Wie können wir es praktisch anpacken und konsequent Veränderung herbeiführen? Jörg Wittkewitz hat folgenden Rat: „Stecken Sie sich ruhig selbst hohe Ziele – aber zerlegen Sie diese Ziele in kleine, schaffbare Schritte. Ein Beispiel: Ich will am Ende des Jahres drei Mal die Woche fünf Kilometer laufen. Dann fange ich jetzt damit an, drei Mal die Woche eine halbe Stunde stramm durch den Park oder den Wald zu gehen. In zwei Monaten bin ich dann bei zwei Mal die Woche zwei Kilometer laufen und zwei Mal die Woche eine halbe Stunde gehen.“ Die kleineren Steigerungen sind im Laufe der Zeit immer wieder erreichte Erfolge, die uns motivieren, weiterzumachen. Und am Ende des Jahres sind die fünf Kilometer eine eintrainierte Gewohnheit.
Fertigpizza, zu viel Schokolade, unterwegs nur Fast Food? Auch bei der Ernährung können wir endlich alte Muster durchbrechen, wenn wir nur bereit sind, auf unsere wirklichen Bedürfnisse zu hören. „Es geht darum, langfristig so oft wie möglich industrielles Essen zu vermeiden und stattdessen zu lernen, selbst ausgewogen zu kochen“, meint Psychologe Wittkewitz. Man muss nur auf den eigenen Körper hören: „Wichtig ist es, zu verstehen, dass es verschiedene Hungerarten gibt: etwa Hunger aus Langeweile oder Hunger, weil man sonst auch immer zu einer gewissen Uhrzeit etwas isst. All das sind Gewohnheiten. Wichtig ist aber nur der Hunger, der uns sagt, dass wir gerade wirklich vernünftige Nahrung brauchen, eine richtige Mahlzeit. Einfach mal zwischendurch etwas naschen wollen ist noch kein Hunger. Wenn wir uns das klar machen, fallen viele unnötige oder ungesunde Snacks weg.“