, wenn einige Grundregeln beachtet werden.
Dr. Isabella Helmreich dazu: „Wenn es zu einer Lebenskrise kommt, kann es schon helfen, nicht nur den Blick auf das Negative zu fokussieren, also einen Tunnelblick zu haben, sondern den Fokus wieder zu erweitern und sich auch über die kleinen Dinge zu freuen beziehungsweise zu sehen, die es ja trotz allem gibt. Dadurch findet man oft neue Lösungen. Ein starkes soziales Netzwerk ist zusätzlich wichtig und gibt Halt. Dazu gehört auch, nicht nur Hilfe anzunehmen, sondern auch anderen zu helfen und zuhören zu können. Das stärkt die Selbstwirksamkeit und den Selbstwert. Eine Portion Optimismus und natürlich aktives Coping sowie die Akzeptanz von negativen Ereignissen als Teil des Lebens gehören ebenfalls dazu.“ Die Expertin betont aber auch, dass es dabei nicht zu einer Verpflichtung zur Gesundheit werden soll, an deren Ende die Optimierung des Menschen steht. Vielmehr ist ein ganzheitlicher, gesellschaftlicher Ansatz geordert, was die Bedeutung der sozialen Komponente auf dem Weg zur Resilienz unterstreicht. Dr. Isabella Helmreich gibt Eltern allerdings noch einen besonderen Rat mit auf den Weg: „Ein gut behütetes Umfeld ist zwar wichtig, allerdings sollte man Kindern die Möglichkeit geben, auch mal zu scheitern. Denn wer als Kind nicht lernt, mit Rückschlägen umzugehen, wird als Erwachsener eher Probleme damit haben, einen guten Weg aus einer Krise zu finden.“